Heinsheimer Mulde

Heinsheimer Mulde

Die Flurneuordnung in der Talaue des Neckars wurde vom Amt für Flurneuordnung und Landesentwicklung Heilbronn zusammen mit den 75 Grundstückseigentümern, der Stadt Bad Rappenau und den Trägern öffentlicher Belange durchgeführt. Die Neuzuteilung erfolgte im Herbst 1994.

In dem rund 100 ha großen Gebiet wurden folgende Ziele erreicht:


Verbesserung der Erschließung der landwirtschaftlichen Nutzflächen und der Zuckerrübenabfuhr durch den Ausbau von Hauptwirtschaftswegen.

Verlegung des vorher teilweise auf der Landesstraße verlaufenden Landesradwanderwegs Alb - Neckar abseits vom Straßenverkehr auf den neugebauten Talweg in der Heinsheimer Mulde.

Überführung der bisher intensiv ackerbaulich genutzten staunassen Flutmulde ins Eigentum des Landes Baden - Württemberg, teils durch Tausch mit anderen landeseigenen Flächen, teils durch Kauf.

Auf dieser Landesfläche wurde ein ca. 12 ha großer wechselfeuchter Biotop angelegt. Dadurch eine Verringerung des Nitrateintrags ins Grundwasser und der Erosion bei Überflutungen im Überschwemmungsgebiet.

Eine wesentlich bessere Gestaltung des Wohnumfelds in der Ortslage Heinsheim durch die Förderung öffentlicher und privater Maßnahmen im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms des Landes Baden - Württemberg.

Grundwasserschutz und Sicherung der Trinkwasserversorgung durch Ausweisung von Flächen für den Zweckverband " Wasserversorgungsgruppe Mühlbach " zur Anlage neuer Tiefbrunnen sowie weiterer 3 ha Brachland mit Biotopcharakter.


Auf dem Neubau des Talwegs wurde eine Lücke Landesradwanderwegs Alb - Neckar
auf 3 km geschlossen. Der Weg führt abseits der Landesstraße, in ebener Lage entlag des wechselfeuchten Biotops durch die Heinsheimer Mulde und gibt den Blick frei auf die Sehenswürdigkeiten in diesem Neckarabschnitt. Auf halbem Wege kann der Radwanderer beim neu angelgten Rastplatz, am Holzkreuz eine Pause einlegen. Den Neubau des Talweges finanzierten die Flurneuordnungsverwaltung, die Straßenbauverwaltung und die Stadt Bad Rappenau.

Die alte Flutmulde des Neckarhochwassers wurde in den Jahrzehnten vor 1970 abschnittsweise mit tonigen Erdmaterial aufgefüllt. Die dadurch entstandenen Ackerflächen waren wegen des undurchlässigen Untergrunds und häufiger Überflutungen nur schlecht zu bewirtschaften. Deshalb wurde nach Initiative der Stadt Bad Rappenau die Flutmulde nach Plänen der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz und der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Stuttgart wieder hergestellt und damit ein wechselfeuchter Biotp geschaffen.

Das Biotop ist ein natürlicher und wertvoller Lebensraum für die Pflanzen - und Tierwelt, insbesondere für Wasservögel und Amphibien. In den ausgedehnten Feuchtflächen können viele Brutvögel und Durchzügler wie Kiebitz, Schafstelze, Rohrammer, Schwarzmilan, Bekassine, Kampfläufer, Waldwasserläufer oder Wiesenpieper beobachtet werden.

Die nach Neckarhochwässern mit Wasser gefüllten Määdersenken bieten für zahlreiche Amphibienarten wie Grün - und Grasfrosch, Erd - und Wechselkröte, Gelbrauchunke sowie Berg - und Teichmolch Ideale Lebens - und Fortpflanzungsräume. Vor allem Grünfrösche aber auch Gelbbauchunken und Wechselkröten sind in der Paarungszeit nicht zu überhören.

Foto's Claus Weis

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