Reise nach Tschechien 2018 5 Tage-Reise nach Tschechien 23.9.-27.9.2018

5 Tage - Reise nach Tschechien v. 23.9.-27.9.2018

Das Ziel unserer diesjährigen Siedlerreise war Südböhmen in Tschechien, das Grenzgebiet zwischen Deutschland und Österreich. Herr Hellermann, der Chef des Busunternehmens Hoffmann fuhr uns, teils bei Regen, über Nürnberg und Bayer. Wald, deutsch-tschechische Grenze nach Klatovy (deutsch = Klattau). Hier befinden sich in dem ehemaligen Jesuitenkloster Krypten, in denen 1676-1783 Tote beigesetzt wurden, die durch ein besonderes Belüftungssystem mumifiziert wurden. Nach einem kurzen Aufenthalt in dieser besonderen Atmosphäre der Katakomben ging die Reise weiter nach Budweis. In der südböhmischen Metropole war unser Standquartier das 14 stöckige Clarion-Hotel,mit vielen Gästen aus England, Frankreich, Österreich und Asien. Mit einem reichhaltigen Abendbuffet und einem heftigen, kurzen Gewitter ging der erste Reisetag zu Ende.

Am 2.Tag (24.9.2018) starteten wir bei Sonnenschein, von unserer örtlichen Reiseführerin begleitet, nach Cesky Krumlov (deutsch = Krumau), in eine der schönsten Städte der tschechisen Republik.
Im 13. Jahrhundert von dem Adelsgeschlecht der Wittigonen gegründet, waren weitere Geschlechter an der Stadtentwicklung bedeutend beteiligt: die Herren von Rosenberg, Eggensberg und Schwarzenberg. Der Burg- und Schloßkomplex ist der zweitgrößte nach der Prager Burg. Er ist mit dem historischem Stadtzentrum seit 1992 Unesco-Weltkulturerbe.
Vom Garten im Barockstil wanderten wir zum Freilichttheater mit drehbaren Zuschauerraum, ein europäisches Unikat. Abwärts führte uns der Weg durch den imposanten Burgkomplex über die Moldaubrücke in die malerische Altstadt mit seinem mittelalterlichen verwinkelten Gäßchen. Wir hatten Zeit am Moldaubogen (an der Krümmung der Moldau) in einem urigen Fischrestaurant eine schmackhafte Fisch- und Knoblauchsuppe zu genießen. Weiter ging die Führung durch die historische Innenstadt.
Nach der Rückkunft ins Hotel war das Abendessen im Restaurant "Masse Krany" (frühere Fleischbänke in der alten Schlachterei). Das Essen bestand aus Leberknödelsuppe, Semmelknödeln mit Lendenbraten in Rahmsoße - und natürlich dem berühmten Budweiser Bier.

25.9.2018
Am Morgen fuhr uns der Bus nach Lipno zum Moldaustausee.
Unterwegs konnten wir die herrliche Landschaft mit den dunkel bewaldeten Hügeln, den kleinen Seen und den weiten Feldern bewundern.
Der Stausee Lipno l950-59, mit einer 25 m hohen Staumauer erbaut, fängt den Strom der Moldau auf. Er bildet einen Wasserspeicher von 48 km Länge im Grenzgebiet zu Österreich und dem Landschaftsschutzgebiet Böhmerwald. Wir stiegen um in das Ausflugsschiff "Adalbert Stifter" und
genossen in der Sonne auf Deck eine 2 1/2stündige erhol- und geruhsame Rundfahrt. Am Ufer Angler, Freizeiteinrichtungen und kleine Dörfer. In diesem Gebiet steht auch das Geburtshaus des Böhmerwalddichters Adalbert Stifter, dessen Erzählungen man gut nachvollziehen kann.

Das nächste Ziel an diesem Tag war das Schloß Rosenberg, eine altertümliche Burg aus dem 13.Jahrhundert, hoch über der Moldau gelegen. Ihr Wappen zeigt die fünfblättrige Rose, Zeichen für die 5 Söhne, die aus dem neuen Geschlecht der Rosenberg hervorgingen und die sich die ausgedehnten Besitzungen aufteilten.
Die Überraschung dieses Tages war der Besuch der 303 Jahre alten Wallfahrtskirche "Maria Trost" in Brünnl, ein Herzenswunsch unseres Reiseleiters Klaus Rennert. Er war vor 12 Jahren mit dem Kirchenchor Sinsheim dort und fand die Kirche im desolaten Zustand. Umso erstaunter waren wir ein innen und außen vollständig saniertes und restauriertes, golden-glänzendes Barockjuwel vorzufinden. Ein junge Ordensschwester erzählte uns von den Heilungen durch das besondere Wasser. Mein nennt "Maria Trost in Brünnl" deshalb auch das "Südböhmische Lourdes". Zur 250. Jahrfeier wurde 1951 eine Kopie des Wallfahrtsbildes in Sinsheim geweiht. Jedes Jahr Anfang August findet die Wallfahrt statt. Sie ist gleichzeitig auch Heimattreffen der vertriebenen Böhmerwälder. Am Ende der Besichtigung sang unsere Siedlergruppe das Lied "Segne du Maria". Das war ein für uns alle ein bewegender Moment.

26. 9. 2018
Am 4., dem letzten Tag unseres Aufenthalts in Südböhmen, besuchten wir die Stadt Prachatice am Fuß des Böhmerwald-Berglandes. Seine Doppel-Stadtmauern und der historische Stadtkern sind bis heute gut erhalten. Das sehenswerte Renaissance-Rathaus von 1570 ist mit moralischen Ausdrücken und Zitaten geschmückt. Die Vergangenheit von Prachatice ist mit dem "Goldenen Steig" verbunden, der von Bayern nach Böhmen führte und der Stadt Reichtum brachte. Dieser "Salzsteig" verwandelte das "weiße Gold?"im 17. Jahrhundert in echtes Gold.

Nun waren wir gespannt auf das weiße Schloß Hluboka, das auf einem 83m hohen Felsen trohnt. Mit seinen über 10 Türmen und Zinnen ist es der englischen Burg in Windsor nachempfunden. Das pseudogotische Schloß wurde 1883 fertiggestellt und diente bis in die Gegenwart, bis 1947 als
Herrschaftsgut der Herren von Schwarzenberg. Ein kleines Bähnchen brachte uns hinauf zum Märchenschloß. Die 140 Zimmer sind ausgefüllt mit atemberaubenden kunstvollen Sammlungen wie Tapisserien, Glas-Keramik, Porzellan, Waffen, Bücher, wertvollen Kommoden und Gemälden. Von den kunstvollen Holzdecken hängen wunderschöne Kronleuchter aus Glas und kostbaren Materialien. Mit einer Führung konnten wir all die prunkvollen Herrlichkeiten bestaunen.

Auf der Rückfahrt nach Budweis war ich angetan von der zauberhaften Landschaft und den kleinen Ortschaften. Ich sah auch typische böhmisch-mährische Häuser: langgestreckt,einstöckig, mit einem großen Holztor in der Mitte. Sie erinnerten mich an die alte Heimat, die ich 1945 verlassen mußte.

Die letzte Etappe dieser Südböhmenreise war die Stadtführung in Budweis. Die südböhmische Metropole liegt in der Ebene am Zusammenfluß der Flüsse Moldau und Malse. 1265 gegründet, blühte sie über die Jahrhundert auf und zählt zu den vorangigsten Städte Böhmens. Im denkmal- geschützten Stadtkern ist der Marktplatz sehenswert, der mit zu den größten Marktplätzen Europas gehört. Dort steht auch das Rathaus aus dem Jahre 1730 mit den 3 Türmen und den Statuen der vier grundlegenden, bürgerlichen Tugenden: Gerechtigkeit, Tapferkeit, Weisheit und Vorsicht.

Genau in der Mitte des quadratischen Stadtplatzes steht eines der Stadtsymbole, der barocke Samson-Springbrunnen mit einen Wasserbecken von 17 m Durchmesser. Elegante Bürgerhäuser mit Arkaden säumen den Platz, unter denen Restaurants leckere, böhmische Gerichte anbieten und
natürlich das örtlich gebraute Bier,für das Budweis berühmt ist und das wir uns schmecken ließen. Anschließend stand der letzte Rundgang mit unserer kompetenten, immer freundlichen Führerin an, die uns in die Nähe unseres Hotels begleitete.

Unseren Abschlußabend verbrachten wir in der Brauerei "Budva?" wo wir mit Spezialitätenessen, Akkordeonmusik und reichlich Freibier verwöhnt wurden. Recht fröhlich ging es dann mit dem Bus zum Hotel zur letzten Nacht in Südböhmen.


27.9.2018
Es war eine sehr gelungene, interessante, sonnige Reise nach Südböhmen. Wir waren überrascht von der wunderschönen Landschaft und den vielen gepflegten Sehenswürdigkeiten. Die Heimreise unterbrachen wir in Deggendorf bei der "Knödelwerferin" und fuhren gestärkt nach Hause.

Herzlichen Dank unserem Busfahrer Herrn Hellermann, der brenzlige Situationen meisterte und unserem Reiseleiter Herrn Klaus Rennert.

Elfriede Weis

Reise nach Tschechien 23.-27.09.2018

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