Sparen digitale Thermostate Energie? Heizen nach Plan

Kennen Sie das? Jahrelang stieg der Energieverbrauch im Haus. Doch jetzt ist Energie teuer und es heißt: sparen, sparen und nochmal sparen. Und das geht auch ohne die gesamte Heizungsanlage umzubauen. Digitale smarte oder programmierbare Thermostate können dabei helfen.

Programmierbares Thermostat
Einfache programmierbare Thermostate gibt es ab 15 Euro aufwärts im Baumarkt.   © PantherMedia_AndreyPopov
Bei programmierbaren oder smarten Thermostaten ist das Messen der Raumtemperatur und die Steuerung des Heizkörperventils automatisiert. Auch schon in der einfachsten (nicht vernetzten) Version kann man eine genaue Raumtemperatur festlegen und halten. Dies funktioniert wesentlich genauer als bei analogen Thermostaten.

Mit den digitalen Geräten lässt sich eine definierte Nachtabsenkung der Temperatur zu bestimmten Uhrzeiten einstellen: Heizen nach Plan. (Nur für eine Nachtabsenkung lohnen sich die programmierbaren Zähler aber nicht, denn die lässt sich meist bereits am Kessel einstellen.) Über einen Wochenplan kann man den Bedarf ganz individuell festlegen. Wer mag, justiert direkt am Thermostat oder über eine App fein.

Können noch mehr: smarte und vernetzte Thermostate

Über WLAN oder Bluetooth lassen sich Heizungen per App vom Sofa oder aus der Ferne steuern. Wer Bluetooth nutzt, braucht keine weitere Smarthome-Technik, ist aber auch "arg begrenzt, wenn es um Reichweite geht", erklärt das c’t magazin für Computer und Technik. Mehrere Heizkörper gleichzeitig bekomme man damit nicht in den Griff. WLAN-Thermostate brauchen ebenfalls kein zusätzliches Zubehör.

Programmierbares Thermostat
Hochwertige Versionen können Abwesenheiten der Menschen im Haus oder geöffnete Fenster erkennen.   © PantherMedia_bubutu
Um Thermostate mit einem herstellereigenen Funkstandard per App zu steuern, braucht es nach Auskunft der Technikexperten hingegen ein IT-System namens Gateway, was den Funk mit dem heimischen WLAN verbindet. Der Vorteil: Damit können Sie alle Thermostate im Haushalt gleichzeitig steuern - vor Ort lokal oder aus einer Cloud. Cloudlösungen ermöglichen sogar, Infos aus dem Netz bei der eigenen Heizungssteuerung zu berücksichtigen. Ist zum Beispiel die Prognose für Sonnenstunden mit der Heizungssteuerung verbunden, erübrigt sich die Heizung bei einem Raum mit voll beschienenen Südfenstern sogar im Winter.

Hochwertige Versionen können Abwesenheiten der Menschen im Haus oder geöffnete Fenster erkennen. Sie regeln die Temperatur dann entsprechend herunter und bei Rückkehr der Bewohner*innen wieder herauf. Auch ein Sinken der Temperatur zum Beispiel durch Lüften erkennen viele Modelle selbstständig und regeln die Temperatur automatisch herunter. Ist ein Kontakt direkt an Fenster oder Türen angebracht (Fensterkontakt), reagieren Thermostate zum Beispiel sofort und dreht alle Heizkörper ab, wenn ein Fenster auf Kipp steht.

Viele Geräte lassen sich auch mit Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co. kombinieren. Manche smarten Thermostate können auch lernen und diese Erkenntnisse anwenden: zum Beispiel, wie lange es braucht, um ein bestimmtes Gebäude aufzuheizen.

Wie teuer ist es?

Einfache programmierbare Thermostate gibt es ab 15 Euro aufwärts im Baumarkt. Smarte Thermostate sind ab 40 Euro zu bekommen - in guter Qualität mit ausreichend Funktionsumfang kosten sie schnell um die 100 Euro. Bei den Kosten ist zu berücksichtigen, dass man für jeden Heizkörper ein neues Thermostat braucht. Wer noch keine kompatible Smart-Home-Zentrale wie beispielsweise eine Fritzbox besitzt, muss auch diese anschaffen. Kostenpreis: um die 150 Euro. Laut Stiftung Warentest liegt der Gesamtpreis für einen Modellhaushalt mit 6 Thermostaten, einer Zentrale und 4 Fensterkontakten insgesamt zwischen 425 und 820 Euro.

Energie sparen mit Komfort

Mit programmierbaren oder smarten Thermostaten lässt es sich bewusster heizen und komfortabel Energie sparen - ohne bei Anwesenheit in der Kälte zu sitzen. Vor allem Menschen, die viel und unregelmäßig unterwegs sind, profitieren von den modernen Stromzählern. Aber auch wer viel zu Hause ist, kann per App alle Räume gleichzeitig regulieren und so profitieren.

Wieviel lässt sich einsparen?

Wie hoch die Heizkosteneinsparung ist, hängt davon ab, wie groß und wie gut gedämmt die Immobilie ist. Auch ist relevant, wie bisher geheizt wurde: War es mir bisher beispielsweise zu lästig, vor Verlassen des Hauses oder beim Lüften die Heizung runter zu regeln? Oder habe ich bislang schon effizient geheizt? Dann wird es mir vielleicht schwerfallen, größere Einsparungen durch die modernen Thermostate zu erreichen. Wichtig ist natürlich, die modernen Thermostate richtig zu benutzen und möglichst einsparend einzustellen.

Wer durchschnittliche Heizkosten hat, kann mit den modernen Stromzählern laut Stiftung Warentest um die 5 bis 10 % einsparen. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus lassen sich so pro Jahr Kosten von etwa 135 Euro und 450 kg CO2 vermeiden, rechnet die Bundesregierung vor. Jedes Grad weniger spare 6 % Energie ein.

Wie sicher ist es?

Viele Menschen befürchten, dass über Smart-Home-Geräte persönliche Daten ausgespäht oder die Steuerung der Heizung von Hackern übernommen werden könnte. In der Tat: Jede Technik, die über das Internet läuft, ist angreifbar. Doch solche Angriffe sind unwahrscheinlich, weil sie sich nicht wirtschaftlich lohnen. Leider fehlen bislang verpflichtende Gütesiegel, zur Datensicherheit der Geräte. Wer smarte Thermostate nutzen möchte, kann man einige Sicherheitsvorkehrungen treffen: Routern sichere Passwörter geben, den höchsten Verschlüsselungsgrad nutzen und smarte Software aktuell halten. Wer nicht von unterwegs aus steuern muss, kann die Technik zur Sicherheit im Offline-Modus benutzen. Auch eine Lösung ist, einfach nur programmierbare, nicht vernetzte Thermotate zu benutzen.

Anna Florenske

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