Busausflug nach Wernigerode

Stadtbesichtigung und Besuch der Glasmanufaktur Harzkristall

Die Gemeinschaft Hambühren zusammen mit der Siedlergemeinschaft Ovelgönne-Oldau im Verbandes Wohneigentum (VWE) führte am 14.08.2022 einen Tagesausflug nach Wernigerode durch. Bei schönem Wetter, Sonnenschein und guter Laune waren die Innenstadt von Wernigerode sowie die Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg das Ziel.
Wie in den Vorjahren wurde die etwa zweistündige Anreise durch Zettel mit Quizfragen verkürzt. Diese sorgten für lebhafte Diskussionen, da Hilfsmittel - wie Google auf dem Smartphone - nicht zugelassen waren. Zu aller Freude war der Busparkplatz am Anger in unmittelbarer Nähe zum Altstadtkern. Hier warteten auch schon zwei Stadtführerinnen auf uns und wir marschierten in zwei Gruppen in die Altstadt.
Zunächst passierten wir eine Grünanlage in der auf einer kleinen Anhöhe die Bronzestatue eines Laternenanzünders stand. Danach gingen wir durch eine Stahlgitterkonstruktion, die ein symbolisches Stadttor darstellen sollte und damit die Grenze zur Altstadt markierte, die vormals von einer Mauer umgeben wurde und die an dieser Stelle nicht mehr zu sehen war. Hier beginnt die Breite Straße, die das gesamte Altstadt-gebiet als Haupteinkaufsstraße durchquert. Rechts dieser Hauptstraße befinden zahl-reiche kleine bogenförmig angelegte Gassen mit geschmackvoll restaurierten, alten Fachwerkhäuschen die zu Wernigerodes alter Neustadt gehören. Während die linken Gassen immer wieder den Blick auf das Schloss Wernigerode freigeben. Wir blieben jedoch auf der Breiten Straße und bewunderten die vielen liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser mit ihren farbig bemalten Balken, den dazwischen die unterschiedlich geschmückten Gefachen und den hervorstehenden Verzierungen bzw. Symbolen.
Besondere Beachtung fand die Krellsche Schmiede, die der Hufschmied Krell errichtete und schon von außen an einem Pferdekopf sowie Hufeisen zu erkennen war. Dieses Haus ist seit 1990 ein Museum und wird heute als technisches Denkmal samt Schmiedemeister betrieben. Auffällig ist auch das Krummelsche Haus. Dieses ließ sich der wohlhabende Kornhändler Heinrich Krummel bauen. Das Fachwerk dieses Hauses verschwindet vollständig hinter einer kunstvoll geschnitzten Holzfassade. Der eineinhalbstündige Stadtrundgang endete am Marktplatz mit seinem historischen Rat-haus. Auch dieses Gebäude weist eine beachtenswerte Fachwerkkonstruktion auf. Darüber hinaus verzieren 33 Figuren die schrägen Knaggen. Diese Holzfiguren präsentieren zum größten Teil Handwerker, Narren und Heilige.
Die anschließende einstündige Freizeit nutzten einige für eine Wanderung zum Schloss. Während andere sich in das Getümmel des an diesem Wochenende stattfindenden Altstadtfestes stürzten oder aber schon vor dem Brauhaus bei einem Eis oder Getränk auf das Mittagessen ab 12:30 Uhr warteten.

Ansichten Wernigerode
Häuser in Wernigerode   © Tille/Meier
Nach dem Mittagsessen ging es mit dem Bus in das etwa 7 km entfernte Derenburg zur Glasmanufaktur Harzkristall. Da noch etwas Zeit bis zur gebuchten Führung war, konnte man sich entweder schon in den Verkaufsräumen nach schönen Dingen aus Glas umsehen oder aber auf dem weitläufigen Außengelände den in einer Veranstaltungs-Arena aufgeführten Kleinkunstdarbietungen zuschauen bzw. lauschen. Bei dem anschließenden Erlebnisrundgang "manufaktOur" konnten wir die Gluthitze des Ofens hautnah spüren und einem Glasmacher bei der anstrengenden Arbeit zu-schauen. Weiterhin erfuhren wir alles rund um das Thema Glas. Die Glasmanufaktur ist eine der wenigen, noch produzierenden Mundglashütten in Deutschland, welche Glas wie vor 2.000 Jahren herstellt. Es wurden die Rohstoffe zur Glasherstellung ge-zeigt sowie die Zusätze, die zum Einfärben des Glases verwendet werden. Wir erlebten mit, wie unter den geschickten Händen eines Glasmachers kunstvolle Gefäße ent-stehen und bestaunten den weltgrößten Globus aus Glas. Seine Anfertigung hat etwa 20 Jahre gedauert. Mit 128 cm Durchmesser und einem Gewicht von etwa 500 kg ist er einmalig auf der Welt.
Globus in Derenburg
Globus aus Glas   © Dietmar Loschinsky
Nach der anschließenden Kaffeetafel im Café Harzkristall wurde die Rückfahrt nach Hambühren angetreten. Die obligatorischen Rätselfragen wurden auf der Heimfahrt vom Vorsitzenden Norbert Jahnke aufgelöst und die Sieger bzw. Siegerinnen geehrt. Für Kurzweil sorgte auch Bernd Müller, der die Geschichte von einem erkrankten Pastor in plattdeutsch vortrug. Der Pastor schickte seinen Knecht mit ein paar Nackenhaaren zu einem Schäfer, der aus diesen seine Krankheit erkennen sollte. Da ein Wind-stoß die Haare jedoch unterwegs wegwehte, bediente sich der Knecht an einem Kuhschwanz und trug diese Haare zum Schäfer. Aus diesen Haaren erkannte der Schäfer, dass der Pastor bald kalben würde. Alle lachten herzlich über diesen unerwarteten Ausgang und freuten gegen 19 Uhr wieder wohlbehalten in Hambühren angekommen zu sein.

Text: Werner Muck

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