75 Jahre Verband Wohneigentum Baden-Württemberg e. V.
Der Verband Wohneigentum Baden-Württemberg e. V. hat Geburtstag. Im Jahr 1947, als es immer noch an den lebensnotwendigsten Dingen mangelte, wurde in getrennten Gründungsversammlungen in der französischen Zone am 6. Juli in Offenburg und am 13. Juli in der amerikanischen Zone in Heidelberg-Neuenheim der Landes-Siedlerverband Baden gegründet. Diese Besonderheit bei der Gründung ergab sich aus der Tatsache, dass das Land Baden zwischen Karlsruhe und Rastatt in die amerikanische Zone im Norden und in die französische Zone im Süden geteilt war. Diese Grenze konnte damals nur mit einem besonderen schwer erhältlichen Ausweis passiert werden. Weil jede Besatzungszone ihren eigenen Postdienst unterhielt, konnte die Post nur innerhalb der Besatzungszone verschickt werden: So wurden Postsendungen in die französische Zone nicht in Karlsruhe, sondern in Durmersheim (Kreis Rastatt) aufgegeben.
Nachdem 1952 das Land Baden-Württemberg entstanden war, beschloss der Landesverbandstag 1954 die Umbenennung in: "Deutscher Siedlerbund, Landesverband Baden-Württemberg". 2006 folgte die Angleichung des Verbandsnamen den Empfehlungen des Bundesverbands in "Verband Wohneigentum Baden-Württemberg e. V.".
In der Anfangszeit lag der Fokus der Aktivitäten auf der Betreuung der Mitglieder bei Beschaffungen zur Milderung der Folgen der Kriegs- und Nachkriegszeit. In den 1950er Jahren beschäftigte der Bauboom mit der Entstehung von Gruppensiedlungen und der notwendigen Vermittlung bei Unstimmigkeiten zwischen Siedlern und Bauträgern den Landesverband in hohem Maße. Einen wichtigen Stellenwert nahm und nimmt bis heute die Gartenberatung ein, für die seit dem Sommer 1954 ein hauptamtlicher Gartenberater die Mitglieder und örtlichen Gemeinschaften betreut. Während anfangs die Neuanlagen der Gärten und Vorgärten in Gruppensiedlungen im Auftrag der Bauträger im Vordergrund standen, nehmen heutzutage Gartenplanungen bei Umgestaltungen, Fachvorträge in Bezirksverbänden und örtlichen Gemeinschaften sowie online, aber auch Beratungsgespräche bei Gartenbegehungen, Teilnahme mit beispielhaften Gartenanlagen bei Landesgartenschauen den Gartenberater in Anspruch.
Neben dem Bau von Siedlungen, bei denen der Landesverband die Interessen der Siedler und Siedlerinnen vertrat, aber auch zwischen Siedlern und Bauträgern vermitteln musste, nahm von Anfang an der Schutz des Familienheims einen wichtigen Stellenwert ein. Dies zeigt sich in der Haus- und Grundstückshaftpflichtversicherung, der Bauherrenhaftpflichtversicherung und seit 2001 in der Wohnungs- und Grundstücks-Rechtsschutzversicherung für dinglich gesicherte Rechte für alle Mitglieder. Eine große Rolle spielt seit jeher die Beratung der Mitglieder in Rechts- und Versicherungsfragen. 
In diesem Jahr steht das 75-jährige Jubiläum des Verbands Wohneigentum Baden-Württemberg e. V. an. Ersten Überlegungen zufolge sollte das Jubiläum sowohl mit einer kleinen Feier als auch mit der Fortschreibung der Chronik als Druckwerk begangen werden. Aufgrund der Veränderungen im vergangenen Jahr in der Landesgeschäftsstelle und im Landesverbandsvorstand, in deren Folge sich auch ein zuvor gebildetes Chronik-Team aufgelöst hatte, standen und stehen bis heute für den neu gebildeten Landesverbandsvorstand eine Menge grundsätzliche Herausforderungen an, die leider keinen Raum für eine Jubiläumsfeier lassen. Dennoch will der Landesverbandsvorstand das 75-jährige Bestehen des Landesverbands im kleinen Rahmen begehen. Sowohl mit dieser kurzen Darstellung der vergangenen 75 Jahre als auch beim nächstjährigen Landesverbandstag soll dem Jubiläum gedacht werden.
Die durch den Ehrenlandesverbandsvorsitzenden Hans Rauch im damaligen Chronik-Team übernommenen Aufgaben hat er weitergeführt und inzwischen neben weiteren Beiträgen einen Entwurf für eine Chronik der Jahre 2007 bis 2022 erstellt. Diese Ausarbeitungen werden zukünftig als Grundlage für eine Fortschreibung der Chronik dem Verband Wohneigentum Baden-Württemberg zur Verfügung stehen.
