Stecker-Solargeräte - Mini PV-Anlage

Stecker-Solargeräte sind bei Eigentümern und Mietern ein gefragtes Thema: Muss man Sie einfach nur an die Steckdose anschließen oder braucht es für die Inbetriebnahme einen Handwerker, wie funktioniert die Anmeldung, was ist der Unterschied zu herkömmlichen Photovoltaik-Anlagen und wann rechnet sich die Anschaffung?
Mit einer Photovoltaik-Anlage im Kleinformat können Eigentümer und Mieter ihren eigenen Strom produzieren. Die auch als Balkonkraftwerke bezeichneten Anlagen werden immer beliebter und leisten einen Beitrag zur Energiewende.

Wo kann eine Mini-PV-Anlage angebracht oder aufgestellt werden?

So ein Mini-Kraftwerk kann am Balkon, an der Hauswand, auf einer Garage, oder im Garten aufgestellt oder angebracht werden. Mieter brauchen nur die Zustimmung des Hausbesitzers, sonst ist die Anlage ohne Genehmigung in Betrieb zu nehmen.

Muss eine Mini-PV-Anlage angemeldet werden?

Für die Nutzung ist eine Anmeldung beim örtlich zuständigen Netzbetreiber (das muss nicht Ihr Stromversorger sein) notwendig. Damit sind keine Kosten verbunden. Dies gilt für alle Anlagen mit einer Leistung von maximal 600 Watt.
Darüberhinaus muss das Balkonkraftwerkauf auf der Internetseite der Bundesnetzargentur zur Registrierung von Stromerzeugungsanlagen in das Marktstammdatenregister eingetragen werden.

Welche technischen Voraussetzungen sind zu erfüllen?

Das Mini Kraftwerk darf eine Leistung von max. 600 Watt haben und speist seine Leistung in Form einer speziellen steckbaren oder festen Verbindung in die Unterverteilung des Hauses oder der Wohnung ein. So kann man, wenn die Sonne scheint, den selbst erzeugten Strom verbrauchen und damit Stromkosten sparen.

Wie schnell rechnet sich die Investition?

Die Anlage erspart in etwa 5 Jahren so viel Stromkosten, wie sie gekostet hat und kann über 20 Jahre lang Strom liefern.
Eine Anlage kostet ca. 500 - 600 Euro, kann leicht selber an Wand oder Balkon befestigt werden.
Dies ist eine Geldanlage, die sich hervorragend verzinst, gleichzeitig dem Umweltschutz dient und uns das gute Gefühl gibt, umweltverträglichen Strom zu verbrauchen.

Familie Thomas und Vermieter
© Marc Thomas

Praxisbeispiel:
Mini-PV-Anlage von Janina und Marc Thomas, Lohfelden - Fragen und Antworten

Wie viel Watt?

Beide Anlagen zusammen ca. 1kWp (Inselanlage 650 Wp, Balkonkraftwerk 360 Wp)

Materialkosten?

Balkonkraftwerk ca. 380€
Inselanlage ca. 530€

Selber angebaut, oder Firma? Zeitaufwand / Montagekosten?

Komplett selbst aufgebaut. Aufständerung mittels Baumarkmaterial. Zeitaufwand ca. 4 Stunden.

Ertrag 2021: kWh / € / Rentabilitätsberechnung

Ertrag 2021 ca. 785kWh / bei 0,32€ pro kWh ca. 250€ Ertrag / Amortisierung nach ca. 4-5 Jahren
Bei einer Laufzeit von ca. 20 Jahren entspricht das nach Abzug der Kosten einem Gewinn von etwa 3800 €.
Dieser Gewinn ergibt eine risikolosen Kapitalverzinsung von jährlich etwa 19 %! Bei steigenden Strompreisen ist die Kapitalverzinsung noch höher.

Erfahrungen?

Top zufrieden! Einmal aufgebaut und seither läuft die Anlage ohne Probleme. Kinderleichte Installation durch Stecksysteme. Eigentlich wird alles nur aufgebaut und zusammengesteckt und schon geht es los. Die Anlage muss bei der EAM angemeldet werden, jedoch ist dies eine reine Formalität die mit keinerlei Kosten verbunden ist. In unserem Fall war noch ein Zähleraustausch nötig. Auch hierbei entstehen keinerlei Kosten und der Austausch wurde seitens der EAM unkompliziert und kurzfristig durchgeführt. Seither läuft die Anlage ohne Ausfall fehlerfrei durch.

Nutzen Sie jetzt bewusst bestimmte Elektrogeräte dann, wenn die Sonne scheint?

Aktuell, durch Home-Office bedingt, wird der tagsüber erzeugte Strom des Balkonkraftwerks für Notebooks, Bildschirme und zum Kaffeekochen verbraucht. An Tagen, wo sowohl meine Frau als auch ich nicht Zuhause sind steuern wir unseren Geschirrspüler bzw. unsere Waschmaschine mittels Zeitvorwahl - daher wird so gut wie jedes erzeugte Watt auch im eigenen Haushalt verbraucht.
Die Inselanlage lädt tagsüber einen selbstgebauten Akku aus alten Laptop-Zellen (ca. 2,5kWh) und stellt dann, nach Sonnenuntergang, den Tagesertrag bereit für z.B. Fernseher, Notebook / Smartphone laden oder andere Kleinverbraucher.

Motiv für die Anschaffung?

Jeder einzelne kann auch im Kleinen an der Energiewende teilnehmen - und das sogar relativ günstig. Ich bin der Meinung, dass wir die Energiewende ein gutes Stück voranbringen würden, wenn jeder für sich selbst Lösungen schafft, anstatt die Verantwortung auf die Politik, große Firmen oder die Forschung verschiebt. Natürlich sollte man dabei auch immer die Kosten im Auge behalten. Mit der Möglichkeit eines Balkonkraftwerks kann man seinen eigenen Geldbeutel schonen, hat höhere Zinsen als bei vielen anderen Geldanlagen und tut gleichzeitig sogar noch was Gutes für die Umwelt. Außerdem ist es ein schönes Gefühl, wenn der Stromzähler, trotz Stromverbrauch im Haushalt, sich nicht bewegt (bzw. nichts misst).

Zufriedenheit mit der Investition?

Definitiv! Natürlich sind die Investitionskosten etwas hoch, aber ich persönlich freue mich über jede Sonnenstunde in der meine kleine Anlage eigenen Strom produziert und über jedes eingesparte Kilowatt an Leistung freut sich unser Geldbeutel. Wahrscheinlich werde ich in absehbarer Zukunft noch weiter investieren und meine Inselanlage vergrößern...

Rückmeldung und Interesse von Nachbarn / Freunden?

Der Freundeskreis und die Familie sind begeistert. Aktuell befindet sich eine weiteres Balkonkraftwerk bei meiner Mutter im Aufbau. Mein Bruder überlegt auch bereits und im Freundeskreis werde ich auch viel mit Fragen gelöchert. Grundsätzlich scheint bei vielen Menschen ein Interesse da zu sein, jedoch trauen sich viele nicht so richtig ran.

Quelle:
Henner Gröschner, Lohfelden

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