Woche fürs Wohneigentum

September 2024

Wo anfangen? Wenn das eigene Haus energetisch verbessert werden soll, fehlt oftmals der Überblick: Was ist technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll? Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) lässt sich die energetische Modernisierung der eigenen vier Wände mit einer speziellen Energieberatung umsetzen. Wir erklären, wie das funktioniert.

Blick ins Innere eines Dachbodens, der saniert werden soll, rechts liegen Dämmplatten bereit.
Oft fehlt das Fachwissen, wenn Eigentümer ihr Haus energetisch auf Vordermann bringen wollen. Der individuelle Sanierungsfahrplan gibt einen Überblick, was technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist.   © PantherMedia/tkemot

Der individuelle Sanierungsfahrplan - was ist das eigentlich?

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist eine maßgeschneiderte Strategie, um die Energieeffizienz des eigenen Hauses zu verbessern. Gemeinsam mit einer Energieberatung wird ein Plan entwickelt, wie die Sanierung wirtschaftlich und energetisch effizient gestaltet werden kann. Wie umfangreich der iSFP ist, hängt jeweils von den individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten der Wohneigentümer*innen. Der Plan kann also eine Reihe einzelner Maßnahmen umfassen, er kann aber auch eine umfassende Gebäudesanierung vorsehen.

Der iSFP gibt einen Überblick über die anstehenden Maßnahmen für das Gebäude, das potenzielle Einsparpotenzial und die optimale Kombination von Maßnahmen zur Energieeinsparung. Enthalten ist auch eine Einschätzung der finanziellen Investitionen sowie der verfügbaren Fördermittel. Zusätzlich werden bei jeder Sanierungsmaßnahme die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien und die damit verbundenen CO2-Einsparungen aufgezeigt, die effektivsten Maßnahmen werden jeweils priorisiert.

WICHTIG: Aus dem iSFP ergibt sich keine Verpflichtung. Der Plan beschreibt nur, welche Schritte bei der Sanierung in welcher Reihenfolge und im zeitlichen Ablauf am sinnvollsten sind.

Was kostet der iSFP?

Den iSFP können Wohneigentümer und -eigentümerinnen für Sanierungsvorhaben jeglicher Art von Wohngebäuden erstellen. Voraussetzungen, um Fördermittel zu erhalten, sind:

  • Das Gebäude ist mindestens 10 Jahre alt und wird vorwiegend als Wohngebäude genutzt.

  • Die Energieberatung ist vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) für Wohngebäude zugelassen. Geeignete Ansprechpartner*innen finden sich auf der Energieeffizienz-Expertenliste. Unter Eingabe der Postleitzahl lassen sich dort Fachleute aus der Region finden.

Der von den anerkannten Energieeffizienz-Expertinnen und Experten erstellte iSFP ist wesentlich umfangreicher als eine herkömmliche Energieberatung und kann - je nach Umfang der Sanierung - zwischen 1500 und 2000 Euro kosten. Wird eine Maßnahme umgesetzt als Teil eines im Förderprogramm Bundesförderung der Energieberatung für Wohngebäude geförderten individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), ist ein zusätzlicher Förderbonus von 5 % möglich. Wohneigentümer können 80 % des Beratungshonorars als Zuschuss erhalten.

iSFP: Schritt für Schritt

  • Beratungsgespräch: Vor-Ort-Gespräch mit Energieeffizienz-Experten. Individuelle Wünsche und Bedürfnisse zur Sanierung werden herausgearbeitet.

  • Energetischer Ist-Zustand: Analyse ergibt einen realistischen Gesamteindruck vom Effizienzniveau der Immobilie und bringt Hinweise, was sanierungsbedürftig ist.

  • Sanierungsvorschläge: Energieeffizienz-Experte entwickelt bis zu 5 Maßnahmenpakete mit konkreten Sanierungsmaßnahmen. Weitere Informationen: zeitliche Reihenfolge und Höhe der Kosten der Effizienzmaßnahmen.

  • iSFP erstellen: Sie entscheiden sich nun für ein konkretes Vorgehen. Dann erstellen die Experten Ihren individuellen Sanierungsfahrplan.

  • Abschlussgespräch: Final besprechen Sie die Ergebnisse mit der Energieeffizienz-Expertin. Sie erhalten zwei Dokumente: "Mein Sanierungsfahrplan" (Ist-Zustand des Gebäudes und die geplanten Sanierungsschritte) und die "Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen" (detaillierte Informationen zu den einzelnen Sanierungsschritten inkl. Effizienzmaßnahmen).

  • Umsetzung: Wenn möglich, beantragt die Energieberatung nun die Förderung. Sie bestätigt im Rahmen der "Bestätigung zum Antrag" (BzA), dass Sie die jeweilige Maßnahme entsprechend Ihres individuellen Sanierungsfahrplans umsetzen. Sie erhalten nach korrekter Umsetzung der Maßnahmen automatisch einen Extra-(Tilgungs-)­Zuschuss in Höhe von 5%.

WICHTIG: Zusätzliche, nicht im iSFP aufgeführte Maßnahmen können nicht gefördert werden. Für diese Maßnahme ist ein gesonderter Antrag ohne iSFP-Bonus zu stellen.

Anna Florenske (Quellen: Verbraucherzentrale NRW/BAFA/KfW/Energie-Experten)

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