Johannisfeuer: Ein alter Brauch in neuem Glanz

Johannisfeuer: Ein alter Brauch in neuem Glanz
Symbolbild. Foto: Claus Weis   © Verband Wohneigentum Heinsheim/Bad Rappenau

17.06.2025

Das Johannisfeuer, auch als Sonnwend-
feuer oder Mittsommerfeuer bekannt, ist ein alter europäischer Brauch, der in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni gefeiert wird.

Dieser Termin fällt mit dem Johannis-
tag zusammen, dem Gedenktag der Geburt Johannes des Täufers.

Ursprünglich sind die Wurzeln des Johannisfeuers jedoch wesentlich älter und reichen bis in vorchristliche Zeiten zurück, als es ein zentraler Bestandteil der Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende war.

Die Ursprünge und Bedeutung:

Die Sommersonnenwende, der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres (meist um den 21. Juni), wurde von vielen Kulturen als Wendepunkt im Jahreskreis zelebriert. Die lodernden Flammen des Johannisfeuers sollten die Kraft der Sonne symbolisieren und böse Geister vertreiben. Man glaubte, dass der Rauch des Feuers Mensch und Tier vor Krankheit schützen und die Fruchtbarkeit von Feldern und Vieh fördern würde. Auch die Reinigung spielte eine wichtige Rolle: Alte, nicht mehr benötigte Dinge wurden im Feuer verbrannt, um Platz für Neues zu schaffen.

Mit der Christianisierung Europas wurden viele heidnische Bräuche in das christliche Brauchtum integriert. Das Sommersonnenwendfest wurde mit dem Johannistag verbunden, und das Feuer erhielt eine neue Bedeutung als Symbol für Johannes den Täufer, der als Wegbereiter für Christus galt und dessen Geburt mit Licht assoziiert wurde.

Der Ablauf des Brauchs:

Typischerweise werden für ein Johannisfeuer große Holzstapel errichtet, die bei Einbruch der Dunkelheit feierlich entzündet werden. Oftmals finden die Feierlichkeiten auf Anhöhen oder an anderen markanten Orten statt, um das Leuchten des Feuers weithin sichtbar zu machen. Rund um das Feuer versammeln sich Menschen, singen Lieder, tanzen und feiern gemeinsam. Mancherorts ist es Brauch, über kleine Feuer zu springen, was Glück bringen und von Unglück bewahren soll. Auch das Verbrennen von "Kräuterbüscheln" oder Strohpuppen ist mancherorts noch üblich.

Regionale Unterschiede und heutige Bedeutung:

Die Tradition des Johannisfeuers ist in vielen europäischen Ländern lebendig, wobei es regionale Unterschiede in der Ausgestaltung und den begleitenden Bräuchen gibt. In Skandinavien, beispielsweise, wird die Sommersonnenwende (Midsommar) besonders ausgiebig gefeiert.

Auch wenn die ursprünglichen magischen und kultischen Bedeutungen in den Hintergrund getreten sind, erfreut sich das Johannisfeuer weiterhin großer Beliebtheit. Es ist heute vor allem ein gesellschaftliches Ereignis, das Menschen zusammenbringt und die Gemeinschaft stärkt.

Es bietet die Gelegenheit, die längsten Tage des Jahres gemeinsam in der Natur zu verbringen und den Sommerbeginn stimmungsvoll zu feiern. Vereine, Gemeinden und private Initiativen organisieren vielerorts Johannisfeuer, die oft mit Musik, Speisen und Getränken zu einem geselligen Beisammensein werden.

Zur Sommersonnenwende entzünden unsere Mitgliedsfamilie Claus und Sigrid Weis ebenfalls ein Johannisfeuer. Dieser alte Brauch soll Dämonen und Unwetter fernhalten. Ob dies klappt, wird die Zukunft weisen, Spaß macht es auf alle Fälle!

Trotz der ausgelassenen Stimmung ist es wichtig, die Sicherheitsaspekte beim Abbrennen von Johannisfeuern zu beachten, insbesondere in Zeiten trockener Witterung. Brandschutzvorschriften und die Aufsicht durch Verantwortliche sind unerlässlich, um diesen schönen Brauch sicher zu pflegen.

Bericht und Foto's: Claus Weis

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