Was brachte das Baukindergeld? Ergebnisse einer Studie im Auftrag des BBSR
Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesinstituts für Bau- Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat untersucht, ob das von 2018 an ausgezahlte Baukindergeld bis zum August 2020 das Ziel erreicht hat, die Wohneigentumsbildung für Familien mit Kindern zu stärken. Hier die wichtigsten Ergebnisse. Die Daten wurden von etwa 50.000 Fördermittelempfängern erhoben.
Relativ hohe Nachfrage.
2,1 % aller Familien mit minderjährigen Kindern in Deutschland haben Baukindergeld beantragt. Dadurch verdoppelte sich der Anteil aller Familien mit Kindern, die ins Wohneigentum umzogen von 0,5 % auf 1 % pro Jahr.
Regional unterschiedlich stark genutzt.
Die Förderung wird in den östlichen und nordwestlichen Flächenländern häufiger genutzt. In den Stadtstaaten Hamburg und Berlin sowie in Hessen und Bayern gab es relativ wenige Anträge.
Zielgruppe "Familien mit Kindern und niedrigen bis mittleren Einkommen" erreicht.
Baukindergeldhaushalte haben im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich viele (im Mittel 1,7) und junge Kinder (im Mittel 5 Jahre alt). Zuschussnehmer*innen sind im Durchschnitt 36 Jahre alt. Ihr durchschnittliches zu versteuerndes Haushaltseinkommen liegt mit 45.000 Euro pro Jahr weit unter dem Mittelwert für Familien mit Kindern in Deutschland.
Finanzierungen werden tragbarer.
Insgesamt haben rund 70 % der Baukindergeldhaushalte eine Kreditbelastung von unter 30 %. Die finanzielle Entlastungswirkung fällt dabei in Niedrigpreisregionen höher aus. Gerade Schwellenhaushalte profitieren von der Förderung, folgert das BBSR.
Immobilien werden erschwinglicher.
Wohneigentum wird mit der Förderung ein Stück weit bezahlbarer. Sie reduziert temporäre Zugangsschwierigkeiten, sodass sich Familien den Schritt ins Wohneigentum teilweise früher und mit einer höheren finanziellen Stabilität leisten können.
Baukindergeldfamilien erwerben überwiegend Häuser.
Mehr als die Hälfte der geförderten Familien haben sich ein Einfamilienhaus erworben oder gebaut. Reihenhäuser, Doppelhaushälften und Eigentumswohnungen rangieren in der Beliebtheit auf Platz 2.
Förderung wirkt positiv über den Eigentumserwerb hinaus.
Beispielsweise gebe es eine Lenkungswirkung in den preisgünstigen, ländlichen Raum. Dort werden vorhandene Immobilien effizient genutzt und teilweise aufgewertet bzw. modernisiert.
Die aus der Wohneigentumsbildung resultierenden Investitionen haben Investitionen in Höhe von etwa 22 Milliarden Euro im Baugewerbe angestoßen.
Der Erwerb von Wohneigentum löst Umzugsketten und sogenannte Sickereffekte aus: im Rahmen der Eigentumsbildung machen Baukindergeldhaushalte in der Regel eine günstigere Mietwohnung frei.