Gartenservice

Das wird beim Bauen und Umbauen oft vergessen: der Schutz des Bodens auf der Baustelle. Wer diese Tipps beherzigt, erhält trotz Baumaßnahmen auf dem Grundstück das Bodenleben lebendig und stellt sicher, dass die Pflanzen im neuen Garten gut an- und weiterwachsen und, dass keine Staunässe entsteht.

Das Wichtigste in Kürze:

Ein durchdachter Bodenschutz während der Bauphase verhindert spätere Probleme im Garten. Mit etwas Planung und den richtigen Maßnahmen bleibt Ihr Boden fruchtbar, locker und bereit für alles, was im Garten wachsen soll.

Baustelle Hausbau
Wer frühzeitig auf den Bodenschutz bei Bauarbeiten achtet, verhindert teure Sanierungsmaßnahmen und schafft die Basis für einen vitalen Garten.   © Verband Wohneigentum/Görlitz

Für Sven Görlitz, Gartenberater im Verband Wohneigentum Baden-Württemberg, ist Bodenschutz auf der Baustelle sehr wichtig: "Ein verdichteter oder verschmutzter Boden verliert sein Bodenleben und seine Struktur und damit seine Fähigkeit, Wasser zu speichern und Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen." Wer frühzeitig auf den Bodenschutz bei Bauarbeiten achte, verhindere teure Sanierungsmaßnahmen und schaffe die Basis für einen vitalen Garten.

Boden schützen während der Bauphase

1. Nur abgetrockneten Oberboden bearbeiten: Der Boden sollte niemals im nassen Zustand befahren werden. Schwere Geräte können sonst tiefe Bodenverdichtungen verursachen, die kaum reversibel sind.
2. Verdichtungen vermeiden: Bevorzugen Sie Maschinen wie Minibagger, die möglichst von befestigten Wegen oder bereits versiegelten Flächen aus arbeiten, um den umliegenden Boden zu schonen.
3. Bodenschutzplatten einsetzen: Beim Überfahren mit Baumaschinen empfiehlt Sven Görlitz den Einsatz von druckverteilenden Schutzplatten, um punktuelle Belastungen zu reduzieren.

Bodenschutz bei größeren Bauvorhaben und Neubauten

1. Oberboden fachgerecht abtragen und lagern: Die belebte Oberbodenschicht (meist 20-30 cm stark) abtragen und in Mieten von max. 1-1,5 m Höhe lagern. Bei längerer Lagerung begrünen oder mit Vlies abdecken. Jetzt kann der Unterboden abgetragen und die Baumaßnahmen durchgeführt werden.
2. Ober- und Unterboden strikt getrennt halten: Ober- und Unterboden immer separat lagern und nicht vermischen. Auch beim Wiedereinbauen des zwischengelagerten Bodens die Trennung beachten. Nur so bleibt die ursprüngliche Bodenqualität erhalten.
3. Boden vor Schadstoffen schützen: Vermeiden Sie Verunreinigungen des Bodens während der Bauarbeiten mit Öl, Farbe, Zement unbedingt. Kontaminierte Bodenbereiche müssen fachgerecht entsorgt und ersetzt werden.

Nach dem Bau: Boden richtig wieder einbauen

1. Verteilen Sie zuerst den Unterboden. Zuvor sollte man durch Baumaschinen eventuell verdichteten Unterboden tiefgründig lockern, das ist besonders wichtig bei schweren Böden. Die Unterbodenschicht einebnen und dabei beachten, dass keine Hohlräume entstehen. Anschließend die Oberfläche leicht aufrauen, dies gewährleistet, dass beim nächsten Schritt eine gute Verbindung zwischen Unterboden und Oberboden entsteht.
2. Oberboden im Anschluss verteilen, je nach Nutzung 15 - 40 cm stark (Rasen braucht wenig Oberboden, Beete mit Gemüse oder Zierpflanzen eher mehr). Die obere Bodenschicht möglichst im trockenen Zustand und ohne Unter- und Oberboden wieder zu überfahren verteilen. Dazu arbeitet am besten im Garten stückweise von hinten nach vorn. Alternativ helfen Bodenschutzplatten, den frisch verteilten Boden nicht zu verdichten.

Boden durch Bauarbeiten verdichtet?

Lockern Sie die Verdichtungen tiefgründig, besonders bei lehm- oder tonhaltigen Böden. Eventuell empfiehlt es sich bei diesen schweren Bodenarten, Schichten mit Drainagen einzubauen. Dies fördert eine gute Wurzelentwicklung und die Versickerung von Regenwasser.

So "setzt" sich der Boden

Locker aufgetragener Boden sackt in der Regel etwas ab, man spricht dann vom "setzen" - bis zu einem Viertel ist möglich. Beim Einbau sollten Sie daher etwas mehr Material einplanen. Das endgültige Bodenniveau wird oft erst nach mehreren Wochen erreicht, in dieser Zeit ist es ratsam, den Boden mit Gründüngungspflanzen wie Phacelia oder Lupinen begrünen.

Sven Görlitz/Anna Florenske

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