Vortrag Einbruchschutz

Einbrecher lieben die dunkle Jahreszeit

Christian Riebrandt
Der Vortragende   © Werner Muck
Der Beauftragte für Kriminalprävention, Kriminaloberkommissar Christian Riebandt informierte Mitglieder der Siedlergemeinschaft Hambühren im Gemeindesaal der evangelischen Kirche über die Vorgehensweise von Einbrechern und Maßnahmen zum Einbruchsschutz. Einleitend zeigte Riebandt einen Film in dem demonstriert wurde, wie schnell Einbrecher nur mit einem stabilen Schraubendreher oder Kuhfuß Fenster und Fenstertüren öffnen können, wenn diese nur Rollzapfen und keine Pilzzapfen haben. Widerstehen die Fenster dem Einbruchsversuch länger als drei Minuten, geben die meisten Einbrecher auf. Auch war im Film zu sehen, wie Schließzylinder nach Eindrehen einer Schraube brutal aus der Tür gezogen werden können. Auch können bei Röhrenspantüren die Schließbleche einfach herausgedrückt werden.
Die Zuhörer
© Werner Muck
Nach Riebandt kann der Einbruchschutz durch den Einbau von "Zeitfressern" verbessert werden. Hierzu zählt der Einbau von Schließzylindern, die aufgrund ihres Spezialstahls einen Bohrschutz sowie Ziehschutz haben. Weiterhin sollen Haustüren eine integrierte Türspaltsperre haben. Diese ist auch nachträglich einzubauen und heute so ausgeführt, dass sie von innen durch Drehen aktiviert werden kann und von außen mit einem Schlüssel deaktiviert werden kann. Haustüren können auch durch Querriegel gesichert werden. Diese funktionieren jedoch bei Zweiflügeligen Altbautüren nicht. Hier empfiehlt sich ein Stangenschloss, das die Tür vertikal verriegelt.
Bei Fenstern lassen sich die Rollzapfen eventuell durch Pilzzapfen austauschen. Weiterhin lassen sich im Scharnierbereich Bandsicherungen nachrüsten, die sich beim Schließen des Fensters - oder der Tür ? mit Hilfe von Metallstiften im Mauerwerk verankern. Wie Türen können auch Fenster nachträglich durch das Anbringen von Querriegeln bzw. Stangenverriegelungen gesichert werden. Auch ist das Nachrüsten von abschließbaren Fenstergriffen empfehlenswert. So wird verhindert, dass nach Einschlagen der Scheibe das Fenster geöffnet werden kann. Bei der Neuanschaffung von Fenstern sollte über den Kauf von Verbundsicherheitsglasfenstern nachgedacht werden. Diese können nicht eingeschlagen werden. Der Einbau von mechanischen Nachrüstungsprodukten sollte nur von Fachfirmen gemäß Einrichterverzeichnis des LKA Niedersachsen vorgenommen werden.
Da Einbrecher das Licht scheuen, sollte der Eingangs- und Terrassenbereich durch Außenleuchten mit Bewegungsmeldern ausgeleuchtet werden. Die Bewegungsmelder sollten außerhalb der Reichweite von Personen sein und ihr Erfassungsbereich sollte so eingestellt sein, dass keine toten Winkel bestehen. Weiterhin empfiehlt Riebandt durch Zeitschaltuhren im Wohnbereich den Eindruck zu erwecken, dass Personen anwesend sind. Auch sollten keine Einstiegshilfen wie Mülltonnen oder Leitern draußen aufbewahrt werden.
Anschaulich schilderte Riebandt, dass im Landkreis und Stadt Celle von 2007 bis 2016 zwischen 250 und 400 Einbrüche gemeldet wurden. Weiterhin fanden 90 bis 130 Einbruchsversuche statt. Die Aufklärungsquote betrug 20 bis 40 Riebandt schloss seinen Vortag mit dem Angebot ab, auf Anfrage vor Ort eine Beratung durchzuführen. Nach etlichen Fragen bedienten sich die Zuhörer bei den aus-liegenden Broschüren und Flyern.

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