Insektenschutz Das wird getan in Politik und Verband

Schotter und Backofen vor der Tür oder blühende Stauden und Sträucher? Die Politik macht sich Gedanken rund ums Haus. Wann Schotter statt Grünfläche mit Sanktionen belegt werden soll, darüber hat endlich eine Diskussion in den Kommunen begonnen. Doch Verbote müssen nicht sein, wenn die Bürger selbst etwas für die Umwelt tun. So beim aktiven Insektenschutz. Die Bundesregierung hat ein Aktionsprogramm Insektenschutz aufgelegt, mit dem die Lebensbedingungen für Insekten und die Artenvielfalt gefördert werden. Jede und jeder Einzelne kann mittun.

Biene
Insektenschutz, bevor es zu spät ist. Fast die Hälfte aller Arten ist bereits bedroht.   © Pixabay

Fast die Hälfte aller Insektenarten geht stark zurück. Besonders besorgniserregend ist der Schwund bei Schmetterlingen und Hautflüglern, dazu zählen Bienen, Wespen und Ameisen. Bei Wildbienen gelten bereits 37 Arten als ausgestorben, die Hälfte aller Arten steht auf der Roten Liste. In ihrem Aktionsprogramm Insektenschutz definiert die Bundesregierung 9 Handlungsbereiche, in denen nun Maßnahmen zum Schutz der Insekten und der Artenvielfalt ergriffen werden sollen. Zum Beispiel sollen vielfältige Insektenlebensräume in der Agrarlandschaft entstehen. Blütenreiche Säume an Feldern, wie sie Leser vielleicht noch aus ihrer Kindheit kennen. Auch der Einsatz von Pestiziden und die sogenannte Lichtverschmutzung soll insgesamt vermindert werden, denn die dauernde Berieselung mit Chemie und Licht sind längst erkannte Ursachen für das Sterben der Kerbtiere.

Biene
Insektenschutz, bevor es zu spät ist. Fast die Hälfte aller Arten ist bereits bedroht.   © Pixabay

Lebensräume wiederherstellen

Außerhalb der Agrarräume gibt es weitere Lebensräume für Insekten, die verschwunden sind. Neben Renaturierungen von Flüssen und dem Ausbau des Biotopverbunds gilt es, Siedlungen im Sinne des Insektenschutzes zu verbessern. Hier sind die Kommunen gefragt, die sich voraussichtlich im Bundeswettbewerb als "Insektenfreundliche Kommune" hervortun können, plant das Bundesministerium für Umwelt (BMU). Auch das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern ist gefragt. Etwa indem sie sich in Kommunen, in Siedlungen oder Gemeinschaften, in Umweltverbänden und Vereinen für den Artenschutz engagieren. Modellprojekte zum Insektenschutz will das BMU finanziell fördern. Laut Zeitungsberichten stellt das Ministerium den Insektenschutz in Deutschland und Europa 100 Millionen Euro bereit. Auch ein bundesweites Insektenschutzgesetz ist angedacht.

Idee: "Insekten-Arche"

Ein breites Bündnis aus Umweltverbänden begrüßt das Aktionsprogramm Insektenschutz und legte konkrete Forderungen für die Umsetzung vor. Die öffentliche Hand sollte etwa zum Aufbau einer "Insekten-Arche" beispielhaft mit einem Anwendungsverzicht für Insektizide und Herbizide vorangehen und ein solches Verbot auch bei von ihren verpachteten Flächen zur Bedingung machen.

Auch Gärten sind Lebensräume

Biene an Löwenzahn
© Pixabay
"Auch im Verband Wohneigentum setzt man sich für den Insektenschutz ein", betont Präsident Manfred Jost. Pestizidfreie Gärten - dies fordern die Gartenberater des Verbands Wohneigentum schon seit Jahren. "Nur wer naturnah und artenreich gärtnert, fördert Insekten und mit ihnen alle weiteren Wildtiere in der Nahrungskette", erklärt Bundesgartenberater Martin Breidbach. "Dazu sind naturnahe Gärten pflegeleicht, was viele Menschen freut." Wer sich also aufmacht, um den Insekten vor oder hinter der eigenen Haustür etwas Gutes zu tun, ist beim Verband Wohneigentum gut beraten. Zweifler überzeugt vielleicht diese Zahl: Alle Gärten bundesweit zusammen haben die Fläche aller Naturschutzgebiete in Deutschland. Ihr ökologisches Potenzial ist nicht zu unterschätzen.

Vollpension für Insekten

Ein Tipp von vielen: Bei Geranien, japanischen Zierkirschen, aber auch bei Rosen mit gefüllten Blüten werden Biene, Hummel und Schwebfliege nicht satt. Bieten Sie ihnen im Garten ein vielfältiges und über einen langen Zeitraum bestehendes Nahrungsangebot. Fl

Insektenbuffet in Kürze

1. Lassen Sie einen kleinen Teil ihres Gartens verwildern.
2. Pflanzen sie gezielt "Bienenweidepflanzen" wie Rosa multiflora (Büschelrose), Beifuß und Felsenbirne.
3. Achten Sie bei der Pflanzenauswahl darauf, dass immer etwas blüht.
4. Wählen Sie einfach blühende Pflanzen.
5. Auch kleine Flächen wie Balkon oder Fensterbank können durch einen Blumenkasten mit Bienenweidepflanzen hilfreich sein.
6. Vermeiden Sie Schotterflächen, gestalten Sie Grün.

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