Frühschoppen

WEISSER RING - Opferschutz und Kriminalprävention

"Stehlen, quälen, morden - das ist doch nicht erlaubt!" Mit dem Titel von Manfred Henzes Erstlingswerk von 2017 eröffnete Mario B. Schöttke vom Vorstand unseren diesjährigen VWE-Frühschoppen im evangelischen Gemeindehaus.

Manfred Henze, in seiner Funktion als Außenstellenleiter Hannover (Land) präsentierte in seinem Vortrag bedrückende Zahlen und Fakten. Bei rund 6 Millionen angezeigter Straftaten pro Jahr in Deutschland und einer geschätzten 4-mal höheren Dunkelziffer ist die Aussage so mancher Mitmenschen: "Mir kann das nicht passieren, ich passe auf!" mit ziemlicher Sicherheit ein großer Irrtum also.

Während den Tätern zu Recht alle Aufmerksamkeit zuteilwird, schenkt man dem Schicksal der Opfer nur wenig Interesse - völlig zu Unrecht! Menschen, die nach einem Einbruch in den eigenen 4 Wänden dort nicht mehr leben können, die allein bei der Namensnennung ihrer Peiniger zusammenbrechen, die ihre Ersparnisse durch immer perfidere Tricks der Betrüger verlieren usw. Henze zählte eine ganze Latte an Straftaten auf, nach denen - so auch seine ganz persönliche Erfahrung - Opfer lebenslang traumatisiert sind.

Der Weiße Ring, 1976 von einer Gruppe um Eduard Zimmermann, Erfinder und langjähriger Moderator der ZDF Sendung "Aktenzeichen XY- ungelöst", gegründet, kümmert sich seit dem millionenfach um die Opfer, finanziell, mit Rat und Tat oder auch "nur" durch psychologischen Beistand bei Behördengängen, Gängen zur Polizei oder Gerichtsprozessen u.v.a.m. Man muss sich halt nur melden.

Zum Abschluss appellierte der ehemalige, hochrangige Polizist an die Zuhörer, die eigene Sicherheit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, erlittenen Schaden nicht zu bagatellisieren oder aus Scham nicht zur Anzeige zu bringen.

Henze_Schöttke
Manfred Henze und Mario B. Schöttke nach dem Vortrag und einer recht lebhaften abschließenden Diskussion.   © US

Abschließend diese Anmerkung zum Vortrag: Wenn man die horrende Anzahl an Straftaten betrachtet, muss man sich als "Normalbürger", die wir VWEler nun mal sind, ernsthaft fragen, wie weit das mit der Sicherheit in unserem Lande bestellt ist.

Schließlich, und das sei als "Manoverkritik" verstanden, dies: Es ist traurig, dass trotz der frühzeitigen Bekanntmachung, auch in der Neustädter-Zeitung, der (lebens-)wichtigen Thematik, der Bekanntheit und der tollen Qualität des Redners nur 18 Mitglieder den Weg ins Gemeindehaus fanden, zumal - wie bei uns üblich - bei derlei Veranstaltungen die Getränke frei sind. Positiv ist, dass dennoch exakt 75,00 Euro als Spenden für den Weißen Ring zusammenkamen.
Vortrag
Man sieht, es war mehr Platz bereit gestellt worden als nur für 18 Zuhörer :-(   © US

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