Obstbaumschnitt im Juli 2018

Im Garten von Familie Hammerich konnte der Vorsitzende Norbert Jahnke 20 Interessierte begrüßen, die ihre Kenntnisse im Obstbaumschnitt zu verbessern wollten. Einleitend erklärte Rodemann, dass durch den Frühjahrsschnitt das Holzwachstum gefördert wird während der Sommerschnitt ein Beruhigungsschnitt ist, der die Fruchtbildung begünstigt.
Der Frühjahrsschnitt sollte nur alle fünf Jahre durchgeführt werden und der Sommerschnitt sollte bis Ende August erledigt werden. Wobei Steinobst (Kirsche, Pflaume, Mirabelle u. ä.) nur während der Ernte zu schneiden ist. Hierbei können zweckmäßigerweise die Äste samt Früchten abgeschnitten und diese dann im Sitzen gepflückt werden. Kirschen immer mit Stiel ernten (verhindert das Ausbluten beim Waschen und speichert noch Nährstoffe). Beim Neukauf von Steinobst sollte darauf geachtet werden, dass dieses schon dreimal umgeschult (umgepflanzt) worden sind. Nur so werden hohe Ernteerträge erzielt. Schattenbäume (wie Zierkirsche -pflaume u. ä.) bekommen kleine feuchte und grüne Früchte.

Obstbaum
Ingo Rodemann   © W. Muck
Der Sommerschnitt ist auch die beste Gelegenheit, Wassertriebe zu entfernen. Diese sollten - wenn sie nicht zu dick sind ? durch Ausreißen entfernt werden. Schneidet man sie nur ab, bilden sich aus den schlafenden Augen sehr schnell neue Wassertriebe. Bei all diesen Arbeiten sollten Handschuhe getragen werden damit das Salz aus dem Schweiß die Schnittstellen nicht schädigt. Weiterhin ist das Werkzeug nach jedem Einsatz mit Brennspiritus zu desinfizieren. Die Schnittflächen sollen schräg angelegt sein damit Wasser abtropfen kann.
Um das Breitenwachstum eines Baumes zu fördern, muss die Spitze nach Norden ableitet werden. Beim Baumschnitt ist zu berücksichtigen, dass die höchste Knospe wegen der Spitzenförderung die meisten Nährstoffe bekommt.
Mit Hilfe einer Astschere lichtete Rodemann den Baum aus. D.h. weg mit allem Gehölz, das kreuz und quer wächst, das nach innen ragt oder das sichtbar krank ist. Hierbei ist zu bedenken, dass steil stehende Zweige viel Blattgrün bilden während waagerechte Zweige mehr Blütenknospen bilden. Durch Einschneiden der Baumrinde oberhalb eines schlafenden Auges wird das Wachstum eines Zweiges bewirkt. Beim Schneiden ist darauf zu achten, dass die Knospe oben liegt. Auch sollte eine Zwillenbildung vermieden werden. Diese Schwachstelle kann später zum Auseinanderbrechen der Äste führen! Weiterhin empfahl Rodemann, Tagetes in einer 3 bis 4 Fuß breiten Baumscheibe zu pflanzen, um Nematodenbefall zu verhindern.
Die interessierten Zuschauer
Die interessierten Zuschauer   © W. Muck
Im Garten von Familie Plewa wandte sich Rodemann den Sträuchern und Rosen zu. Sträucher sind 10 bis 15 cm oberhalb der Basis zu schneiden. Bei schwarzer Johannisbeere, roter Johannisbeere oder Heidelbeere werden die dunklen, alten Triebe abgeschnitten und nur die hellen Triebe stehen gelassen, da diese im Folgejahr die größten Früchte tragen werden.
Rosen sollte man bei unserem Heideboden in mit Urgesteinsmehl versetztem Boden pflanzen. Urgesteinsmehl enthält Mineralstoffe und speichert Feuchtigkeit. Es wirkt bis zu fünf Jahren. Man bekommt jede Rose 5-mal zum Blühen. Im Oktober alle Blüten und Knospen abschneiden. Im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen, werden Rosen zurückgeschnitten. Auch hier wird der Schnitt leicht schräg angesetzt damit Regenwasser ablaufen kann.
Zu guter Letzt gab es noch Tipps zur Rasenpflege. Rodemann empfiehlt, den Rasen im Herbst zu vertikutieren. Da Rasen nur bei Bodentemperaturen über vier Grad wächst, nutzen im Frühjahr Pionierkräuter die beim Vertikutieren entstandenen Lücken um sich auszubreiten. Im Oktober wird dann eine kalibetonte Düngung vorgenommen und im Februar Thomaskali auf den letzten Schnee gestreut.

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