Die wahren Helden

In der Corona-Krise wachsen viele von uns über sich hinaus. Der Alltag auch für Kinder und Jugendliche hat sich völlig verändert. Sie dürfen nicht vergessen werden, mahnt der VWE-Bundesjugendbeauftragte Thomas Reimers zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August.

Steine
© privat
Die Mitarbeiter im Gesundheitswesen und die Kollegen in den sogenannten systemrelevanten Berufen gehören für viele zu den Helden in der Corona-Krise. Ich bin allerdings der Ansicht, dass eine wichtige Gruppe wahrer Helden in dieser Aufzählung vergessen wurde: Die Kinder, die Jugendlichen und die jungen Familien gehören für mich auf jeden Fall dazu.

Seit Anfang des Jahres erreichten uns Berichte über das Covid-19-Virus. Doch noch im Februar hätte keiner von uns geahnt, dass Mitte März die globale Welt zum Stillstand kommen würde. Die Kindergärten und Schulen waren plötzlich geschlossen, erst nach und nach wurden vorsichtige Öffnungsversuche unternommen. Genauso Behörden, Dienstleister, Bereiche des Einzelhandels und viele andere Einrichtungen. Viele Mitarbeiter sind in Kurzarbeit und müssen Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. Andere wiederum müssen in dieser kritischen Zeit ein Vielfaches mehr an Arbeit leisten.

Zu dieser Gruppe gehören die jungen Familien. Als die Kinder zuhause blieben, weil Kindergärten und Schulen keine oder nur eine eingeschränkte Betreuung anbieten konnten, musste das gut organisierte alltägliche Familienleben neu strukturiert werden. Die Großeltern durften für die Betreuung nicht einspringen, da sie ja zu den Risikogruppen zählten. Also musste meist ein Elternteil Urlaub oder auch unbezahlten Urlaub nehmen, um die Kinder zu beaufsichtigen. Einige Eltern durften im Homeoffice arbeiten, aber auch das war schwierig, wenn zusätzlich zu den
beruflichen Pflichten noch die Kinder beschäftigt und versorgt werden mussten. Ein Zehnstundentag kam schnell zusammen.

Doch es gab noch eine weitere Herausforderung. Die Eltern mussten ihre Kinder im Homeschooling begleiten und den Job der Lehrer mitübernehmen. Kinder brauchen auch Bewegung, doch alle Spielplätze waren gesperrt, und mit Freundinnen und Freunden durfte der Nachwuchs sich nicht treffen. Schüler aller Jahrgänge wünschten sich plötzlich, wieder in die Schule gehen zu dürfen. Das hätte sich manch ein Schüler nie träumen lassen.

Und allen Schulkindern fehlt natürlich neben dem regulären Schulbetrieb auch die Teilnahme an Klassenfahrten und Ausflügen, die in der Schullaufbahn immer eine besondere Rolle spielen, und an die die meisten sich gerne erinnern. Selbst bei einem Schulabschluss bleiben in diesem Jahr die Feierlichkeiten aus.

Dies alles zeigt, dass neben den Mitarbeitern im Gesundheitswesen auch unsere Kinder, Jugendlichen und jungen Familien wahre Helden sind, die in den vergangenen Monaten einiges einstecken mussten. Und trotzdem auch an andere gedacht haben: In der Corona-Krise habe ich Jugendliche getroffen, die bemalte Freundschaftssteine alleinstehenden Mitgliedern als Zeichen vor die Tür gelegt haben. "Wir denken an Euch", bedeutete das. Andere Jugendliche haben beispielsweise Einkaufshilfen angeboten.

Am 12. August ist der offizielle Internationale Tag der Jugend. Lassen Sie uns alle an diesem Tag an unsere Nachfolgegeneration denken!

Bitte bleiben Sie gesund.

Ihr Bundesjugendbeauftragter
Thomas Reimers
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