"Die Mitte nicht vergessen"
Berlin/Bonn, 07.09.2022 - In der Debatte um das 3. Entlastungspaket fordert der Verband Wohneigentum die Bundesregierung auf, diejenigen effektiv und verlässlich bei den Energiekosten zu unterstützen, die sie alleine nicht tragen können. Nach Verband-Wohneigentum-Erfahrung zählen dazu viele Wohneigentümer und -eigentümerinnen. Verband-Wohneigentum-Präsident Manfred Jost plädiert für einen Gaspreisdeckel für die Basisversorgung als eine "für Verbraucher kalkulierbare Maßnahme". Für den Winter sieht er die Notwendigkeit weiterer Förderungen.
Der Verbands-Präsident weist darauf hin, dass in der Förderdiskussion die Wohneigentümer*innen mit mittleren Einkommen vergessen werden: Rentner, Witwen, junge Familien, die Darlehen abbezahlen müssen. "Eine Entlastung ist natürlich zwingend für Menschen mit sehr niedrigem Einkommen, aber auch die untere Mittelschicht kommt zunehmend an ihre Belastungsgrenzen", so Jost.
Entlastungen erreichen viele nicht
Viele verdienten gerade so viel, dass sie von den vereinbarten Entlastungen nicht profitierten. Jost: "Die eskalierenden Energiepreise treffen sie mit voller Wucht, die Kosten für laufende Verträge, Kredite etc. sind aber nicht einfach kurzfristig reduzierbar. Für eine energetische Sanierung fehlen oft die Ersparnisse. Wer mit Gas heizt und ein Haus mit schlechter Isolierung und alter Heizungsanlage hat, für den wird der Winter ein Problem."
Die in manchen Fällen hilfreiche Ausweitung des Wohngelds greife hier zu kurz. Wie bei den rasant gestiegenen Strompreisen sollten unter anderem auch beim Gas die Kosten für Verbraucher*innen gedeckelt werden. Zudem ist eine Entkoppelung der Strompreise von teurem Gas, das mittels der Gaskraftwerke den gesamten Strompreisen bestimmt, anzustreben.
Gefahr eines sozialen Einbruchs
Jost fordert, die noch vagen Punkte des Entlastungspakets zügig zu konkretisieren und den Betroffenen eine nachvollziehbare und längerfristige Perspektive zu geben. Jost: "Jeder und jede wird einen Beitrag leisten müssen. Aber auch das 3. Entlastungspaket kann nicht das letzte Wort sein, die große Gruppe der unteren Mittelschicht darf nicht über Gebühr belastet werden. Hier entsteht die Gefahr eines sozialen Einbruchs, der sich auf die gesamte Gesellschaft auswirken wird."
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