SVS-Vereinsgeschichte: Die ersten 25 Jahre

(In Anlehnung an die Ausführungen in der Jubiläumsausgabe der Zeitschrift "Übern Gartenzaun" vom 26. Juni 1992, herausgegeben zum 25-jährigen Jubiläum der Siedlervereinigung Wohnstadt Eisenberg-Steinborn e.V.)
 
Etwa im Februar 1967 fanden sich die Siedler der Lessingstraße zusammen und beschlossen, eine Siedlergemeinschaft zu gründen. Aus der Beitragsliste ist zu ersehen, dass ab 01.03.1967 Beiträge einkassiert wurden. Der Beitrag wurde monatlich gezahlt (1,50 DM).

Die Eigenheimer der Uhlandstraße schlossen sich am 28.09.1967 dieser Siedlergemeinschaft an.

Am Anfang firmierte man unter Siedlergemeinschaft Wohnstadt Eisenberg-Steinborn. Um eine Verwechslung mit der Siedlergemeinschaft
Eisenberg-Steinborn
auszuschließen [sie war und ist die Vertretung der Paul-Münch-Straße], wurde eine Änderung angestrebt.
In der Hauptversammlung am 06.09.1969 wurde ein Satzungsentwurf vorgelegt und beraten. In der nächsten Hauptversammlung am 23.04.1970 wurde diese in einigen Punkten geänderte Satzung einstimmig angenommen.

Der neue Vereinsname lautete: Siedlervereinigung Wohnstadt Eisenberg-Steinborn e.V. Der Verein wurde am 10.09.1970 in das Vereinsregister eingetragen.
 

Vorstand
der erste Vorstand   © Rommel

Öffentliche Aufgaben
In den Jahren 1967 bis Februar 1970 wurden auch die Aufgaben des erst ab 23.Februar 1970 gewählten Ortsbeirates wahrgenommen, um besonders in der "Pionierzeit" in Gesprächen mit der Stadtverwaltung und dem DFH Verbesserungen für alle Bürger zu erreichen.

Internationaler Bauorden
In den 60er Jahren und anfangs der 70er Jahre waren jährlich einmal im Sommer junge Leute aus dem benachbarten Ausland, aber auch aus Afrika, Australien, Kanada etc. bei uns und halfen beim Bau von Siedlungshäusern. Die Betreuung dieser Helfer durch Einladungen bei Familien, Dolmetschern etc. wurde durch die SVS vorgenommen. Hieraus haben sich teilweise dauerhafte Verbindungen ergeben.

Sommerfest
© Rommel
Sommerfeste
Am 04. Juli 1970 fand unser 1. Sommerfest, verbunden mit einem Sonnenwendfeuer statt, das dann mit wenigen Unterbrechungen jährlich gefeiert
wurde. Besonders in den ersten Jahren fanden dabei die Kinderspiele ein breites Publikum.

Martinsumzüge
Am 11. November 1969 wurde zum ersten Mal in Steinborn ein Martinsumzug durchgeführt. Dieser Brauch wurde von Mannheimer Neubürgern in Steinborn eingeführt. Höhepunkt war der Martinsumzug im Jahre 1973, an dem ca. 900 Erwachsene und Kinder aus Steinborn, Eisenberg, Ramsen und Umgebung teilnahmen.

Weihnachtsfeiern
1969 fand im Thomas-Morus-Haus die erste Veranstaltung statt, wobei auch eine Tombola integriert war. Die letzte Weihnachtsfeier fand 1975 in der TSG-Turnhalle statt, die mit ca. 600 Personen überfüllt war. Spätere Großveranstaltungen fanden aus Platzgründen nicht mehr statt.
Festumzug
1225 Jahre Eisenberg - Festumzug   © Schmitz

Jugend-Fahrradturnier
Zusammen mit dem Eisenberger AMC fand 1975 in der Lessingstraße ein Turnier statt. Beim Festumzug anlässlich der 1225-Jahrfeier der Stadt Eisenberg nahm der Verein mit einem eigenen Wagen teil.

Altpapiersammlungen
Das Recycling des Altpapiers haben wir von 1973 bis 1978 praktiziert, insgesamt 324 Tonnen gesammelt und dafür 9.660 DM erlöst. Dieses Engagement endete mit dem Verfall der Altpapierpreise und mit der Einführung der grünen Mülltonne

In den Jahren 1972 bis 1984 war die Gemeinschaftsantenne ein Dauerproblem. Mangelhafter Empfang durch Kabeldefekte und andere technische Störungen, Kabelaustausch etc. mussten beim DFH gemeldet, erörtert und durchgesetzt werden. Besonders ist in diesem Zusammenhang Herr Cantstetter zu erwähnen, der sich von 1972 bis 1981 sich mit großem persönlichem Engagement für die Verbesserung der Empfangsqualitäten für alle Bürger einsetzte. 1982 bis 1984 betreute Herr Nickel diesen Problempunkt. Am 1.Dezember 1984 war dann jeder Haushalt an das Breitbandkabel der Bundespost angeschlossen.

In zwei Protest-Aktionen wandte sich der Verein gegen Fehlentwicklungen und Missstände: 

Der Bau eines Bürogebäudes im Wald gegenüber der Paul-Münch-Straße löste im Dezember 1972 eine Protestaktion aus. Unter dem Motto "Schützt den
Waldstreifen zwischen Eisenberg und Steinborn" wurden über 300 Unterschriften gesammelt und Bürgermeister Rauschkolb überreicht.

Ende der 70er Jahre war die Belästigung durch Tiefflieger ein brisantes Thema. Um gegen diesen Lärm zu protestieren, wurde im November 1978 eine Unterschriftensammlung durchgeführt und dem Bundesverteidigungsminister sowie diversen Behörden und Mandatsträgern zugesandt.

Teilnahme an mehreren Landes- und Bundeswettbewerben 

1988 "Die beste Kleinsiedlung Rheinland-Pfalz"
          Lobende Anerkennung
1989 Landeswettbewerb - Unser Dorf soll schöner werden
          3. Platz
1990 "Die beste Kleinsiedlung Rheinland-Pfalz"
          Landessieger
1990 "Die besten Kleinsiedlungen 1990? Bundesweiter Wettbewerb
          3. Platz von insgesamt 31 Siedlergemeinschaften
 
"Nicht nur die Pflege öffentlichen Grüns sowie die Gestaltung und Pflege der privaten Gärten wurde bewertet. Vom ökologischen Gesichtspunkt aus fiel die Vielzahl heimischer Gehölze positiv auf. Ein weiterer Pluspunkt für die Wohnstadt: Die vielfältigen Aktivitäten der Siedlervereinigung und ein reges Vereinsleben in Verbindung mit den Singfreunden, den Pfadfindern, dem ökumenischen Frauenkreis mit Kirche und Kindergarten." (Rundschreiben des Ortsvorstehers vom 23.08.1990) 

1993 "Die beste Kleinsiedlung Rheinland-Pfalz"
          4. Platz und lobende Anerkennung
1997 "Die beste Kleinsiedlung Rheinland-Pfalz"
          Dankesurkunde
2000 "Die beste Eigenheimsiedlung 2000 von Rheinland-Pfalz"
          Lobende Anerkennung
 
Ballon
© Rommel

Am 26. Juni 1992 konnte die Siedlervereinigung Eisenberg-Steinborn e.V. ihr 25jähriges Jubiläum feiern. Hierzu wurde eine Festschrift herausgegeben; die Feierlichkeiten wurden durch das Blechblasquintett des SWF-Rundfunkorchesters "Das Rennquintett" umrahmt.

In seinem Grußwort für die Jubiläumsausgabe der SVS-Zeitschrift "Übern Gartenzaun" stellte der damalige Ortsvorsteher Paul Schmitz fest: "Ohne die zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten der SVS wäre Steinborn ein gutes Stück ärmer..." Die Siedlervereinigung Steinborn habe sich zudem "als selbstbewußter, fairer und verläßlicher Partner der Kommunalpolitik erwiesen." Weiter heißt es:

Schmitz
© Schmitz
"In den 25 Jahren ihres Bestehens hat sich die Siedlervereinigung natürlich auch verändert. Der übersichtliche, familiäre Rahmen der ersten 'Siedler und Eigenheimer' in der Uhlandstraße und Lessingstraße, zum großen Teil in der Gruppenselbsthilfe am Bau miteinander bekannt geworden, existiert nicht mehr. In einem Stadtteil von rund 1.600 Einwohnern, in einem Verein mit über 300 Mitgliedsfamilien greift zwangsläufig Anonymität um sich, steigt die Anspruchshaltung und sinkt die Bereitschaft zum Anpacken und Mithelfen - ein bei Vorstandssitzungen großer Vereine oft gehörtes Klagelied." 

Paul Schmitz

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