Natur in den Garten

Im letzten Sommer kletterten die Temperaturen wieder auf Rekord Niveau. Die Auswirkungen des Klimawandels haben wir alle deutlich gespürt. Im Gegensatz zum Klimawandel findet das Aussterben der heimischen Tier- und Pflanzenwelt weitestgehend geräuschlos statt. Die Auswirkungen für die Natur und die Bevölkerung sind jedoch nicht weniger dramatisch.
In nur einer Generation hat der Insektenbestand in Deutschland um 80 Prozent abgenommen. Das ist alarmierend, da Insekten eine Schlüsselfunktion in der Nahrungskette einnehmen. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Amphibien und Fledermäuse.

In Deutschland gibt es ungefähr 20 Millionen Privatgärten. Ihre Fläche ist größer als die Fläche aller Naturschutzgebiete in Deutschland. Die privaten und öffentlichen Freiräume (Gärten) haben ein enormes Potential, die gefährdeten heimischen Pflanzen und Tiere zu unterstützen. Die Kampagne "Natur in den Garten" möchte dieses Potential nutzen.

Durch unsere Verbandsstruktur mit 43000 Mitgliedern, die überwiegend auf der Arbeit von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern beruht, sind wir in der Lage sehr viele Gartenbesitzer und interessierte für das wichtige öffentliche Thema Artenschutz zu gewinnen. Das Ziel der Kampagne ist, durch Maßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt, durch Pflanzung von heimischen und insektenfreundlichen Pflanzen, durch Schaffung von Nisthilfen, Bruthilfen und Lebensräumen für Insekten, Vögel und Fledermäusen, einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten.

Jeder Gartenbesitzer*in des VWE Niedersachsen kann teilnehmen.

Durch die Unterstützung der Bingostiftung ist es uns möglich 50 Gärten zu betreuen und mit Maßnahmen im Wert von 120€ je Garten zu finanzieren.

Die Teilnehmerzahl ist auf 50 begrenzt.

Sollten sich mehr als 50 Gartenbesitzer*innen anmelden, so entscheidet das Datum der Anmeldung über die Teilnahme.

Die Kampagne "Natur in den Garten" basiert auf dem Modell eines "Siedlungsbiotopnetzes". Im Idealfall formieren sich 7-10 Gartenbesitzer einer Siedlung zu einer Gartengruppe. Zunächst werden in jeder Gruppe die Gärten in einem von uns entwickelten Fragebogen erfasst. Neben wichtigen Eckdaten wie beispielsweise der Lage, der Größe, dem Boden und den klimatischen Bedingungen spielt natürlich die Bepflanzung des Gartens eine wesentliche Rolle. Nach Möglichkeit werden alle Gehölze und Nutzflächen wie Rasen und Staudenbeete kartiert. Die teilnehmenden Gärten sind auf 50 begrenzt, da wir nur so eine fundierte Betreuung gewährleisten können.

Die eingereichten Eckdaten der jeweiligen Gärten werden von Herrn Heitzer erfasst und analysiert. Er vergleicht die Vorstellungen und Anregungen der jeweiligen Gruppen mit dem vorhandenen Potential der Gärten. Im Rahmen einer Infoveranstaltung werden die Bestandsanalysen der einzelnen Gärten und die verschiedenen Maßnahmen den Gruppenleiterinnen vorgestellt.

Jeder teilnehmende Gartenbesitzer*in erklärt sich dazu bereit mindestens 3 und bis zu 5 unterschiedliche Maßnahmen zur Insekten- und Artenvielfalt in seinem Garten umzusetzen. Welche Maßnahmen er/sie durchführt, entscheidet der Gartenbesitzer*in. Die ehrenamtlichen Expert*innen stehen Ihnen dabei beratend zur Seite. Die Maßnahmen werden fotografisch dokumentiert und schriftlich festgehalten. Mit einem anschließenden Fotowettbewerb mit dem Thema: "Wir haben neue Nachbarn" möchten wir die Teilnehmer dazu motivieren die Freude über gelungene Projekte zu teilen und somit andere Gartenbesitzer*innen zur Nachahmung zu motivieren. Eine von uns entworfene "Natur in den Garten" Gartentorplakette weist zukünftige Besucher*innen auf das Projekt hin.

Eine anschließend angefertigte Karte mit allen teilnehmenden Gärten verdeutlicht das umgesetzte Modell des Siedlungsbiotopverbandes. Eine Statistik gibt Auskunft über die umgesetzten Maßnahmen. Da wir das Projekt zukünftig weiterentwickeln möchten, ist die Kampagne der Beginn einer Entwicklung zu einem immer dichter verknüpften Siedlungsbiotopnetzwerkes.