Petra Uertz - auf Wiedersehen! Bundesgeschäftsführerin geht in den Ruhestand

März 2024

Nach 22 Jahren verlässt Petra Uertz den Verband Wohneigentum. 16 Jahre davon hat sie als Bundesgeschäftsführerin mit Fachkenntnis, klarem Urteil, diplomatischem Geschick und Humor die Fäden im Verband zusammengehalten und ihn nach außen vertreten. In Politik und Verbändelandschaft war sie eine geachtete Gesprächspartnerin, die Arbeit in der Bonner Bundesgeschäftsstelle hat sie durch ihre wertschätzende Art geprägt. Zum 1. April übergibt sie die Geschäfte an ihre Nachfolgerin Verena Örenbas.


Porträt Petra Uertz
Abschied und Aufbruch: Petra Uertz verlässt nach 22 Jahren den Verband Wohneigentum.   © Chris Zeilfelder
Verband Wohneigentum: 22 Jahre sind eine lange Zeit. Hand aufs Herz, können Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag erinnern?
Petra Uertz: Ja, es begann mit einer Überraschung: Beim Vorstellungsgespräch war die Holzvertäfelung im schmalen Flur dunkelbraun gestrichen und der Teppichboden war braun-beige, wenig anheimelnd. Als dann die Arbeit begann, war alles in freundlichem Blau und luftig. Prima! Die erste Aufgabe war allerdings wenig heiter. 2002 hatte einer der damals ersten privaten Stromanbieter seine Lieferungen eingestellt, darunter der "Siedlerstrom". Ich durfte das Beschwerdemanagement übernehmen und den Mitgliedern das Desaster erklären.

Sie haben im Verband im Laufe der Jahre verschiedene Aufgaben wahrgenommen. Was hat Ihnen an Ihrer Arbeit die meiste Freude gemacht?
Äußerst motivierend ist die Vielfalt im Verband. Für die Präsidiums- und Bundesvorstandssitzungen bis zum Bundesverbandstag sind inhaltlich und organisatorisch 1000 Dinge zu tun. Gerne habe ich fürs Präsidium Positionen und Stellungnahmen entworfen und Termine in Berlin übernommen, wenn nicht der Präsident gefragt war. Die Arbeit mit dem Beirat war für mich wegen der vielfältigen Perspektiven von Politikern und Fachleuten höchst bereichernd. Auch die Begleitung unserer kreativen Öffentlichkeitsarbeit hat mir immer Spaß gemacht. Und nicht zuletzt war der Bundeswettbewerb stets ein Highlight. Hier habe ich tolle Leute erlebt, die in ihren Gemeinschaften unglaublich viel auf die Beine stellen. Das soziale Engagement, die Verantwortung fürs eigene Umfeld, der ökologische Impetus - das ist das Herz des Verbands.

Wenn Sie die wohnungspolitische Arbeit heute vergleichen mit der vor 20 Jahren -was hat sich verändert?
Das Arbeitstempo hat sich gesteigert, dadurch werden die Gesetze nicht besser. Manches hat sich verschärft: Wir müssen zunehmend um die politische Anerkennung des bezahlbaren Wohneigentums, zumal der Eigenheime, kämpfen. Zugleich müssen wir unseren Beitrag zu einem nachhaltigen, klimaangepassten Bauen und Wohnen leisten, für uns und unsere Kinder. Neu ist, dass wir alle politisch stärker gefordert sind, aufmerksam für ein integratives, nachbarschaftliches Miteinander von Einheimischen und Migranten einzutreten - wie es in unserer Satzung steht.

Was werden Sie am Verband Wohneigentum am meisten vermissen?
Die Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte: das Präsidium, die Ehrenamtlichen und die Geschäftsführer der Landes- und Bezirksverbände, auch manche von unseren befreundeten Verbänden - und vor allem die Kolleginnen und Kollegen des Verbands und von Familienheim und Garten, mit denen ich viel meiner Lebenszeit verbracht habe. Verbandsarbeit ist Beziehungsarbeit. Bei der Gelegenheit: Danke für das vertrauensvolle, freundschaftliche Miteinander!

Petra Uertz und Verena Örenbas stehen am Rheinufer
Petra Uertz (l.) übergibt die Geschäftsführung zum 1. April an Verena Örenbas.   © VWE/Ahmerkamp
Was wünschen Sie dem Verband für die kommende Phase?
Erfolgreich für die Mitglieder und mit den Mitgliedern zu arbeiten. Ein beherztes Angehen der Herausforderungen wie energetische Sanierung oder Grundsteuer. Weiterhin eine klare und respektvolle Kommunikation bei der Auseinandersetzung mit Politikerinnen und Politikern. Und für die Entwicklung des Verbands sind begeisterte Ehrenamtliche gefragt. Meiner Nachfolgerin Verena Örenbas wünsche ich viele neue Ideen und viel Erfolg!

Wenn Sie jetzt hier die Tasche packen - was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Erstmal mache ich es mir gemütlich. Und dann wartet mein Ehrenamt im SkF (Sozialdienst katholischer Frauen) auf mich, das ich künftig etwas intensiver betreiben kann.

Liebe Frau Uertz, haben Sie herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute.

Interview: Katrin Ahmerkamp

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