Leserbrief in der Pirnaer Rundschau

Dem Jahrhunderthochwasser getrotzt

Als vor 10 Jahren die Seidewitz über die Ufer trat und in einem großflächigen Überschwemmungsgebiet Verwüstungen anrichtete, waren auch die Bewohner der Zehistaer Siedlung betroffen. Was wir in jenen Augusttagen erleben mussten, ist durch die öffentliche Berichterstattung weitgehend bekannt.
Der nach den Aufräumungsarbeiten keimende Optimismus, die Hoffnung auf eine schnelle Überwindung der Folgen der Naturkatastrophe sind inzwischen Wirklichkeit geworden. Die Schäden an Gebäuden, Einrichtungsgegenständen, Hofflächen, Wegen und an der Zufahrtsstraße sind fast vollständig beseitigt. In den Hausgärten gedeihen neu gepflanzte Blumen, Kräuter und Bäume, wachsen wieder Gemüse und Obst. Der frisch angelegte Rasen zeigt sein sattes Grün. Alltag ist in die Zehistaer Siedlung eingezogen.
Die Gedanken an das Jahrhunderthochwasser tauchen jedoch immer wieder auf, auch zehn Jahre danach. Voll Dankbarkeit denken wir noch dann an das bis dahin noch nie erlebte Ausmaß an Unterstützung und Hilfsbereitschaft, an die Menschen, die uns in großer Not zur Seite standen, unabhängig davon, in welcher persönlicher Beziehung wir zueinander standen. Nennen möchte ich die Helfer der ersten Stunden, als die Not am größten war und zwar die Mitglieder des Pirnaer Siedlervereins vom Lindigt, Postweg, Feistenberg und von der Haußnerstraße sowie deren Familienangehörige und Freunde, Verwandte, Bekannte und Arbeitskollegen betroffener Bewohner der Zehistaer Siedlung, den Baubetrieb Dreßler in Zehista mit seinen Mitarbeitern. Unser Dank gilt all jenen, die uns geholfen haben, unter schwierigen Bedingungen unseren Lebensunterhalt zu gewährleisten und materielle Verluste zu überwinden. Das waren Mitarbeiter der Stadtverwaltung, des Landratsamtes und der Spendenlager. Wir bedanken uns für die Hilfsaktionen verschiedener Initiativgruppen in Iserlohn, wie z.B. die Siedlergemeinschaften in den Stadteilen Dröschede und Hemer, die Katholische Kirchgemeinde, die Hilfsaktion „Lethmate hilft Pirna“, die Gemeinschaft der Siedler und Eigenheimer Hüfingen und den Siedlergemeinschaften Hilschenbach, Grutholz, in Catrop-Rauxel und Rückelshof in Lohe-Rückeshof.
Von besonderer Bedeutung für den Wiederaufbau war die Bereitstellung finanzieller mitteln, da nicht alle Betroffenen gegen Hochwasserschäden versichert waren. Großzügige staatliche Unterstützung und ein bis dahin nicht gekanntes ausmaß an Spendenbereitschaft halfen uns, auch diese Hürde zu überwinden. Hierbei gilt unser Dank den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung, des Landratsamtes und der Sächsischen Aufbaubank, dem Spendenausschuss des DRK, der Sächsischen Zeitung, der Familie Michaelis von dem Hotel "Zur Post" in Pirna-Zehista, der Familie Michel vom Gasthof "Heidekrug" in Cotta und der Katastrophen Hilfe der Diakonie für ihr schnelles handeln. Bedanken möchten wir uns schließlich auch bei den Tochterunternehmen der Stadtwerke Pirna und bei Herstellern von Elektro- und Heizungsgeräten für Preisnachlässe für ihre Leistungen.
Die Gesamtheit der Unterstützung war letztendlich ausschlaggebend dafür, dass wir den Mut zum Wiederaufbau schöpfen konnten. Dass sich die Bemühungen gelohnt haben, kann jeder bei einem Bummel durch unsere Siedlung sehen.

Rainer Kirsten

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