So schützen Sie Ihr Haus vor Einbruch

November 2024

Nach Corona steigt die Zahl der Einbrüche in Deutschland wieder an, zeigt die Polizeistatistik. Die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz Ihres Eigenheims haben wir für Sie zusammengestellt. So können Sie die typischen Schwachstellen an Haus und Wohnung beseitigen.

Tipps zum Einbruchsschutz

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    Gekippte Fenster machen es Einbrechern leicht. Foto: © Panthermedia/sdecoret

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    Ein Schock: die verwüstete Wohnung nach einem Einbruch Foto: Polizeiliche Kriminalprävention

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    Einbruchschutz-Level: Von A+ (Premium-Einbruchschutz) bis C (unzureichender Schutz) Foto: © www.k-einbruch.de

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    Mechanische Maßnahmen: ein Kastenriegel-Türschloss mit Sperrbügel Foto: © www.k-einbruch.de

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    Elektronische Maßnahmen: das Bedienteil einer Alarmanlage mit Smart-Home-Funktion Foto: © www.k-einbruch.de

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    Auch wenn Sie nur kurz aus dem Haus gehen: Abschließen nicht vergessen. Foto: © www.k-einbruch.de

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    Eine gute und aufmerksame Nachbarschaft schützt vor Einbrüchen. Foto: © www.k-einbruch.de



Die Zahl der Einbrüche ist ein Gradmesser, wie sicher privater Wohnraum aktuell ist. In den Jahren vor der Corona-Pandemie stieg sie kontinuierlich an. Während der Pandemie, in den Jahren 2020/2021, verbrachten die Menschen viel Zeit zu Hause, was Einbrüche seltener machte: Im Jahr 2023 kam es laut bundesweiter polizeilicher Kriminalstatistik zu 77.819 Einbrüchen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um etwa 9 %, was aber noch unter dem Niveau vor der Pandemie im Jahr 2019 (87.145 Fälle) liegt.

Hälfte aller Einbrüche scheitert

Diese Zahlen beinhalten Einbruchversuche, deren Anteil aktuell fast die Hälfte aller Einbrüche (46,3 %) ausmachen. Dass Einbrüche im Versuch scheitern, ist auf wirksame Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen, folgert das Einbruchschutz-Portal www.k-einbruch.de der Polizei. Trotzdem gaben in der ABUS Sicherheitsstudie 2024 nur etwa die Hälfte der Befragten an, Sicherungssysteme daheim zu nutzen: "Sicherheitssysteme werden insbesondere von Befragten, die in einem freistehenden Einfamilienhaus leben (49 %), und solchen, die Wohneigentum besitzen, als wichtiger erachtet (44 %)".

Praktische Maßnahmen

Schon einfache praktische Maßnahmen sind wirkungsvoll.

  • Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit. Vorsicht: Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen.

  • Wenn Sie Ihren Schlüssel verloren haben, wechseln Sie umgehend den Schließzylinder aus.

  • Ziehen Sie die Tür nicht nur ins Schloss, sondern schließen Sie immer zweifach ab - auch wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlassen. Ist die Tür nicht richtig verschlossen, greift ggf. die Versicherungspflicht nicht!

  • Deponieren Sie Ihren Haus- der Wohnungsschlüssel niemals draußen. Einbrecher kennen jedes Versteck!

  • Rollläden sollten zur Nachtzeit - und nach Möglichkeit nicht tagsüber - geschlossen werden. Nicht schon auf den ersten Blick Ihre Abwesenheit signalisieren.

  • Pflegen Sie eine wachsame Nachbarschaft. Alarmieren Sie bei Gefahr oder in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110.

Mechanische Maßnahmen

Mechanische Sicherungen bieten den besten Schutz gegen Einbruch. Daher rät die Polizei, alle Fenster und Türen mechanisch zu sichern. Übliche Fensterkonstruktionen bieten nach Erfahrung der Polizei in der Regel keinen Schutz - meist werden sie von Einbrechenden mit einfachem Werkzeug aufgehebelt.

  • Auch im Nachhinein kann der Einbruchschutz von Fenstern noch deutlich verbessert werden. Geprüfte einbruchhemmende Fensterbeschläge nach DIN 18104 in Verbindung mit abschließbaren Fenstergriffen erhöhen den Einbruchschutz. Sichern Sie besonders die leicht erreichbaren Fenster sowie Keller-, Terrassen- und Balkontüren.

  • Einbruchhemmende Fenster und Haustüren werden in sieben Widerstandsklassen RC 1 - 6 angeboten, wobei RC 6 für die höchste Widerstandsklasse steht.

  • Bei Neu- und Umbauten erhält man durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Fenster und Türen nach DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse RC 2) einen guten Einbruchschutz.

  • Einbruchhemmende Fenster und Haustüren erfüllen ihren Zweck nur dann, wenn sie nach der Anleitung des Herstellers fachgerecht eingebaut werden. Bestehen Sie auf die Aushändigung einer Montagebescheinigung.

Elektrische Maßnahmen

Ergänzend können elektronische Maßnahmen wie Alarmanlagen, Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder hilfreich sein. Sie sollen Einbrecher vor allem abschrecken.

  • Kostengünstig, aber durchaus wirkungsvoll, sind Bewegungsmelder, Beleuchtung und Zeitschaltuhren, die eine Anwesenheit vortäuschen.

  • Zusätzlich bieten eingebaute Einbruchmeldeanlagen (EMA) besonderen Schutz. Die elektronischen Alarmmelder erhöhen das Risiko für Einbrecher, entdeckt zu werden, wesentlich. Zudem verhindert die Alarmanlage die Gefahr, einem Einbrecher in die Arme zu laufen, wenn Sie nach Hause kommen.

  • Für die EMA gelten europäische und nationale Normen sowie andere Richtlinien. Die Polizei hat diese und weitere Anforderungen in einem Pflichtenkatalog zusammengefasst, der qualifizierten Installateuren zur Verfügung steht. Auch diese Anlagen sind in verschiedene Schutzklassen unterteilt. Datenschutz ist hier wichtig.

Planung mit der Polizei

Es ist ratsam, sich zum Einbruchschutz am besten direkt vor Ort fachkundig und kostenfrei beraten zu lassen. Die Polizei hilft Ihnen gerne dabei. Polizeiliche Beratungsstellen in Ihrer Nähe sowie weitere nützliche Informationen zum Einbruchschutz finden Sie unter www.k-einbruch.de.

Förderung für Einbruchschutz

Wenn Sie den Einbruchschutz Ihrer Immobilie erhöhen möchten, unterstützt die staatliche KfW-Bank viele Maßnahmen mit einem zinsgünstigen Kredit Nr. 159 bis zu 50.000 Euro. Allerdings wurde die Förderung eingeschränkt. Der Einbruchszuschuss (Nr. 455-E) wurde bereits im Jahr 2021 eingestellt. Wenn Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung älter ist als 5 Jahre, dann können Sie alternativ einen Zuschuss zum Einbruchschutz über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Einzelmaßnahmen bekommen. Förderfähig darüber sind Erneuerung, Ersatz oder erstmaliger Einbau von Fenstern, Außentüren und -toren zum Einbruchschutz.

Wichtig bei Beantragung von Förderung

Sie müssen immer zuerst den Kredit bei der Bank beantragen, bevor Sie mit der Umsetzung beginnen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit "haushaltsnahe Leistungen" (z.B. Handwerksrechnungen) von der Einkommenssteuer abzusetzen.

Anna Florenske

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