Gartenfachberatung am 17.04.2010 Helmut Mörstedt und Ernst Bothe geben Fachtipps zu Baumschnitt und Pflanzenpflege

Es war sonnig, kalt und windstill, Kaiserwetter nennt man so etwas landläufig. Die Gartenfachberater Helmut Mörstedt und Ernst Bothe waren der Einladung nach Bechtsbüttel gefolgt und haben Messer und Säge mitgebracht. Etwa ein Dutzend Bechtsbütteler und ein Gast fanden sich ab 9 Uhr ein, den Ausführungen der Fachleute zu lauschen.

In drei grundverschiedenen Gärten standen die beiden Fachberater Rede und Antwort.

Zu Beginn gab es im Kahlenberg 18 einen über 2000 m² großen Garten mit altem und jungem Baumbestand, der bereits 2003 von Helmut Mörstedt einmal unter die Säge genommen wurde. Hier galt es, mehrere Jahrzehnte alte, wuchernde Zwetschgen wieder zurückzuschneiden und die Schnittregeln zu erläutern. Ernst Bothe gab zudem Anhaltspunkte für den Erziehungsschnitt der Neupflanzungen.

Der zweite Garten an der Wendener Straße 21 war ein Ziergarten, in dem der Themenschwerpunkt auf die Pflege des Rasens gelegt wurde. Hierfür wurde des sündhaft teure pH-Messgerät aus der Tasche geholt und mehrere Messungen durchgeführt. Eine Abweichung des pH-Wertes zwischen 5,8 und 6,7 innerhalb weniger Meter legt nahe, dass hier der frisch aufgebrachte Dünger einige Messungen offenbar schon beeinflusst hat.

Im dritten Garten an der Wendener Straße 42, einem kleinen Ziergarten hinter Mauern, wurde nochmals der Schnitt von Ästen, vor allem aber Schnitt, Anlage und Pflege von Rosen angesprochen. Nach angeregten Diskussionen ging die Runde gegen Mittag auseinander. Zum Dank für die Auswendungen wurden kleine Präsente überreicht, danach konnte jeder den sagenhaft schönen Frühlingstag weiter alleine genießen.

Im Frühsommer kommen die beiden Fachberater nochmal nach Bechtsbüttel, um einen zusätzlichen Sommerschnitt bei den gestutzten Bäumen durchzuführen. Hierzu wird der Vorstand gesondert einladen.


Schnitt einer Zwetschge. Entfernen quer- und zu hoch gewachsener Äste  

Helmut Mörstedt und Ernst Bothe erläutern die aktuellsten Erkenntnisse von Versuchsanstalten zum Baumschnitt. Im Gegensatz zum geraden, zentralen Stamm der früheren Lehrmeinung wird heute eher eine Z- oder Zickzackform des zentralen Triebes favorisiert, um die Astanordnung und Ernte zu verbessern.  

Messen des pH-Wertes im Rasen. Der ideale pH-Wert ist nicht bei jedem Boden gleich, sondern hängt vom Substrat (Sand..Lehm..Ton) ab. Bei einer Bodenuntersuchung kann der ideale pH-Wert und Nährstoffgehalt ermittelt und die angemessene Düngegabe ermittelt werden.  

Im Ziergarten gab es eine Diskussion über die Anlage und Pflege von Rasen. Vor Ort war besonders der schwere, tonige Boden für die Pflege eine Herausforderung.  

Helmut Mörstedt erläutert den richtigen Schnitt an Ästen. Ein Schnitt sollte etwas oberhalb des letzten nach außen gerichteten Triebes erfolgen. Der richtige Schnittabstand oberhalb des erkennbaren Triebes hängt von der Eintrocknungslänge des Astes nach dem Schnitt ab, 1-2 cm können stehen gelassen werden.  

Im kleinen Hinterhof-Garten wurde das Thema Rosenpflege angesprochen. Rosen benötigen relativ kalkreichen (basischen) Boden, im Gegensatz zu vielen in Norddeutschland typischen säureliebenden Pflanzen. Rosen sollten daher eher getrennt von anderen Pflanzen gesetzt und speziell gedüngt werden.  

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