Verbändebündnis: Mobilisierung von Wohnraum im Bestand

  • Jährlich könnten 50.000 neue Wohnungen entstehen, ohne neu zu bauen.

  • Ein Drittel der Menschen mit Wohneigentum wollen umbauen, umziehen bzw. Teile ihrer Wohnung vermieten - wünschen sich aber Unterstützung.

  • Ein Bündnis aus Eigentums-, Wohlfahrts-, Fach- und Umweltverbänden sowie aus der Wissenschaft zeigt auf, welche Reformen auf Bundes- und Länderebene notwendig sind.


Berlin, 14.10.2024. Nach dem Auszug der Kinder werden große Wohnungen meist von 1 bis 2 Personen bewohnt. Das gilt insbesondere für Einfamilienhäuser. Eine Studie des Verbands Wohneigentums zeigt, dass ein Drittel der befragten Wohneigentümer im Alter ihre Wohnsituation verändern will und umziehen oder ihr Haus umbauen und einen Teil vermieten möchte. Vor diesem Hintergrund fordert ein breites Verbändebündnis die Mobilisierung von Wohnraum im Bestand.

Die Kachel zeigt die Logos der beteiligten Verbände und zwei Häuser im Modell mit der Forderung Wohnraum im Bestand mobilisieren, Eigentümer unterstützen.
Wohnraum im Bestand mobilisieren: Die Verbände zeigen auf, welche Schritte auf Bundes- und Landesebene dafür nötig sind.   © GRÜNE LIGA

"Im Bestand besteht die Chance, vergleichsweise günstig und ressourcenschonend Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig altersgerechte Wohnformen zu unterstützen", sagt René Schuster, Bundesvorstand der GRÜNEN LIGA. "Es wäre fahrlässig sich lediglich auf Neubau zu versteifen."

Verena Örenbas, Bundesgeschäftsführerin des Verbands Wohneigentum fügt hinzu: "Eigentümer und Eigentümerinnen, die ihre Wohnsituation verändern und dabei Raum für weitere Personen schaffen möchten, werden allein gelassen. Dabei hätte das viele Vorteile für die gesamte Gesellschaft. Wir brauchen Beratungsangebote und bessere Fördermittel für Umbau, Umzug und Vermietung."

50.000 zusätzliche Wohnungen

Laut aktuellem Zensus wohnen 5 Millionen Menschen allein in Wohnungen mit mehr als 80 m². Knapp 6 Millionen Wohnungen mit über 100 m² werden von lediglich 2 Personen bewohnt. Mit verbesserten Rahmenbedingungen könnten nur durch Umbauten, Wohnpartnerschaften und andere Formen der Untermiete deutschlandweit jährlich schätzungsweise 50.000 zusätzliche Wohnungen entstehen. Das sind 17 % der 2023 neu gebauten Wohnungen - allerdings mit wesentlich geringerem Ressourceneinsatz.

Marie Kaletha von Architects 4 Future hebt hervor: "Umbauten werden häufig mit alters- und klimagerechten Sanierungen verbunden. Wenn im Zuge dessen Wohnraum geschaffen wird, schlagen wir 3 Fliegen mit einer Klatsche. Dem stehen jedoch häufig die Bauordnungen der Länder im Weg. Hier bedarf es dringend Reformen hin zu Umbauordnungen, die das Bauen im Bestand erleichtern."

Das Positionspapier wurde von der GRÜNEN LIGA, dem Verband Wohneigentum sowie Architects 4 Future geschrieben und von weiteren Verbänden und Wissenschaftler*innen unterzeichnet.

Lebendige Quartiere schaffen

Eine Stabilisierung oder Erhöhung der Bewohner*innenzahl eines Quartiers sorgt für mehr Lebendigkeit und ist notwendig, um Kitas, ÖPNV und Geschäfte langfristig aufrechtzuerhalten. Gute Nachbarschaft, insbesondere gemeinschaftliche Wohnformen, verringern außerdem das Risiko von Einsamkeit.

Die 4 Forderungen des Papiers

  • Förderung von Wohnraumagenturen

  • Förderung von Umbaumaßnahmen zur Schaffung von Wohnraum

  • Einrichtung einer Koordinierungsstelle für intergenerationelle Wohnpartnerschaften

  • Einführung einer Wiedervermietungsprämie

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