Der Anfang unserer Siedlung

Herten
© Siedlergemeinschaft Herten-Süd e.V.


Der Anfang unserer Siedlung

Zum 40 jährigen Bestehen der Siedlergemeinschaft Herten-Süd im Jahre 1997,
zu diesem Zeitpunkt führte unser Verein noch den Namen
"Interessengemeinschaft der Eigenheimer Herten-Süd", wurde eine Festschrift
erstellt. Die ausführliche und gelungene Ausarbeitung von Fritz Arndt diente
für diesen Bericht als Grundlage und wird in großen Teilen
wiedergegeben.

Machen wir eine Reise in die 50er Jahre ?.
Damals, keine 10 Jahre nach dem Krieg und ein paar Jahre nach der Währungsreform,
war die Wohnungsnot groß.
Der Wohnungsbau für Bergleute war in Herten zwar schon angelaufen, es gab
allerdings immer noch sehr großen Bedarf an vernünftigem Wohnraum. Viele
Familien hausten in zwei Zimmern, in Altbauten mit Toiletten auf dem Hof
oder im Treppenhaus, die sich zwei oder drei Familien teilen mussten. Zu
dieser Zeit gab es viele Neubergleute, meist junge Familien mit Kindern, die
dringend Wohnraum benötigten.
Da kam der Eigenheimbau unserer Siedlung wie gerufen. Allerdings waren zu
jener Zeit schon einige Überlegungen nötig, ob man die Mehrbelastung für das
Haus tragen wollte und konnte. Der Verdienst war in jenen Tagen nicht sehr
hoch. Darüber hinaus fehlte es den meisten Familien auch an Hausrat, Möbeln und Kleidung.
So war es wichtig, ein gutes Gedinge auf dem Pütt zu haben oder man
konnte sich glücklich schätzen, wenn man einen Vater oder Großvater hatte,
der mit einzog.
Die Zeche kam den Bergleuten sehr entgegen und es wurden zinslose Darlehen
in Höhe von 3000 DM vergeben, welche dann in monatlichen Raten abbezahlt wurden.
abbezahlt.
So wurde 1951 mit dem Bau unserer Siedlung begonnen und bereits im Juni 1953 konnte der erste Bauabschnitt bezogen werden. In jedem Haus gab es
zwei Wohnungen von jeweils 45 qm, mit einer Wohnküche, einem Schlaf- und
einem Kinderzimmer. Neben den Besitzern gab es also für jedes Haus eine
?Einliegerfamilie?.
Nach kurzer Zeit gab es die ersten Klagen über bauliche Mängel. Keller standen unter Wasser, in den Badezimmern fehlten Warmwasserboiler und
Badewannen, und in einigen Häusern fiel der Putz von den Wänden, weil sie im
Winter verputzt wurden und der Frost zu früh Einzug hielt. Auch die
Anordnung der Wirtschaftswege war nicht gut gelöst.

Am 10. Februar 1957 trafen sich dann etliche Nachbarn in der Gaststätte Look
(das heutige Lidl- Gelände) und gründeten die Interessengemeinschaft der
Eigenheimer Herten-Süd. Die 59 Gründungsmitglieder wählten zum 1.
Vorsitzenden Ernst Fröhlich. Unterstützt wurde er von Alfons Bankstahl (2.
Vorsitzender), Heino Jansen (Schriftführer), Bruno Zbrug und Joachim Pix (1.
und 2. Kassierer). Kassenprüfer wurden Werner Zbikowski und Willi Rübenkamp.
Auf den Vorstand Ernst Fröhlich warteten bereits einige Aufgaben.

Durch den Zusammenschluss der Siedler konnten die Interessen und Anliegen mit
größerem Nachdruck vertreten werden. Die Ziele wurden meist nach zähen
Verhandlungen erreicht, ob es nun um die Beseitigung der Baumängel oder
Befestigung der Bürgersteige ging. Zu dieser Zeit führten die
Wirtschaftswege noch direkt hinter den Häusern entlang. Später wurden diese
ans Ende der Grundstücke gelegt. Um eine einvernehmliche Regelung zu finden
wurde ein Schlichtungsausschuss eingesetzt, der die meisten Schwierigkeiten
beseitigen konnte.
Eine weitere entscheidende Änderung konnte der Vorsitzende dann im März 1958
Verkünden: Ab diesem Zeitpunkt waren die Häuser als Einfamilienhäuser
anerkannt. Die Wohnungsverwaltung der Zeche Ewald versprach, nun die
Einliegerwohnungen nach Dringlichkeit und den vorhandenen Möglichkeiten
freizugeben.

Nach nun beinahe 60 Jahren Siedlergemeinschaft Herten-Süd blicken wir auf
eine ereignisreiche Zeit zurück. Gab der Pütt in den Anfangsjahren nahezu
allen Siedlern einen sicheren Arbeitsplatz, so ist auch dies Vergangenheit.
Manche Bedürfnisse und Probleme haben sich im Wandel der Zeit verändert.

Ein Ziel ist jedoch in all den Jahren geblieben. Es gilt, die Gemeinschaft in
unserer Siedlung zu fördern und ein angenehmes Wohnumfeld zu schaffen.

Glück Auf!

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