Halloween - Süßes, sonst gibt´s Saures!

Halloween ist der Abend vor Allerheiligen, also dem 1. November.
In der katholischen Tradition Irlands haben sich der Vermutung nach keltische Brauchtümer mit denen der Kirche vermischt, die sich einfach das Altbewährte zu eigen machte und die Keltischen Feste somit zu kirchlichen.

Bei Halloween, eine Verformung der irischen/ englischen Bezeichnung für all hallows evening - also des Abends (vor) aller Heiligen, ist in Jahrhunderten daraus das geworden, was maßgeblich irische Auswanderer in den USA und die dortige Unterhaltungs- und Süßwarenindustrie gemacht haben.

Was noch zu Zeiten eines Bonifatius vielleicht ein Fest war, um den Ausklang der Sommer- und Herbstzeit im Sinne eines Erntedankes zu feiern, veränderte sich stark in Richtung Verkleidungs- und Jux- Event mit stark kommerzialisiertem Charakter.

Wenn auch der genaue Ursprung dieser Feierlichkeiten " Halloween" nicht ganz klar zu sein scheint, ist es für den Abend vor dem 1. November wohl auch darauf angelegt, die bösen Geister zu vertreiben, in dem man sich selbst fürchterlich verkleidet und mit allerlei Drohungen sich Gastrecht verschafft: "Süßes" sonst gibt´s Saures!

Als Pfadfinder war ich 1972 bei den englischen Pfadfindern eingeladen, deren Väter als Besatzungssoldaten in Wambel stationiert waren. Damals feierte man dieses "Halloween" in Deutschland gar nicht. Ich selbst wusste durch die Einladung nur so viel, als dass ich mich fürchterlich verkleiden sollte und wählte kindlich-naiv die Maskerade eines Henkers: Also, rot gezacktes Schultertuch und eine rote Spitze Kopfbedeckung mit zwei Löchern bei den Augen, um durchschauen zu können. Hatte mir meine Mutter selbst genäht.

Angesichts der Grausamkeiten allerdings, die heutzutage sträflich ungesühnt durch die Terroristen des sogenannten Islamischen Staates (ISIS)vor den Augen der internationalen Völkergemeinschaft in Syrien und Nordirak und augenscheinlich auch mit deren Duldung verübt werden, war dies eine geradezu Comic-hafte und naive Vorstellung, furchtbar zu sein bzw. auszusehen. Die realität ist grausamer, als jede Phantasie

Halloween wurde einem breiteren Publikum später dann in den 80ger Jahren bekannter, als es den Film - ET - der Ausserirdische gab. Dort spielte das Verkleiden zum Halloween eine gewisse dramaturgische Rolle.

Doch der Eifer der Industrie ließ auch die "unwissende Insel Deutschland" nicht einfach unbeleckt und hat durch intensives Bewerben einen Boom geschaffen, wie zum Muttertag oder zum Valentinstag. Letzterer ist auch erst durch die Filmindustrie Hollywoods in das deutsche Bewusstsein gelangt.

So ändern sich die Zeiten. Wenn auch niemand gern Ramadan fastet, so nimmt man doch lieber die leckeren Seiten des Zuckerfestes in Kauf. Ostern ist vom bloßen Eier färben und verstecken doch auch eher zu einem zweiten Weihnachtsgeschenke- Marathon mutiert.

So aber haben wir alle übers Jahr Gelegenheit, Feste und Events zu feiern, deren heilige Bedeutungen uns allen wohl eher schon lange nicht mehr geläufig sind. Wenn nach Halloween in wenigen Wochen der Weihnachtsmarkt- wohl gemerkt: nach dem Hansemarkt- seine Pforten öffnet, singen alle wieder laut:"Süßer die Kassen nie klingeln, als zur Weihnachtszeit!"

Fröhliches Kaufen wünscht herzlich

Detlev Lachmann

Hinweis zum Datenschutz

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Diese werden automatisch gelöscht, sobald Sie die Sitzung auf unseren Webseiten beenden und den Browser schließen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.