Bayerns Pressesprecher geht in Ruhestand Servus, Stefan Zrenner!
Februar 2024
Stefan Zrenner, Urgestein im Verband Wohneigentum, verlässt uns nach 30 Dienstjahren in den Ruhestand. Im Interview schaut der einstige Pressesprecher im Landesverband Bayern zurück und nach vorn.
Verband Wohneigentum: Bald naht dein letzter Arbeitstag, lieber Stefan Zrenner. Mit welchen Gefühlen begegnest du ihm?
Stefan Zrenner: Nur mit zwei lachenden Augen. Nicht, weil ich schlechte Erinnerungen habe. Sondern man merkt dann selber irgendwann: Alles im Leben ist endlich. Und ich habe ja noch ein Ehrenamt - bei der Sicherheitswacht der Polizei in Weiden - so dass die Tage auch nach acht Stunden noch gut gefüllt waren. So freue ich mich jetzt dann doch, dass es vorbei ist. Und ich wieder mehr Zeit habe.
Ein Blick zurück: Wie bist du zum Verband Wohneigentum in Bayern gekommen?
Ganz einfach, mit Eigeninitiative. Als Redakteur einer Tageszeitung in Weiden wollte ich mich nach zehn Jahren beruflich verändern und kannte durch meine journalistische Arbeit schon den damaligen Bezirksvorsitzenden und späteren Landesvorsitzenden Otto Benner. Den habe ich darauf angesprochen und der sagte: "Ja, da können wir was machen, der Verband braucht sowieso einen Pressesprecher." Und so begann meine Tätigkeit zunächst an drei Tagen die Woche beim damaligen bayerischen Siedlerbund.
War dir der Verband, der damals noch Siedlerbund hieß, damals schon ein Begriff?
So richtig noch nicht, letztlich war es der Sprung ins kalte Wasser. Von der redaktionellen Aufgabe her konnte ich meine Erfahrungen als Zeitungsredakteur gut nutzen, so dass es ein nahezu nahtloser Übergang war. Schreiben war ohnehin beruflicher Alltag. Und meine journalistischen Kontakte halfen natürlich auch dem Verband. Ich habe immer gesagt, dass ich jetzt die "journalistische Medaillenseite gewechselt habe". Das ist mir sehr leichtgefallen. Genossen habe ich die recht regelmäßigen Arbeitszeiten beim Verband. Zuvor als Zeitungsredakteur war es doch oft sehr hektisch.
Nach über 30 Jahren gibt es bestimmt viel zu erzählen. Was waren Meilensteine für dich bei der Arbeit im Verband?
Meilensteine waren zum Beispiel, als wir uns in Bayern an Gartenmessen oder Landesgartenschauen beteiligten. Das war Neuland für uns und es gab viel zu organisieren. Ein weiterer, späterer Meilenstein war die Mitorganisation der Petition zur Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (STRABS) in Bayern. Für mich persönlich war es auch immer ein Meilenstein, wenn ich angesehene Persönlichkeiten des Verbands persönlich kennenlernen durfte, zum Beispiel auch noch den Herrn Fritz Eckert, der erster Landesvorsitzender in Bayern war - nach der Abspaltung vom Eigenheimerverband. Und ein Meilenstein war natürlich auch der langjährige Versuch, mit dem bayerischen Eigenheimerverband wieder zu fusionieren zu einem Verband, was dann allerdings gescheitert ist.
Was war schwierig und was ist gut gelungen?
Gut gelungen ist am Ende die Sache mit der Abschaffung der STRABS. Ich erinnere mich an diese Demoveranstaltung vor dem entscheidenden CSU-Parteitag 2017 in Nürnberg. Da hatte ich die Möglichkeit, viele prominente Politiker zu uns heran zu holen, mit uns zu sprechen. Sehr gut gelungen sind auch immer die persönlichen Vorstellungsgespräche, wenn ein Landesvorsitzender neu gewählt wurde oder, wenn ein Minister nach einer Wahl neu ins Amt kam und wir uns dann im kleinen Kreis im Ministerium in München oder in der Staatskanzlei getroffen haben.
Negativ, muss ich sagen, habe ich immer empfunden, wenn auf Verbandsebene Beitragserhöhungen im Cent-Bereich schlecht durchzusetzen waren und sich eine Vielzahl von Mitgliedern mokiert hat. Dafür habe ich bis heute kein Verständnis. Meine Meinung ist: Wenn man die Mitgliedsbeitrge weiterhin so niedrig lässt, dann wird man nicht die Mittel dafür haben, in den öffentlichen Medien zu werben, um in den Köpfen den Namen "Verband Wohneigentum" und das, was wir tun, festzusetzen.
Und was sagst du: warum Mitglied im Verband Wohneigentum werden?
Weil man für unverschämt wenig Geld tolle Leistungen bekommt. Heute, und bestimmt auch morgen.
Interview: Anna Florenske
Hinweis: Nachfolger von Stefan Zrenner ist Stephan Landgraf, den wir herzlich begrüßen.