Invasive Ameisenart "Tapinoma magnum" sorgt in Baden-Württemberg für Ärger

Invasive Ameisenart
Themenbild.   © Verband Wohneigentum Heinsheim/Bad Rappenau

Unerwünschte Einwanderer: Die aus dem Mittelmeerraum stammende Ameisenart "Tapinoma magnum" breitet sich zunehmend in Baden-Württemberg aus - mit spürbaren Folgen für Mensch und Umwelt.

Die ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum stammende Ameisenart Tapinoma magnum wird in Baden-Württemberg zunehmend zum Problem.

Seit einigen Jahren häufen sich in urbanen Regionen wie Freiburg, Karlsruhe und Heidelberg die Berichte über große Ameisenkolonien, die nicht nur Gärten, sondern auch Häuser, Terrassen und Gewerbeflächen besiedeln.

Aggressive Ausbreitung und schwer kontrollierbar

Besonders auffällig ist die enorme Populationsdichte, mit der sich Tapinoma magnum verbreitet. Anders als heimische Ameisenarten bildet sie sogenannte Superkolonien mit mehreren Königinnen, was ihre Bekämpfung deutlich erschwert. Die Tiere breiten sich überirdisch und unterirdisch aus, besiedeln Ritzen im Mauerwerk, Pflasterfugen oder Komposthaufen - bevorzugt in wärmebe -
günstigten, menschennahen Lebensräumen.

Einmal angesiedelt, ist die Ameise hartnäckig und nahezu resistent gegen herkömmliche Bekämpfungsmethoden. Viele Hausbesitzer berichten von immer wiederkehrenden Problemen, selbst nach professionellen Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen.

Ökologische Risiken für heimische Arten

Neben der Belästigung im menschlichen Umfeld stellt Tapinoma magnum auch ein Risiko für heimische Insektenarten dar. Die Ameise ist äußerst dominant und verdrängt durch ihre große Anzahl lokale Ameisenarten, was das ökologische Gleichgewicht in betroffenen Gebieten bedrohen kann.

Zudem besteht die Gefahr, dass die invasive Art sich weiter nach Norden ausbreitet - begünstigt durch den Klimawandel und milde Winter.

Experten fordern konsequente Bekämpfung

Forschende des Naturkundemuseums Karlsruhe und des Senckenberg-Instituts beobachten die Entwicklung mit Sorge. Sie rufen zu frühzeitiger Meldung und gezielten Bekämpfungsstrategien auf. Besonders wichtig sei die Sensibilisierung der Bevölkerung: Wer ungewöhnlich große Ameisennester oder massive Ameisenansammlungen in seinem Umfeld entdeckt, sollte dies an die lokalen Naturschutz- oder Schädlingsbekämpfungsstellen melden.

Was Betroffene tun können

Für Gartenbesitzer und Hausbewohner gilt: Frühzeitig handeln und nicht auf eigene Faust mit ungeeigneten Mitteln experimentieren. Fachgerechte Bekämpfung und Beratung durch Experten sind entscheidend, um eine dauerhafte Ansiedlung zu verhindern.

Fazit:

Die Verbreitung von Tapinoma magnum zeigt exemplarisch, wie schnell sich invasive Arten auch in Mitteleuropa etablieren können - mit spürbaren Folgen für Umwelt, Artenvielfalt und das tägliche Leben. Prävention, Aufklärung und gezielte Gegenmaßnahmen sind deshalb wichtiger denn je.

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