5 Forderungen fürs Ehrenamt
Berlin, 10. Oktober 2025 - Der Verband Wohneigentum feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass hat der gemeinnützige Eigentümerverband das Thema Ehrenamt in das Zentrum seines Bundesverbandstags gestellt, Motto: "Ohne uns läuft nichts: Zukunftsfähiges Ehrenamt". Im Rahmen der Veranstaltung in Berlin hat der Verband "5-Punkte-Plan fürs Ehrenamt" erhoben.
15.800 Menschen engagieren sich aktuell ehrenamtlich auf den verschiedenen Ebenen des Verbands. "Ohne dieses freiwillige Engagement von Nachbarinnen und Nachbarn wären viele Siedlungen stille Orte", würdigt Verbandspräsident Peter Wegner diesen Einsatz. Eine aktuelle Umfrage des Verbands zeigt: Mehr als 70 Prozent der Befragten engagieren sich regelmäßig im Verein, in der Nachbarschaftshilfe oder bei gemeinschaftlichen Projekten.
In Deutschland bringen sich 29 Millionen Menschen freiwillig ehrenamtlich ein. Neue Engagierte zu gewinnen, die sich langfristig einsetzen möchten, wird für Vereine und Verbände zunehmend schwierig. Gesellschaftliche Trends wie der demografische Wandel, neue Arbeitsformen und das steigende Bedürfnis nach mehr Flexibilität und Mobilität beeinflussen auch die Art und Weise, wie Menschen sich ehrenamtlich engagieren. Hemmende Faktoren für Menschen, die sich engagieren möchten, sind u.a. der bürokratische Aufwand, fehlendes rechtliches Handlungswissen, mangelnde Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch oder ungeklärte Haftungsfragen.
Das kritisiert Verbandspräsident Wegner: "Wer sich auf einer freiwilligen Basis einbringen möchte, braucht mehr als die immer wieder gerne abgespulten Sonntagsreden der Politik. Er braucht handfeste Unterstützung, die eine gute Integration von Freiwilligenarbeit in den Alltag ernöglichen."
Der Verband Wohneigentum formuliert Forderungen:
1. Anerkennung des Ehrenamts, z. B. durch Vergünstigungen im ÖPNV oder durch die Anrechnung von Rentenpunkten bei langjährigem Ehrenamt. Wegner: "Wer sich für andere einsetzt, darf nicht noch draufzahlen müssen."
2. Anhebung der steuerlichen Freibeträge und Pauschalen, um das Engagement auch finanziell attraktiver zu machen.
3. Klare rechtliche Rahmenbedingungen, die Haftungsrisiken minimieren und Ehrenamtliche schützen.
4. Bundesweite staatliche Versicherung, die Haftpflicht und Vermögenshaftpflicht übernimmt.
5. Zwei Drittel des Engagements findet vor Ort statt. Hier braucht es speziell auf die Bedürfnisse und Interessen von Ehrenamtlichen zugeschnittene flächendeckende Informations- und Weiterbildungsangebote auf kommunaler Ebene, um Qualifikationen auszubauen - angefangen bei Kommunikation, der Nutzung digitaler Tools über die Beantragung von Fördermittel bis hin zu rechtlichen Aspekten. "Gerade für junge Menschen ist der Aspekt der Weiterbildung ein ausschlaggebender Grund für ein Engagement", erklärt Peter Wegner.
"Ehrenamt ist nicht "nice-to-have", so Wegner, sondern eine unsere Gesellschaft stabilisierende Säule. Es spart dem Staat Milliarden, stiftet Sinn und gestaltet das Umfeld. Ohne Ehrenamt verlieren Nachbarschaften und die Gesellschaft insgesamt ihren Zusammenhalt."
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