KfW-Programm "Altersgerecht umbauen" fortführen
August 2024
Bislang wird der altersgerechte Umbau von Wohnraum mit dem KfW-Förderprogramm 455-B "Altersgerecht Umbauen" unterstützt. Im aktuellen Regierungsentwurf für den Haushalt 2025 sind dafür allerdings keine Mittel vorgesehen. In einem Schreiben an Mitglieder verschiedener Bundestagsausschüsse plädiert der gemeinnützige Verband Wohneigentum zusammen mit weiteren Verbänden für eine Beibehaltung dieser Förderung.
Altersgerecht Umbauen: Kritik an geplanter Streichung der Förderung
Nur 1,5 % der Wohnungen in Deutschland sind derzeit barrierefrei. "Es ist vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Trends in Deutschland unseres Erachtens essenziell, gerade dieses Programm nicht im Bundeshaushalt 2025 zu streichen, um den demografischen Herausforderungen unserer Gesellschaft gerecht zu werden und älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Denn dieses Programm unterstützte bis dato nicht nur altersgerechte Modernisierungen, sondern es ermöglichte am Ende auch eine künftige Vermeidung erheblich kostenintensiverer stationärer Pflegesituationen", heißt es in dem gemeinsamen Schreiben, das unter Federführung des Zentralverbands Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK) erstellt wurde.
Das von den Geschäftsführer*innen der beteiligten Verbände gezeichnete Schreiben ging am 22.08.2024 an die Mitglieder der Bundestagsausschüsse "Haushalt", "Gesundheit und "Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen".
Zum Herunterladen:
Schreiben "Fortführung KfW-Programm 'Altersgerecht Umbauen' im Jahr 2025"
Widerspruch zum Koalitionsvertrag
Die Verbände kritisieren, dass die geplante Streichung im deutlichen Widerspruch zu den im Koalitionsvertrag formulierten Versprechen stehe, den Einsatz für altergerechtes Wohnen und den Abbau von Barrieren zu verstärken. Noch im vergangenen Jahr sei die Förderung auf 150 Millionen Euro verdoppelt worden, was den Bedarf deutlich mache. "Umso so unverständlicher ist es, dass diese Mittel im aktuell vorliegenden Haushaltsentwurf für 2025 gestrichen werden sollen", kritisieren die Verbände, "obgleich der Etat des Bundesbauministeriums parallel um 700 Millionen Euro auf 7,4 Milliarden aufgestockt werden soll.
Es gehe hier, so heißt es in dem Schreiben, nicht um einen ins Gewicht fallenden Haushaltsbereich, sondern um geringfügige präventive Investitionen, damit wesentlich höhere Kosten für künftige Generationen vermieden werden könnten.
Die Verbände appellieren an die Bundestagsabgeordneten, das Programm mit einer ausreichenden Mittelbereitstellung fortzuführen, mindestens aber mit 150 Millionen Euro. Darüber hinaus sollte die maximale Förderhöhe für Einzelmaßnahmen angesichts der gestiegenen Baukosten auf mindestens 5.000 Euro angehoben werden.
Katrin Ahmerkamp