Gespinstmotten
Aussehen
Larve:
gelblich-braun mit schwarzen Punkten an den Seiten
Schmetterling:
Flügelspannweite bis etwa 2,5 cm, 2 Paar Flügel - Vorderflügel meist weiß mit schwarzen Punkten, Hinterflügel meist cremeweiß bis grau
Schadbild
Larven beginnen ihre Fraßtätigkeit an den austreibenden Knospen
sobald sich junge Blätter gebildet haben, dringen sie in diese ein und "minieren" sie. Das bedeutet, sie zerfressen das Gewebe innerhalb der Blätter
die Larven machen auch vor Blüten keinen Halt
im Mai erweitern die Insekten mit fortschreitender Fraßtätigkeit ihre Gespinste über andere Blattpartien
in extremen Fällen werden ganze Astpartien mit Gespinsten überzogen
die größten Fraßschäden entstehen im Juni
Entwicklung
die Verpuppung beginnt im Juni
die weißen Kokons werden nebeneinander in den schützenden Gespinsten angelegt
im Juli/August schlüpfen die Falter, die bereits etwa 10 Tage später dachziegelartige Eigelege mit bis zu 80 Eiern an überwiegend dünnen Trieben ablegen
die jungen Larven schlüpfen ca. 20 bis 30 Tage später und überwintern mit einer Größe von etwa 1 mm unter einer Schutzschicht auf der Pflanze
nach der Überwinterung beginnen die Larven im März/April mit ihrer Fraßtätigkeit
fast alle in Westeuropa auftretenden Arten bilden nur eine Generation und fünf Larvenstadien aus
Vorbeugung und Bekämpfung
Die Falter der Gespinstmotten fliegen nicht sehr weit.
während der Baumpflege im Winter - Zweige auf Eigelege untersuchen und wenn möglich herausschneiden
eine weitere Möglichkeit ist das Abschaben mit einem Gegenstand aus Holz oder Plastik, wenn zu viele Zweigpartien herausgeschnitten werden müssten
beim Schnitt ist darauf zu achten, dass Zweige sauber abgeleitet werden. Keinen ?Stummelschnitt? durchführen ? dieser schafft Eintrittspforten bzw. eine Oberfläche für andere Schaderreger
die Gespinste, die ab April/Mai gebildet werden, durch Schnittmaßnahmen entfernen. Beim Schnitt darauf achten, nur so viel zu schneiden, dass die Harmonie und der Habitus des Baumes erhalten bleiben
die umweltschonendste Art die Gespinste zu entfernen, ist das Absammeln der Gespinste
Einsatz biologischer Spritzmittel
eine weitere biologische Bekämpfung kann mit Bacillus thuringiensis nur durchgeführt werden, wenn die Gespinste noch nicht zu stark besponnen sind
Bacillus thuringiensis muss direkt ?an den Schädling gebracht? werden!
auf die Ausbringung von synthetischen Insektiziden sollte aufgrund der Artenvielfalt verzichtet werden. Viele befallene Pflanzen sind für zahlreiche Insekten (wie z.B. Bienen) von herausragender Bedeutung. Auch die natürlichen Gegenspieler der Gespinstmotten, wie z.B. Schlupfwespen, würden dabei vernichtet
Häufige Wirtspflanzen
Felsenbirne (Amelanchier Arten)
Obstbäume inkl. zahlreicher Wildarten (Malus-, Prunus- und Pyrus Arten inklusive Kultursorten)
Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) - häufig starker Befall, wird von 3 Gespinstmottenarten befallen
Purpur-Fetthenne (Sedum telephium)
Schlehe (Prunus spinosa)
Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
Weißdorn (Crataegus monogyna und laevigata)
Weidenarten (Salix Arten)
Quelle: Philippe Dahlmann (Gartenberater vom Verband-Wohneigentum)