Klimawandel

Klimawandel - Auswirkungen auf den Hausgarten


Extreme Wetterereignisse wie Hagel
setzen den Pflanzen zu.

Viele Gartenbesitzer fragen sich, wie sie auf die kommenden Veränderungen reagieren können. Im Folgenden sollen nur einige Beispiele und Lösungsansätze aufgezeigt werden. Weitergehende Informationen zu diesem Themenbereich erhalten Sie bei der Gartenberatung des Verband Wohneigentum.

Bislang kaum in Erscheinung getretene Arten
wie die Beifuß-Ambrosie verbreiten sich
stark zunehmend.

Große Bäume sorgen für Abkühlung
und Staubbindung in unserem Wohnumfeld.

Neue Schädlingsarten wie der Buchbaumzünsler etablieren sich.

Viele Gartenbesitzer fragen sich, wie sie auf die kommenden Veränderungen reagieren können. Im Folgenden sollen nur einige Beispiele und Lösungsansätze aufgezeigt werden. Weitergehende Informationen zu diesem Themenbereich erhalten Sie bei der Gartenberatung des Verband Wohneigentum.

Schädlinge und Pflanzenkrankheiten:Stark zunehmend verbreiten sich bei uns bisher nicht heimische Schädlinge und Krankheiten. Die Ursache liegt zum Teil sowohl an den veränderten Klimaverhältnissen, als auch an dem stetig steigenden Waren- und Pflanzenaustausch weltweit.

Neue Schädlingsarten wie Buchsbaumzünsler, Citrusbockkäfer und Maiswurzelbohrer verbreiten und etablieren sich.
Schnellere Vermehrung bereits bekannter Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben.
Apfelwickler und andere Fruchtmadenarten bilden mehr Generationen im Jahr als bisher.
Eingeschleppte Kirschfruchtfliegenart bedroht die Süßkirschbestände bereits stärker, als die bisher bekannte Art.
Die meisten Weiße Fliege - Arten überwintern mittlerweile im Freiland.
Verstärktes und früheres Auftreten verschiedener wärmeliebender Pflanzenkrankheiten, z.B. echter Mehltau und Rostpilze.

Maßnahmen:
Ausgewogene Pflanzenernährung – Überdüngung der Pflanzen vermeiden.
Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln und Förderung der Nützlinge im Garten.
Gezielte Bodenpflege und Kompostwirtschaft.
Der Pflanzenkauf bei Discountern sollte unterbleiben. – Nur der Fachhandel liefert anbauwürdige Pflanzen – Qualitäten!

Nicht heimische Pflanzen:Bislang kaum in Erscheinung getretene Arten breiten sich aus und manche verursachen allergische Reaktionen beim Menschen. Viele dieser Arten wurden ursprünglich wegen ihres Zierwertes in den Gärten angebaut und sind von dort "entwichen". Der Klimawandel sichert ihnen eine schnellere Verbreitung.

Die beifußblättrige Ambrosie wurde mit verunreinigten Vogelfutter eingeschleppt. Bei Menschen, die bisher keine Pollenallergiker waren, löst sie allergische Reaktionen aus.
Japan – Knöterich und Riesen – Bärenklau überwuchern wertvolle Biotope und verdrängen die heimische Flora. Der Riesen – Bärenklau zudem dafür bekannt, dass er eine Photosensibilisierung der Haut auslöst.
Auch Schmetterlingsstrauch (Sommerflieder) und Goldrute werden zum Problem. Sie besiedeln immer schneller landwirtschaftliche Stillegungsflächen und Industriebrachen. Aber auch Parkanlagen und Gleisanlagen bleiben nicht verschont.
Das indische Springkraut mit seinen rosa Blüten hat bereits jetzt schon viele hunderte Kilometer Fluss – und Bachläufe besiedelt und die heimische Vegetation verdrängt. Nicht zu vergessen die Zerstörung von Feuchtbiotopen durch diese Pflanze.
Maßnahmen:

Keine Gartenpflanzen „auswildern“. Auch Gartenabfälle gehören nicht in die freie Natur. Wenn das Auftreten invasiver Pflanzenarten, im Garten oder Wohnumfeld, bemerkt wird, sollte sofort gehandelt werden. Ein Verhalten nach dem „St. Floriansprinzip“ ist nicht angebracht.

BodenWetterextreme, wie Sturm, Hagel und Starkregen werden zunehmen. Das führt bei den Böden zu Verschlämmung, Erosion und Stickstoffauswaschung (besonders im Winter). Trockenere Sommer machen den Bodenorganismen und Pflanzen zu schaffen.

Maßnahmen:Richtige Bodenbearbeitung zur richtigen Zeit.
Regelmäßiger Anbau von Gründüngungspflanzen zur Anreicherung des Bodens mit Humus und Förderung der Krümelstruktur.
Den Boden möglichst immer bedeckt halten, z.B. durch Bepflanzung (Gründüngung) oder mit Mulchschichten aus Laub und Grasschnitt.

Gemüsegarten / ObstgartenEventuelle Vorteile: Wärmere Durchschnittstemperaturen verlängern die Anbauphase bei Gemüse. Der Anbau von Wärme liebenden Gemüse- und Obstarten vereinfacht sich. Dazu gehören z.B. Paprika, Melonen, Süßkartoffeln, Artischocken, Pfirsich, Aprikosen und Walnüsse.

Eventuelle Nachteile: Trockene, strahlungsintensive Sommer bereiten sowohl den Gemüsepflanzen als auch den Obstbäumen Stress. Pflanzungen sollte man vor allem im Gewächshaus schattieren.

Maßnahmen:Pflanzen an Trockenstress gewöhnen und tief wurzeln lassen. D.h. nicht täglich ein bisschen, sondern nur alle paar Tage gründlich gießen.
Windschutzpflanzungen um den Gemüsegarten können stärkere Windschäden verhindern.
Überdachungen zum Schutz bestimmter Pflanzen z.B. Tomaten haben sich bereits bewährt.
Einige „alte“ und bewährte Gemüse- und Obstsorten werden in Zukunft eventuell nicht mehr gut gedeihen und müssen durch Neuzüchtungen ersetzt werden.
Wohnumfeld
Extremereignisse, wie den trockenen und heißen Sommer 2003, wird es in Zukunft voraussichtlich häufiger geben. Um ein Leben in unseren Siedlungen in solchen Sommern erträglicher zu gestalten, kann jeder Gartenbesitzer mit einer grünen Oase viel zum Wohlbefinden aller beitragen.

Maßnahmen:Flächenentsiegelung und Versickerung von Dachwasser.
Regenwasser sammeln und als Gartenwasser verwenden.
Fachgerechte Fassaden- und Hinterhofbegrünung.
Begrünung von Dächern, Garagen und Carports. Es sollten wenigstens die Kiesgaragendächer extensiv begrünt werden.
Verstärkte Pflanzung von Laubbäumen in den Gärten! Sie sorgen für eine Beschattung und Verdunstungskälte im Sommer, im Winter lassen sie Licht an das Haus. Sie binden CO2, bremsen den Wind, produzieren Sauerstoff und wirken als effektiver Feinstaubfilter. Laubbäume sind also für ein angenehmes Leben in unseren Siedlungen unersetzlich!
Anlegen von Feuchtbiotopen.
Erhalt der Artenvielfalt durch Pflanzung heimischer Stauden und Sträucher.
Leider ist in vielen Wohngebieten genau das Gegenteil zu beobachten: Große Bäume werden entfernt und nicht nachgepflanzt. Pflanzflächen werden durch monotone Kieslandschaften ersetzt oder in versiegelte Einstellplätze umgewandelt.

Fazit:
Der Klimawandel macht also ein Umdenken in vielen Bereichen notwendig – angefangen beim CO2-Ausstoß bis hin zur Bewirtschaftung des eigenen Gartens. Es liegt in unserer Verantwortung und in unserem Interesse auch in Zukunft für ein angenehmes Leben in unserem Wohnumfeld zu sorgen.


Quelle: www.gartenfachberatung.de

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