Radon: Ein Gas soll gemessen werden.

28.01.2020

Um herauszufinden, wie die Radonbelastung im Land verteilt ist, können 1200 Haushalte kostenlos an einer Messung durch das Umweltministerium teilnehmen.
Weitere 70 amtliche Messorte werden noch durch das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz bestimmt. Dort soll im Boden und in Gebäuden gemessen werden.

Nach Auskunft des Umweltministeriums liegen aus älteren Messungen über 113 Messungen für verschiedene Regionen im Saarland vor. So wurden in diesen Messungen in Gegenden mit Muschelkalk (Perl, Bliesgau) und im Nohfelder Becken erhöhte Werte festgestellt. Muschelkalk ist sehr porös und damit kann das gasförmige Radon darin schnell aus den Tiefen des Gesteins an die Oberfläche treten und somit zu erhöhten Konzentrationen führen.

Die einzigen saarlandweiten Raumluftmessungen wurden laut Umweltministerium im Zeitraum 2001 bis 2003 in 398 Wohngebäuden durchgeführt. Sie ergaben einen durchschnittlichen Wert von 55 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³). Die Messwerte lagen zwischen 11 Bq/m³ und 830 Bq/m³.
Seit das Strahlenschutzgesetz am 31.12.2018 in Kraft ist, gilt in Aufenthaltsräumen ein Referenzwert von 300 Bq/m³.

Was ist eigentlich Radon?

Radon ist gasförmig. Es ist ein geruchloses, radioaktives chemisches Element mit dem Elementsymbol Rn. Radon steht im Periodensystem in der 8. Hauptgruppe und gehört damit zu den Edelgasen.

Warum soll Radon gemessen werden?

Die Europäische Union hat alle Mitgliedsstaaten verpflichtet, sogenannte Radonvorsorgegebiete auszuweisen.
Radon befindet sich im Erdreich und tritt durch natürliche Spalten an die Oberfläche. Dort wird es vom Wind verteilt, seine Konzentration wird dadurch verringert.
Dringt es durch Risse und undichte Fugen vom Erdreich in Gebäude ein, z.B. in Kellerräume, so kann sich die Konzentration in schlecht gelüfteten Räumen erhöhen. Wird das geruchlose Gas über einen längeren Zeitraum in erhöhtem Maße eingeatmet, dann kann es das Risiko für Lungenkrebs erhöhen.
Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz gilt Radon als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs, nach dem Rauchen.
Da für das Saarland nicht ausreichend belegt ist, wie die Konzentration von Radon im Land verteilt ist, soll das Saarland künftig zusätzliche Messstationen erhalten.

Wie soll gemessen werden?

Bislang gab es keine systematischen Messung in Wohngebäuden. Um das zu ändern, wurde ein kostenloses Messprogramm aufgelegt, zu dem sich Hausbesitzer beim Umweltministerium bewerben konnten.

Die Messungen erfolgen ohne großen Aufwand. Eine kleine Messdose ohne technischen Inhalt wird mehrere Monate im Haushalt aufgestellt. Das Edelgas Radon und seine Zerfallsprodukte hinterlassen in dieser Dose Spuren, die nach dem Einsammeln in einem Labor ausgewertet werden.

Ein Messprogramm für Schulen und Kitas wird die Datenerhebung im Laufe des Jahres ergänzen.

Für weitere Informationen empfiehlt sich die gut aufbereitete Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz.

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