Wie kann ich Heizkosten sparen?
November 2024
Ein dicker finanzieller Brocken im Winter sind die Heizkosten. Wer eine große Sanierung jetzt nicht anpacken möchte, kann auch durch kleinere Maßnahme Kosten sparen. Ein Überblick.
Das können Sie kurzfristig tun
Die Dämmung von Kellerdecke, Dachboden und Heizungsrohren kann in Eigenregie realisiert werden.
Gibt es undichte Fenster oder Außentüren, durch die Wärme entweicht? Kleiner Test: Klemmen Sie ein Blatt Papier in das Fenster und schließen es - kann das Papier problemlos entfernt werden, funktioniert die Dichtung nicht. Helfen können Isolierklebebänder, Dichtungsbänder oder Zugluftstopper.
Für einfach verglaste Fenster gibt es durchsichtige Isolierfolien, für Heizungsnischen spezielle reflektierende Folien. So entweicht nicht so viel Wärme über die Schwachstellen in der Außenwand.
Räumen Sie Möbel oder Vorhänge zur Seite, die den Heizkörper verstellen oder verhängen. Faustregel: Alle Heizkörper im Raum sollte man gut sehen können.
Die Heizung entlüften. Durch Luft in der Anlage zirkuliert das Heizwasser nicht optimal und kann sich nicht gleichmäßig verteilen.
Stellen Sie das Thermostat so ein, dass keine Wärme verschwendet wird. Wenn Sie beispielsweise zum Aufheizen von Wohnräumen Stufe 5 statt 3 einstellen, damit es schneller warm wird, ist das falsch gedacht. So wärmt sich der Raum nicht schneller auf, sondern wird nur am Ende wärmer als Sie es haben möchten. Auch sollten Zimmer nicht auskühlen, da das Aufheizen mehr Energie kostet, als eine maßvolle Temperierung. Wer sich für smarte Thermostate interessiert, findet hier mehr Information.
Beim Heizen erhöht jedes zusätzliche Grad Raumtemperatur den Energieverbrauch um 6 bis 12 %. Für die passende Heiztemperatur können Sie sich an folgenden Werten orientieren: Wohnbereich: 20 °C, Schlafzimmer: 16/17 °C, Bad: 22 °C. Und: Halten Sie die Türen zu weniger beheizten Räumen geschlossen.
Achten Sie auf richtiges Lüften: mit Stoßlüftung - also die Fenster kurz und weit öffnen - die verbrauchte Luft durch Frischluft tauschen. So können Sie Schimmelbefall vorbeugen. In einem 4-Personen-Haushalt verdunsten täglich etwa 10 Liter Wasser. Diese Feuchtigkeit muss abziehen, da die Wände sonst Schimmel ansetzen könnten. Daher sollten Zimmer 2 bis 3-mal am Tag für jeweils 10 Minuten gelüftet werden.
Glatte Böden wie Fliesen, Stein- oder Holzböden sind weit verbreitet und bei Fußbodenheizung auch sehr sinnvoll. Wird jedoch mit Heizkörpern geheizt, können sich diese Böden schnell kalt anfühlen. Eine Möglichkeit, hier Abhilfe zu schaffen, ist das Auslegen von Läufern oder Teppichen. Dadurch verändert sich das Kälteempfinden. Verbraucher*innen, die ihre Räume zuvor als zu kalt empfunden haben, nehmen durch das wärmere Gefühl am Boden die Raumtemperatur als rund zwei Grad wärmer wahr und dadurch angenehmer.
Hydraulischer Abgleich
Ein hydraulischer Abgleich kann bei alten Heizkörpern sinnvoll sein, um die Effizienz der Heizung zu verbessern und Energiekosten zu senken; das Sparpotenzial ist individuell unterschiedlich und lässt sich nicht generell beziffern. Ein Indiz für die Notwendigkeit ist, dass die mit gleicher Einstellung eingeschalteten Heizkörper im Haus unterschiedlich warm sind.
Beim hydraulischen Abgleich sorgen Heizungsfachleute dafür, dass die Heizkörper mit der richtigen Menge Heizwasser versorgt werden. In einem 1. Schritt wird der Heizbedarf der Räume ermittelt, die sogenannte Heizlast. Im 2. Schritt wird für jeden Heizkörper berechnet, welche Wassermenge hindurchfließen muss, um die gewünschte Temperatur zu erzeugen. Falls erforderlich, werden dann die Ventile an den Heizkörpern ausgetauscht und auf die berechneten Wassermengen eingestellt. Außerdem wird die Heizungspumpe auf den richtigen Druck eingestellt und die Heizkurve optimiert (sie beschreibt den Zusammenhang zwischen der Vorlauftemperatur einer Heizungsanlage und der Außentemperatur - je niedriger die Außentemperatur, umso höher muss die Vorlauftemperatur in einer Heizungsanlage sein).
Die Kosten für diese Maßnahme richten sich nach den Bedingungen der einzelnen Häuser und können auch regional variieren.
Lohnt sich für Gaskunden ein Anbieterwechsel?
Eigentümer und Eigentümerinnen, die prüfen möchte, ob sich ein Anbieterwechsel für sie rechnen könnte, sollten zuerst die eigenen aktuellen Tarifkonditionen überprüfen: Wer ist Ihr Anbieter, welchen Jahresverbrauch haben Sie bei Gas, welche Preiskonditionen haben Sie, haben Sie eine eingeschränkte Preisgarantie oder vielleicht sogar eine Festpreisgarantie?
Im Anschluss können Sie einen Tarifvergleich anstellen. Dabei sollten Sie sich aber nicht nur auf vermeintlich komfortable Vergleichsportale verlassen, sondern die Tarife beim Anbieter vor Ort direkt abfragen. Wichtig dabei: nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch auf die Versorgungssicherheit.
Katrin Ahmerkamp
Ausführliche Information zum Thema Energiesparen und Energieeffizienz bündelt das BMWK.