Entdeckungstour auf der Streuobstwiese

Entdeckungstour Streuobstwiese 2018
© SGK
Zum ersten Mal in unserem Sommerprogramm konnten die Kinder am 07.08.2018 unter fachkundiger Anleitung von Gartenberater Sven Görlitz vom Verband Wohneigentum BW und unserem Mitglied der SGK-Naturschutzgruppe Oskar Schilling eine heimische Streuobstwiese erkunden.

Sie fragen sich warum gerade eine Streuobstwiese?
Streuobstwiesen, auch Bungert genannt, sind wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft. Sie entstanden als traditionelle Art des Obstanbaus. Mit über 5000 Tier- und Pflanzenarten gehören sie zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Das toppt sogar noch den Wald!
Die Artenvielfalt ist deshalb so groß, weil die Obstbäume lichten Wald bieten und der Unterwuchs eine blühende Wiese. Ein wahres Paradies für Blumen, Kräuter, Vögel, Insekten, Spinnentiere und anderes - sozusagen auf mehreren Etagen.
Leider müssen seit den 50er Jahren immer mehr Streuobstwiesen für Wohn- und Gewerbeflächen weichen oder werden zu Äckern und Wiesen ohne Baumbestand und auch modernen Obstplantagen umgewandelt. Alleine in Baden-Württemberg gingen so fünfzig Prozent der Streuobstwiesen, in Deutschland sogar achtzig Prozent und damit Lebensraum der Artenvielfalt verloren. Streuobstwiesen gehören daher zu den stark gefährdeten Lebensräumen, weshalb es gilt sie zu schützen und erhalten.
Diese wichtige Botschaft möchten wir auch unser nachfolgenden Generation mit auf den Weg geben und bieten deshalb im Rahmen unseres Sommerprogramms an, dies hautnah auf spielerische Art zu erfahren.

Und das kam an!
Der Zulauf auf die vorhandenen Plätze war groß. Trotz leichter Erhöhung der Teilnehmerzahl konnten wir leider nicht alle Anmeldungen berücksichtigen.
Insgesamt 22 Kinder durften schließlich, mit grünem Siedler T-Shirt und Lupenbecher als Geschenk ausgestattet, auf Entdeckungsreise gehen. Unsere Experten Sven Görlitz und Oskar Schilling erklärten kindgerecht den Artenreichtum der Streuobstwiese und warum es so wichtig ist, sie zu erhalten. Görlitz verkündete dabei, dass er froh um Menschen ist, die solche Wiesen anlegen und pflegen. Oskar Schilling verdeutlichte an einer jungen und alten Eiche, wie wertvoll alter Baumbestand ist. Die Kinder konnten auch ein echtes Hornissennest aus dem letzten Jahr bewundern und ein Gewöll auseinandernehmen und untersuchen. Das war vielleicht interessant, was da so alles gefunden wurde.
Entdeckungstour Streuobstwiese 2018
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Sven Görlitz zeigte einen mitgebrachten Ast mit Wildäpfeln, auch Holzapfel genannt, und erklärte, dass die heutigen, großen Äpfel ihren Ursprung eigentlich in Persien haben. Darüber hinaus konnten die Kinder erfahren, dass es keine Tiere gibt, die nur Schaden anrichten. Jedes einzelne Tier sei ein wichtiger Baustein in der Natur, was eindrücklich an verschiedenen Beispielen erklärt wurde. So ist die Schnake vom Mensch wegen des stechens eher gefürchtet, aber für die Vögel wichtige Nahrung. Oder aber der Marder frisst hin und wieder ein paar Vögel, sorgt aber dafür, dass der Bestand der plagenden Mäuse im Lot bleibt. Inspiziert wurde auch der Apfel selbst und vor allem der gefundene Wurm darin, der ja eigentlich eine Raupe ist und mal zum Schmetterling wird. Zu guter letzt brachte Sven Görlitz noch eine Mohrenkopfschleuder zum Vorschein und funktionierte diese aufgrund der heißen Temeraturen zur Freude der Kinder fluchs als Wasserschleuder um. Das war vielleicht ein Spass.

Im Anschluss wurden die Kinder noch zum Grillen in der Käselen eingeladen. Alles in allem war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Herzlichen Dank gilt unseren Experten Sven Görlitz und Oskar Schilling, Ernst Scheyer für das Grillen, Jan Busmann für die Logistik und allen Helfern.

Hier ein paar Eindrücke:

Entdeckungstour Streuobstwiese 2018

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    Gruppenfoto Foto: © SGK

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    Sven Görlitz erklärt die Streuobstwiese. Foto: © SGK

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    Die Kinder hören interessiert zu. Foto: © SGK

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    Sven Görlitz brachte einen Zweig mit Widläpfeln mit und erklärte, dass die heutigen großen Äpfel eigentlich aus Persien stammen. Foto: © SGK

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    Ist da ein Wurm im Apfel? Foto: © SGK

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    Der Wurm ist eigentlich eine Raupe und daraus wird mal ein Schmettlering. Foto: © SGK

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    Sven Görlitz und Oskar Schilling erklären was denn die Hornissen so alles machen und zeigen dabei ein richtiges Hornissennest, welches die wichtigen und friedvollen Tierchen jedes Jahr neu bauen. Foto: © SGK

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    Die Kinder durften ein Gewöll auseinandernehmen. Foto: © SGK

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    Wirklich erstaunlich was in einem Gewöll alles drin ist. Foto: © SGK

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    Oskar Schilling erklärt wie lange es geht, bis aus einer kleinen eine ganz große Eiche wird. Foto: © SGK

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    Sven Görlitz schüttelte mal an einem Apfelbaum. Nicht zu glauben, was da alles für Tierchen herunterfielen. Foto: © SGK

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    Mit Lupenbechern und Käscher ausgerüstet konnte vieles genau inspiziert werden. Foto: © SGK

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    Die Entdecker in der Streuobstwiese. Foto: © SGK

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    Auch große Tiere gab es zu bewundern. Foto: © SGK

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    Und zu guter letzt packte Sven Görlitz noch eine Mohrenkopfschleuder aus und hat sie aufgrund der hohen Temperaturen fluchs als Wasserschleuder umfunktioniert. Die Kinder und Sven hatten viel Spass dabei. Foto: © SGK

Ökomobil - Entdeckungstour am Schwarzbach

Im Rahmen des Sommerferienprogramms kam das Ökomobil nach Klettgau und erforschte mit uns die Vielfalt der Natur im und am Schwarzbach. Spiel, Spass und ein Dutzend Tiere begeisterten die Kinder.

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