"Zusammenhalt macht stark" 100-Jahrfeier des Verbands Wohneigentum Sachsen

Februar 2023

Ein starkes Plädoyer für Wohneigentum und Gemeinschaft und ein munter moderiertes Treffen der "VWE-Familie" mit Freunden und Partnern. Dass beides ausgezeichnet zusammengeht, bewies der Landesverband Sachsen mit seiner gelungenen 100-Jahrfeier in Dresden, wo die Wurzeln des Verbands Wohneigentum liegen.

Viele menschen stehen für ein Gruppenfoto in der Dreikönigskirche zusammen
© Dunke

Schon die Kulisse war geschichtsträchtig. Die 1945 ausgebrannte und erst 40 Jahre später auf-und umgebaute Dreikönigskirche in der Dresdner Neustadt diente nach der Wende von 1990 bis 1993 als Sitz des sächsischen Landtags. Das angegliederte Veranstaltungsforum war also ein guter Ort, nicht nur über das Wohneigentum miteinander ins Gespräch zu kommen.

"Das Erbe weiterführen"

Landesvorsitzender Klaus Kobelt erinnerte daran, dass vor 100 Jahren in Dresden der Anfang eines gemeinsamen Weges liege, der menschenwürdiges Wohnen zum Ziel habe. "Das ist ein Erbe, auf das wir stolz sein können und das wir für unsere Bürgerinnen und Bürger weiterführen müssen", betonte er. Bei einem Blick zurück streifte er auch die DDR-Geschichte, in der Eigenheime errichtet und erhalten worden seien, trotz der großen Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung.

Heute hätten sich die Probleme verlagert, Menschen mit Eigentum müssten schnell auf sich verändernde Anforderungen reagieren, beispielsweise in dem sie aus Klimaschutzgründen auf erneuerbare Energien umrüsten. "Das tun sie verantwortungsbewusst und konsequent", unterstrich er den Anteil der Selbstnutzer an der Energiewende. Und erteilte damit all denjenigen eine Absage, die gerade "in einer unseligen Debatte den Nutzen des Eigenheims in Frage stellen."

"Die Gemeinschaft macht uns aus"

Auch Vizepräsident Peter Wegner knüpfte an die Anfänge des Verbands in schwieriger Zeit an und streute in seinen Rückblick persönliche Erinnerungen ein. Er hob den Wert von Gemeinschaft und guter Nachbarschaft hervor in Zeiten, in denen viele Menschen allein leben, "die Gemeinschaft "macht uns als Verband aus." Vieles, was im Verband schon lange gelebt werde, sei heute durch wachsendes Umwelt- und Klimabewusstsein oder wegen wirtschaftlicher Engpässe wieder gefragt - von der Idee der Selbstversorgung bis hin zur gemeinsamen Nutzung von Geräten oder Sammelbestellungen für Photovoltaik-Paneele.

An die Politik gerichtet plädierte Wegner für eine Entlastung bei den Erwerbsnebenkosten, um jungen Familien die Bildung von Wohneigentum zu erleichtern. Das System der neuen Bauförderung bewertete er kritisch. Selbstredend sei sozialer Wohnungsbau wichtig, aber die eigenen vier Wände seien nach wie vor die beliebteste Wohnform. Die neue Bauförderung sei sowohl im Hinblick auf die bereitgestellte Summe unzureichend als auch dahingehend, dass keine Förderung für den Erwerb aus dem Bestand eingeplant sei, obwohl 75 % des Neuerwerbs durch Übernahme bestehender Häuser geschehe.

"Die Vorteile des Eigenheims werden heute oft nicht gesehen, es ist eine Wohnform, für die es sich zu kämpfen lohnt", betonte Wegner.

Eine Idee mit Zukunft

Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler, der eine Reihe verdienter ehrenamtlicher Mitglieder auszeichnete, ging auf die Bedeutung von Wohneigentum für die Stabilisierung der Gesellschaft ein und auch er formulierte sein Unverständnis gegenüber Kritik an dieser Wohnform. "Der Verband Wohneigentum schafft Gemeinschaft, das ist Ihr großes Verdienst", so Rössler. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei es ermutigend, wenn Nachbarinnen und Nachbarn sich gegenseitig helfen und unterstützen. „Zusammenhalt macht stark in einer Welt, wo Eigensinn oft vor Gemeinsinn kommt." Sein Appell: „Tragen Sie den Gedanken weiter, der ist zukunftsfähig.“

Katrin Ahmerkamp

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