Neue Heizung - aber welche? Ein Erfahrungsbericht

August 2023

Eine Entscheidung, die für ihre Familie nicht einfach war. Unsere Kollegin Maike Biert musste sich plötzlich über eine neue Heizungsanlage Gedanken machen. Welche Überlegungen haben sie und ihr Mann angestellt? Ein Erfahrungsbericht.

Porträt Autorin
VWE-Mitarbeiterin Maike Biert.   © Chris Zeilfelder
"Es war ein frostiger Dezembertag, als ich morgens ins Badezimmer ging und feststellen musste, dass die Heizung schon wieder ausgefallen war. Kein warmes Wasser und ein kaltes Haus… Zum Glück ist mein Neffe Installateur und konnte die Anlage schon am Nachmittag reparieren. Er legte uns allerdings ans Herz, möglichst zeitnah über eine neue Heizung nachzudenken, denn Ersatzteile für die angeschlagene Platine gab es nicht.

Wir haben das Haus aus den 1960er-Jahren vor 12 Jahren gekauft und die alte Heizungsanlage übernommen. Uns war klar, dass sie irgendwann "den Geist aufgeben" würde. Die Nachtabsenkung funktionierte schon lange nicht mehr, aber solange der Schornsteinfeger mit den Werten zufrieden war, sahen wir keine Veranlassung, über etwas Neues nachzudenken.

Jetzt mussten wir uns also Gedanken machen: Unser Anliegen dabei war es, den Gasverbrauch zu senken, um die monatlichen Kosten zu reduzieren und etwas für den Klimaschutz zu tun - und über die kommenden Neuerungen im Gebäude-Energie-Gesetz wurde ja auch schon im vergangenen Dezember diskutiert.

Als Erstes haben wir natürlich über eine Wärmepumpe gesprochen. Aber bei unserem ungedämmten Haus ohne Fußbodenheizung gab es nicht viele Möglichkeiten.

  • Variante 1: Wir nehmen sehr viel Geld in die Hand - dämmen, tauschen die alten Fenster aus, erneuern die Heizkörper und installieren eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, um den zusätzlichen Stromverbrauch abzufangen, oder

  • Variante 2: wir nehmen viel Geld in die Hand - entscheiden uns für eine Hybrid-Lösung (neue Gasheizung und Wärmepumpe) und benötigen trotzdem die PV-Anlage.

Darlehen oder nicht?

Die ungefähren Kosten der beiden Varianten lagen zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Geld, das wir nicht auf der hohen Kante liegen haben, das heißt: Wir hätten einen Kredit aufnehmen müssen. Wir haben zwei vernünftige Einkommen, können gut haushalten und auch doppelte Energiekosten abfangen - aber ein zusätzliches Darlehen? Die Hypothek aufs Haus ist in 8 Jahren abbezahlt, die dann "freien Mittel" haben wir fest für die Ausbildung der Kinder eingeplant.

Wir haben uns auch gefragt, ob sich so hohe Investitionen lohnen, wenn wir uns gar nicht sicher sein können, dass eines der beiden Kinder einmal das Haus übernehmen wird. Denn zu unseren Lebzeiten rechnen sich die Kosten nicht. Außerdem: Unser Haus steht auf einem Erbpacht-Grundstück, den Vertrag haben wir von den Vorbesitzern übernommen. Macht es also Sinn, in ein Gebäude zu investieren, aus dem man möglicherweise in 30 Jahren ausziehen muss? Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht, und am Ende der Überlegungen sprachen mehr Argumente für die einfache und für uns bezahlbare Lösung: Wir tauschen die Anlage gegen eine neue Brennwert-Therme aus.

Einfamilienhaus hinter Hecke
Klimaschutz-Themen sind ihr wichtig, trotzdem hat Familie Biert sich für eine neue Gas-Brennwert-Therme für ihr Haus entschieden.   © Biert/VWE

Inzwischen läuft die neue Gasheizung seit einem halben Jahr und wir sind froh, uns so entschieden zu haben. Wir sparen durch die neue Technik viel Gas ein, was gut ist für unseren Geldbeutel, aber auch für die Umwelt. Wir haben zudem mehrere Stecker-Solarpanels auf unserem Carport und produzieren nachhaltigen Strom.

Gedanken um die Zukunft

Uns ist im Hinblick auf die Zukunft unserer Kinder die Klimaproblematik wichtig. Wir tun im Alltag, was wir können, um Ressourcen einzusparen, Müll zu vermeiden und umweltbewusst zu leben. Aber unser "Fall" ist nur ein Beispiel für viele Eigentümer und Eigentümerinnen hierzulande, die sich gerade viele Gedanken um ihre Zukunft und ihr Zuhause machen."

Maike Biert

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