Was macht eigentlich die Gartenberatung? Bundesgartenberater Martin Breidbach im Interview

Gartenberatung ist eine der zentralen Leistungen des Verbands Wohneigentum seit seiner Gründung vor über 75 Jahren. Regional, wo möglich auch vor Ort, bieten die Landesverbände diesen Service an. Zusätzlich gibt es über die Gartenwebsite des Verbands www.gartenberatung.de kostenlose Fachinformationen und einen monatlichen Garten-Newsletter. Wir haben mit Martin Breidbach über seine Aufgaben gesprochen.

Bundesgartenberater Martin Breidbach
© Miriel Breidbach

Anna Florenske: Herr Breidbach, als Bundesgartenberater sind Sie seit 2002 aktiv. Was gibt es auf Bundesebene für den Verband zu tun?Martin Breidbach: Der Bereich der Beratung ist ganz wesentlich. Für gartenbauliche Fragen, die direkt an den Bundesverband oder an das Mitgliedermagazin Familienheim und Garten gerichtet werden, oder für Statements bezüglich der ökologischen Ausrichtung des Verbands (aktuell z. B. zum Insektensterben oder zur Torfreduzierung) bin ich gerne der Ansprechpartner. Zudem wirke ich bei der Organisation der Tagung aller Landes- und Bezirksgartenberater des Verbands mit, die alle zwei Jahre stattfindet. Die Bundeswettbewerbe unterstütze ich als Teil der Jury, ich bin für den Bewertungsbereich Klimaschutz und Ökologie verantwortlich. Und auf den Bundesgartenschauen hatten wir in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig einen Infostand, auch mit kräftiger Unterstützung meiner hauptamtlichen Kollegen.

Zudem arbeiten Sie seit mehr als 23 Jahren für den Verband Wohneigentum in Hessen. Wie sieht ein typischer Tag aus?
Zum Glück ist die Arbeit sehr abwechslungsreich, einen richtigen typischen Tag gibt es fast gar nicht. Oft bin ich erst im Büro tätig und fahre von hier aus zu den vielfältigen Terminen.
Ungefähr an 2 bis 3 Tagen in der Woche bin ich vor Ort, bei den Gemeinschaften für Vorträge, Schnittkurse oder zur Beratung einzelner Mitglieder. Dazu kommen noch Termine bei Institutionen wie der Hessischen Gartenakademie oder unsere Messeauftritte.

Welche Bedeutung hat die Website www.gartenberatung.de für die alltägliche Arbeit?
Die Website führt das gesamte Know-how aller Gartenberater und Gartenberaterinnen zusammen. Ich bin nicht in jedem Bereich Spezialist und nutze die Seite auch selbst als Infopool. Zudem ist es wichtig, kontinuierlich aktuelle Information in die Website einfließen zu lassen. Zusammen mit dem Team der Bundesgeschäftsstelle ist das eine Aufgabe der Gartenberater.

Wie wichtig ist der Austausch mit den anderen Gartenberatern und -beraterinnen des Verbands?
Der Austausch ist sehr wichtig. Mit meinen hauptamtlichen Kollegen und Kolleginnen telefoniere ich regelmäßig, ab und zu sehen wir uns auf Messen oder Gartenschauen und jährlich kommen wir zu einem Arbeitstreffen und im "Kompetenzteam Ökologie und Garten" zusammen. Zusätzlich gibt es noch die Tagung der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Gartenberater. Bei beiden Veranstaltungen tauschen wir uns intensiv aus. Ein Garten ist ja nichts Statisches. Bedingt durch äußere Einflüsse wie den Klimawandel stehen Gartenbesitzer ständig vor neuen Herausforderungen.

Was ist zäh und schwierig an der Arbeit und was macht Spaß?
Die Beratung zum Nachbarrecht nimmt mittlerweile - leider - einen großen Teil meiner Arbeitszeit in Anspruch. Leider deshalb, weil es einfach schade ist, wenn unter Nachbarn Streitigkeiten ausbrechen. Die Situation ist manchmal sehr festgefahren und man bekommt die Leute nur schwer an einen Tisch, um ein klärendes Gespräch zu führen. Ich bin geschulter Mediator und gebe dabei immer mein Bestes. Wenn man zusammen wieder reden kann, ist der erste Schritt getan. Freude machen die Termine vor Ort, bei denen man direkt helfen kann. Da spüre ich, dass sich die Mitglieder im Verband gut aufgehoben fühlen.

Sie haben drei Wünsche frei an die Verbandsfee ...
Prima! Ich wünsche mir die Erkenntnis der Mitglieder: Kiesschüttungen sind nicht pflegeleicht, ökologisch und klimafreundlich sind sie erst recht nicht.
Auch diese Einsicht sollte weitere Kreise ziehen: Bäume sind wichtig für das Kleinklima in Haus und Garten, auf jedem Grundstück sollten mindestens zwei Laubbäume (!) gepflanzt sein.
Dann wünsche ich mir noch etwas Allgemeines: Dass für junge Familien ausreichend bezahlbares Bauland zur Verfügung gestellt wird.

Interview: Anna Florenske

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