Die Quitte, ein Baum für faule Gärtner
Der ehrenamtliche Gartenfachberater der Kreisgruppe Ingo Rodemann gab am 23. März wieder zahlreiche Tipps und Hinweise zum richtigen Baumschnitt. Im Garten von Familie Meier in Hambühren verfolgten 22 Teilnehmer interessiert, welche Arbeiten im Garten jetzt auszuführen sind. Schwerpunkt der diesjährigen Anleitung war das richtige Pflanzen von Bäumen. Zunächst ging Rodemann auf das Pflanzen von Nacktwurzlern ein. Das sind Pflanzen, die ohne Erdballen um die Wurzel geliefert werden. Die Pflanzzeit ist in der Regel auf wenige Wochen im Frühjahr und Herbst begrenzt. Ebenso müssen wurzelnackte Pflanzen nach der Lieferung - nach 24 h Wässerungszeit - umgehend eingepflanzt werden. Ist das nicht möglich, sollten wurzelnackte Pflanzen auf jeden Fall zwischengeschlagen werden, d.h. sie werden provisorisch in Erde eingeschlagen, damit die Pflanzen sich wieder mit Wasser und Nährstoffen versorgen können. Nach dem Einsetzen der Pflanzen sollten diese um 20-30 Prozent zurückgeschnitten werden, weil wurzelnackte Pflanzen relativ viel Wurzelmasse verlieren, was durch Rückschnitt wieder ausgeglichen werden sollte.
Als Pflanzen mit Ballen werden Pflanzen bezeichnet, die mit einem Erdballen aus dem Feld ausgestochen worden sind. Dieser Erdballen wird dann mit einem Ballierleinen verpackt und gelangt so in den Verkauf. Die Pflanze wird mit dem kompletten Erdballen, ohne das Ballierleinen zu entfernen, in das vorbereite Erdloch eingesetzt. Erst dann kann das Ballierleinen aufgeschnitten werden und verbleibt um den Erdballen. Es verrottet dort problemlos.
Für alle Pflanzen gilt, dass der stärkste Zweig im Pflanzloch nach Norden ausgerichtet wird. Die Wurzeln sollen keinesfalls festgetreten werden, da diese dadurch verletzt werden können. Einschlämmen mit viel Wasser reicht aus. Schnittstellen sollen mit Wundbalsam behandelt werden.
Rodemann wies darauf hin, dass beim Steinobst (Kirsche, Pflaume, Mirabelle u. ä.) kein Frühjahrschnitt - der der Holzbildung dient - durchgeführt werden sollte sondern nur ein Sommerschnitt während der Erntezeit. Quitte, Felsenbirne und Kornelkirsche sind ideale Bäume für faule Gärtner. Diese brauchen nur alle zwei bis drei Jahre ausgelichtet werden.
Der optimale Zeitpunkt für den Frühjahrsschnitt von Rosen ist gekommen, wenn die Forsythien blühen. Zunächst werden alle abgestorbenen, kranken und beschädigten Triebe entfernt. Der Rosenschnitt sollte etwa fünf Millimeter oberhalb einer Knospe verlaufen, und zwar leicht schräg ansteigend. Alle öfter blühenden Edel- und Beetrosen darf man auf 15 bis 20 Zentimeter herunterschneiden. Strauchrosen werden weniger stark geschnitten als Beetrosen. Moderne Sorten sind meist so blüh- und wuchswillig, dass sie ganz ohne Frühjahrsschnitt auskommen. Einmalblühende Strauchrosen schneidet man erst im Sommer. Wer Rosen natürlich düngen will, kann kleingeschnittene Bananenschalen um die Rose einarbeiten. Urgesteinsmehl stärkt die Rosen gegen Blattläuse. Von Christrosen werden im Frühjahr alle Blätter entfernt und Dolomitkalk um die Pflanze eingearbeitet.
Am 27.Juli wird bei der Demonstration des Sommerschnittes der Erfolg der Pflanzaktion begutachtet.
Werner Muck