Das Gärtner-Wissen weitergeben Ehrenamt im Verband Wohneigentum
Wer in und um Celle Fragen zum Thema Garten hat, ist bei Ingo Rodemann an der richtigen Adresse. Seit mehr als 20 Jahren ist er ehrenamtlicher Gartenfachberater im Verband Wohneigentum Niedersachsen.
Woher rührt seine große Liebe zu allem rund um den Garten? Der 67-Jährige überlegt: "Da bin ich sicher von meiner Oma geprägt", erzählt er, später haben ihm auch sein Schwiegervater und der ehemalige Landesgartenfachberater A. Balko vieles im Garten erklärt und gezeigt. Nicht zuletzt fordert der eigene große Garten seine Tatkraft. Hier legt er großen Wert auf Nachhaltigkeit und Erhalt der Artenvielfalt, Bienen beispielsweise finden auf seinem Grundstück von Februar bis Ende Oktober Nahrungsquellen.
Sein Ehrenamt braucht Zeit, je nach Saison kommen da schon einmal um die 40 Stunden im Monat zusammen, Vorträge, Schulungen, Anfragen. Die Vortragstätigkeit liegt Rodemann, seine Veranstaltungen sind gut besucht. Was der Grund dafür ist? Er ist Praktiker, das kommt an. "Anfangs habe ich den Fehler gemacht, dass ich zu viel Fachchinesich verwendet habe", erinnert er sich. Inzwischen gibt er ganz handfeste Tipps, "und ich ziehe oft Parallelen zum Menschen. Das ist für die Zuhörer gut nachvollziehbar".
Was bewegt den Celler, so viel Zeit und Energie in sein Ehrenamt zu stecken? Für Rodemann ist das keine Frage: Eine Gemeinschaft funktioniert nicht ohne Ehrenamtler, "und oft gibt es davon zu wenig". Wichtiger ist ihm aber ein zweiter Grund: Der große Wunsch, sein Wissen über nachhaltiges Gärtnern an die kommenden Generationen weiterzugeben, "das Wissen unserer Großeltern und Eltern verschwindet sonst". Es gebe zwar immer wieder neue Erkenntnisse darum lege er auch viel Wert auf Fortbildung (beispielsweise durch den Newsletter der Gartenberatung des Verband Wohneigentum), "aber es gibt ein zeitloses gärtnerisches Grundwissen. Das möchte ich vermitteln."
Deshalb freut Rodemann eine Beobachtung besonders: "Die Mittdreißiger kommen verstärkt zu unseren Veranstaltungen oder suchen anders Rat", berichtet er. Das nachhaltige Gärtnern komme offensichtlich wieder „in Mode“. Dazu will er beitragen, für ihn ist das nicht nur ein Ehrenamt, sondern - wie er es formuliert - eine „Ehrenpflicht“.
Katrin Ahmerkamp