Chronik der Gemeinschaft 1914 - 1975

Die Siedlung
© Siedlergemeinschaft Am Sommerberg / Am Winterberg

Rückblick auf die Entwicklung
1914
1914
1914   © Siedlergemeinschaft Am Sommerberg Am Winterberg

Die Siedlung wurde von dem Architekten Karl Pohl im späten Jugendstil nach gartenstädtischem Charakter gestaltet und1924 angelegt.
Der Bauherr, "Phönix-Aktiengesellschaft" für Bergbau und Hüttenbetrieb, - Abt. Hörder Verein - hat die Häuser mit 17 verschiedenen Bautypen für seine aus Ostpreußen, Sachsen, Thüringen, Hessen und dem Rheinland stammenden, angeworbenen Facharbeiter per Überlassungsvertrag als Mieter zur Verfügung gestellt.

Das Recht zur Benutzung der Wohnung endete mit der Auflösung des Dienstvertrages bei Phönix.

Auf dem dazugehörenden Gartengelände wurde hauptsächlich Gemüse angebaut. Hühner, Kaninchen und Schweine wurden gehalten, um Großfamilien zu ernähren (5 bis 13 Kinder). Nachbarschaftshilfe wurde ständig geübt: Kinderverwahrung, Mithilfe bei Festen, Ausleihen von Geräten usw.

1935
Die Häuser gingen in den Besitz der Westfälischen Wohnstätten AG als der größten Wohnungsgesellschaft (WWAG) im damaligen östlichen Westfalen über.


Diese Gesellschaft beschloss im Februar eine Flächensanierung. Die Wohnungen sollten bis Ende 1971 frei gezogen werden. Die alte Siedlung sollte durch die achtfache Anzahl teurer Neubauwohnungen ersetzt werden.
1925
1925   © Siedlergemeinschaft Am Sommerberg Am Winterberg
2009
2009   © Siedlergemeinschaft Am Sommerberg Am Winterberg

1971
Nach anfänglicher Resignation bildete sich ein Mieterrat, der mit Hilfe von Studenten der Uni Dortmund -Abt. Raumplanung- eine Bestandsaufnahme der Wohnungen machte, die positive Ergebnisse bringt. Eine Bewohner-befragung ergab, dass Dreiviertel der Bewohner sich gegen einen Abriss entscheiden. Zahlreiche Mieterversammlungen, häufige Diskussionen mit Ministerien, Landes- und Bundestagsabgeordneten, Rundfunk und Fern-sehen trugen dazu bei, dass das Stadtbauamt erklärte:

"Die Siedlung ist ein bemerkenswertes Stück gewachsener Stadtgeschichte und als historisches Dokument zu erhalten".

Auch der Landeskonservator Westfalen-Lippe sagte Unterstützung zu. Außerdem war nach der noch geltenden Regelung des Baustufenplanes von 1929 nur zweigeschossige offene Bebauung zulässig.

1972
Der Abriss wurde dank der Solidarität der Bewohner, der Öffentlichkeitsarbeit und der Unterstützung der Studenten, Verbände und Organisationen endgültig verhindert.

1974
Die WWAG verkaufte die Häuser an die Hoesch AG zum Zweck des Weiter-verkaufs an die Mieter. 2/3 der Bewohner waren kaufwillig, 1/3 aufgrund von fehlenden finanziellen Voraussetzungen nicht. 1 Fünftel der Mieter (überwiegend Rentner und ältere Bürger) zogen aus. Diese Häuser wurden durch Kinder, Freunde und Arbeitskollegen der Bewohner der Siedlung erworben.

1975
Die Siedlung wurde "Baudenkmal" und erhielt 1978 eine Gestaltungs-satzung. Ein Mieterrat wurde ins Leben gerufen. Diesem Gremium gehörten 4 Bewohner der Siedlung an. In zähen Verhandlungen mit den Hoesch Liegenschaften wurde ein annehmbarer Kaufvertrag ausgehandelt. Dem Entwurf hat der Betriebsrat Hoesch, Werk Phönix, zugestimmt. In der Zeit von 1974 -1976 hatte unser heutiger Ehren-vorsitzender Fietje Meyer mit einigen Mitstreitern versucht, kaufwillige Mieter zu finden. Es wurden Unterschriften gesammelt und den Hoesch Liegenschaften zugeführt. Eine wichtige Bedingung für den Erhalt der Siedlung.

Männer der ersten Stunde
Männer der ersten Stunde   © Siedlergemeinschaft Am Sommerberg Am Winterberg

Männer und Frauen der 1. Stunde, die dafür warben, dass alle Mieter die Chance zum Erwerb ihrer Häuser erhielten. Fietje Meyer, 1. von links, wurde später Vorsitzender unserer Siedlergemeinschaft

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