Rückblick Hochwasser 2002 Zehn Jahre danach

Es gibt Tage im Leben, die berühren Betroffene mehr als jedes noch so freudige Ereignis. Einer davon war für die Bewohner der Zehistaer Siedlung, einem Teilbereich des Siedlervereins Pirna, der 12. August 2002. An ihm wurde die Seidewitz, ein kleiner Gebirgsfluß, zum reißenden Strom und trat über die Ufer.
Der damals keimende Optimismus, die Hoffnung auf eine schnelle Überwindung der Katastrophe mit all ihren Zerstörungen ist inzwischen Realität geworden.
Nach den ersten Aufräumarbeiten sind die Schäden an Gebäuden, Hofflächen, Wegen und an der Zufahrtsstraße weitgehend beseitigt. In den Gärten gedeihen neue Blumen, Sträucher und Bäume. Der frisch angelegt Rasen zeigt sein sattes Grün. Auf den geschützten Freisitzen herrscht entspannte Betriebsamkeit beim Grillen, plaudern Nachbarn und Gäste über die Begebenheiten des Tages, über Anliegen des Vereinslebens, freuen sich Kinder auf ein kleines Feuerwerk nach Einbruch der Dunkelheit.
Es ist wieder vertrauter Alltag in die Zehistaer Siedlung eingezogen. Die Gedanken an das Hochwasser tauchen nur noch dann auf, wenn der Wetterbericht ergiebige Niederschläge ankündigt, das Rauschen der Seidewitz bei erhöhtem Wasserstand auch in größerer Entfernung hörbar wird oder wenn wir das Haus mit den Augusttagen des Jahres 2002 vergleichen.
Dann empfinden wir noch immer große Dankbarkeit für die Welle der Hilfsbereitschaft, die wir so überzeugend erleben durften. Wir denken vor allem an die Mitglieer unseres Vereins vom Lindigt, Postweg, Feistenberg und von der Hausnerstraße, sowie deren Familienangehörige und Freunde, an Arbeitskollegen, Bekannte betroffener Siedler und Betriebe, die uns in den ersten schweren Stunden tatkräftig beim Aufräumen geholfen haben. Aber auch an die Unterstützung von Siedlergemeinschaften aus anderen Bundesländern, z.B. aus Iserlohn, Hüfingen, Castrop-Rauxel, Lohe-Rickelshof und Hilchenbach. Außerdem gilt unser Dank den Gaststätten in Pirna-Zehista und Cotta, die uns während der Evakuierung unter teilweise schwierigen Bedingungen verpflegt und untergebracht haben.
Dieses bis dahin nicht gekannte Ausmaß der Hilfsbereitschaft war der Ausgangspunkt dafür, dass wir durch private Spenden, sowie mit finanzieller Unterstützung gesellschaftlicher Organisationen, staatlicher Stellen und kirchlicher Einrichtungen Mut zum Wiederaufbau schöpfen konnten.
Dieses uneigennützige, solidarische Handeln veranlasst uns, auch zehn Jahr danach nochmals allen Beteiligten aufrichtig zu danken. Eingeleitete staatliche Hochwasserschutzmaßnahmen werden uns hoffentlich künftig vor Überschwemmungen des erlebten Ausmaßes schützen.

gez. Reiner Kirsten

Hinweis zum Datenschutz

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Diese werden automatisch gelöscht, sobald Sie die Sitzung auf unseren Webseiten beenden und den Browser schließen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.