Fischzug 2008
Unbeschreiblicher Schmerz (bey)
Fischzug des Siedlerbundes Oberwildenau führt schweigend durch Gaststätten in Oberwildenau,
„Es ist ein wahrer Jammer und ein Graus, der Fasching 2008 ist vorbei und aus.“
Deshalb stimmte der Vorsitzende des Siedlerbundes Oberwildenau, Helmut Grünbauer,
beim neunten Fischzug am Mittwochnachmittag wieder ein großes Lamento an.
Am Ufer der Naab, bei der alten Wollwäsche, startete der Trauergang mit seinen in schwarz gekleideten und still sinnierenden Teilnehmern.
Unbeschreiblicher Schmerz lastete auf allen Faschingsfreunden trotz dicker Brummschädel
und leerer Portemonees.
Letzteres zeigte sich beim Waschen – kein Cent kam mehr zum Vorschein.
Sichtbar wurden die leeren Geldbeutel an dem großen Fisch aufgehängt.
Auch wenn das Ende eigentlich immer vorhersehbar ist, wird der Fasching, besonders für die
Teilnehmer am Fischzug, letztendlich jäh aus dem Leben gerissen.
Um sich würdig von ihm zu verabschieden, startete die „Trauergemeinde“ den Zug durch Straßen und Gaststätten Oberwildenaus.
Schweigen war nach dem ersten Glockenschlag angesagt. Verstöße gegen dieses Gebot wurden mit einem Obolus in den Klingelbeutel geahndet.
In den Wirtshäusern erhielten die Teilnehmer zur Erleichterung des tiefen Schmerzes den ein oder anderen kühlen Schluck kredenzt. Natürlich fehlte die dazu passende Fastenspeise nicht.
Siedlerbundvorsitzender Helmut Grünbauer (rechts) gönnt sich den ersten Schluck reinigenden Wassers, bevor der
Krug reihum geht. Am mitgeführten Fisch hängen die leeren, gewaschenen Geldbeutel. Bild: bey