Ein (historischer) Spaziergang durch Alstedde

Bauernhöfe und Kotten, Bergarbeiterhäuser und moderne kleine Siedlungen, zwei Kirchen, das schmucke Seniorenwohnheim »Coldinne-Stift« und einige Gaststätten und Geschäfte entlang der Alstedder Straße und rund um den Marktplatz. Es ist ein beschaulicher Flecken Erde. Fast hat man das Gefühl, als gingen die Uhren in Alstedde ein wenig langsamer, geruhsamer als anderswo. Schön ist es, etwas ländlich und sehr gemütlich. Dabei geht hier richtig die Post ab - zumindest im Vergleich zum Alstedde Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Denn erst in den Fünfziger-Jahren wurden die ersten Zechenhäuser gebaut. Bis dahin bestand unser Örtchen fast ausschließlich aus Höfen, Feldern und Wäldern.

Es ist zu vermuten, dass sich an diesem Ort eine vorchristliche, den Göttern geweihte Stätte befand. Zumindest setzt sich der Name Alstedde aus den altsächsischen Worten »al« (=Gott, Götter) und »stedi« (=Stätte) zusammen. Die zahlreichen Urnenfunde und die Entdeckung eines Großsteingrabes mit einem imposanten Megalith zeigen, dass sich hier sogar bereits 4000 – 2000 vor Christus die ersten Siedler niedergelassen haben. Über die nachfolgenden Jahrhunderte ist recht wenig bekannt. Angesichts der Wanderzüge der germanischen Volksstämme ist davon ausgehen, dass es in Alstedde ein »ständiges Kommen und Gehen« gab. Nach den Kelten kamen die Brukterer und schließlich die Sachsen.
Um 880/890 n. Chr. wurde Alstedde erstmalig urkundlich erwähnt, genauso wie »Nordenliunon« (Nordlünen) und »Wedmeri« (Wethmar). Es gab halt zwischen den drei Bauernschaften immer schon eine enge Beziehung und im Jahr 1815 bildeten sie dann auch zusammen die Gemeinde Altlünen - damals noch zu Lüdinghausen gehörig. Erst 1975 wurde Altlünen mit Lünen vereinigt.

Heute ist Alstedde ein kleiner, aber äußerst lebendiger Ortsteil der Stadt an der Lippe. Hier fühlen sich Alteingesessene genauso heimisch wie »Zugezogene«, junge Familien ebenso wie die »Alstedder Alten«. Man kennt sich, genießt die ruhige, idyllische Lage, die Überschaubarkeit und das kommunikative Miteinander.

Quelle: Stadtmagazin, 07/2006 (Ausgabe 30), S. 11

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