Weihnachtsbaum - besser mit Ballen oder Topf?

Ein schöner Weihnachtsbaum macht das Fest richtig feierlich. Doch leider hat er viel zu schnell ausgedient und wird zu Brennholz verarbeitet oder landet im Grünschnittabfall. Ob es sich lohnt, mehr Geld auszugeben und einen Weihnachtsbaum im Container oder mit Wurzelballen zu kaufen?

Geschmückter Weihnachtsbaum
Geschmückter Weihnachtsbaum   © VWE/Martin Breidbach
Die Gründe, warum Verbraucher*innen für einen Weihnachtsbaum im Container oder mit Ballen tiefer in die Tasche greifen, liegen auf der Hand: Man möchte das Gehölz nach dem Fest in den Garten pflanzen und wenn möglich im nächsten und übernächsten Jahr wieder zur Weihnachtszeit ins Haus holen. Doch was zunächst vorteilhaft klingt, hat in der Praxis meist ein paar Haken, erklärt Martin Breidbach, Bundesgartenberater im VWE.

"Viele Weihnachtsbäume mit Ballen oder im Topf haben meist nicht genügend Faserwurzeln. Anders als Baumschulware, die sich dadurch auszeichnet, dass das Gehölz während der Anzucht durch mehrfaches Umpflanzen verpflanzbar gehalten wurde, werden zur Weihnachtszeit die Bäume kurz vor dem Verkauf aus dem Boden "gestochen" und in einen Topf gepresst oder ein Ballentuch gewickelt. Durch das Fehlen der feinen Faserwurzeln wachsen die Bäume nach dem Fest im Garten meist nur schlecht an."

Trockene, warme Raumluft ist nicht gut für den Baum
Aber auch eine hochwertige Baumschulware garantieret nicht, dass der Weihnachtsbaum im Topf oder mit Ballen später anwächst. Die Gehölze leiden durch die warme und trockene Luft im Wohnzimmer, viele Nadeln fallen dadurch vorzeitig ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Baum dadurch nicht anwächst, wird dadurch noch verstärkt.
Martin Breidbach: "Außerdem zeigen ins Freiland gepflanzte Weihnachtsbäume in den nachfolgenden 2 bis 3 Jahren erfahrungsgemäß einen unregelmäßigen Wuchs. Bei vielen Bäumen treibt die Endknospe der Baumspitze nicht aus, so dass diese Bäume mehrere Spitzen ausbilden und so keinen durchgehenden Stamm mehr besitzen."

Wer einen aufgepflanzten Baum Gehölz in den folgenden Jahren wieder als Weihnachtsbaum verwenden möchte, muss ihn dann vorsichtig ausgraben. Das ist wichtig, um möglichst viele der feinen Wurzeln zu erhalten. Zu bedenken ist auch, dass nicht nur der Baum, sondern auch der Wurzelballen mit jedem Jahr größer und damit schwerer wird.

Checkliste: Unsere Tipps für Weihnachtsbäume mit Ballen oder Topf

  • Der Ballen sollte fest sein und viele Faserwurzeln haben. Nur mehrmals verpflanzte Gehölze aus einer Baumschule weisen diese Qualitäts-Merkmale auf.

  • Die Größe des Ballens/Topfes sollte nicht zu klein, sondern im ausgewogenen Verhältnis zur Pflanze sein.

  • Holen Sie den Baum frühestens einen Tag vor Heiligabend ins Zimmer.

  • Beim Eintopfen eines Baumes aus dem Garten vorher den Baum intensiv wässern.

  • Während der Festtage möglichst kühl aufstellen und Zugluft vermeiden.

  • Täglich gießen, ab und zu die ganze Pflanze mit Wasser besprühen.

  • Den Weihnachtsbaum maximal 10 Tage im beheizten Raum halten.

  • Den Baum vor dem Auspflanzen ins Freiland langsam abhärten - zum Beispiel zunächst nur tagsüber rausstellen, später auch nachts.

Anna Florenske & Martin Breidbach


16.12.2021

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