Geht das? Wärmepumpe im alten Reetdachhaus
Wärmepumpen sind in vielen Neubauten Standard, und neue Modelle beheizen auch viele Bestandsimmobilien zuverlässig und effizient. Doch geht das auch bei einem historischen Reetdachhaus von 1853? Schon 1975 hat unser Mitglied Peter Svejnoha aus der Gemeinschaft Schuby auf die damals noch neue Technik gesetzt. Ein Erfahrungsbericht.
Damit das Haus äußerlich seinen Charakter behielt, bekam es eine komplette Innenschale mit 6 cm Hyperlite-Isolierung, Dampfsperre und Kalksandstein (sichtbar) bzw. Ytong (verputzt). Dazu wurde überall Fußbodenheizung mit Polyrohr 20x2 verlegt, isoliert in 12 Kreisen zu je 100 m im Betonestrich. Im Garten haben die Handwerker in 1,5 m Tiefe 1200 m Polyrohr in 12 Kreisen verlegt und mit Sole aus Wasser und Glycol befüllt.
Wir haben die Anlage im November 1978 in Betrieb genommen, seitdem beheizt sie unser Haus monovalent mit Nachtstrom. Der 8 cm starke Estrich gibt über Tag die Wärme ab. Nur bei Temperaturen unter -5 Grad muss sie auch mal mit Tagstrom laufen.
Am 28.Dezember 2023 konnten wir erleben, dass der Betriebstunden-Zähler zum zehnten Mal von 9999,9 auf 0000,0 Stunden wechselte. Das ergibt also die stolze Zahl von 100.000 Stunden! Und das ganz ohne TÜV, Schornsteinfeger und Ölwechsel. Seit November 1978 sind das nun also schon mehr als 45 Jahre ohne größere Störung.
Und das alles, obwohl uns unsere Nachbarn im Angesicht des Loches in unserem Garten prophezeit hatten: "Dat ward nie watt! In de Winter möten se na Maschorca!"
Mitglied Peter Svejnoha