GAST AUS DEM SÜDEN: DAS TAUBENSCHWÄNZCHEN

GAST AUS DEM SÜDEN: DAS TAUBENSCHWÄNZCHEN

16.05.2018

Taubenschwänzchen sind vor allem in naturbelassenen Gärten mit vielen blühenden Pflanzen anzutreffen.
Taubenschwänzchen sind vor allem in naturbelassenen Gärten mit vielen blühenden Pflanzen anzutreffen.   © Verband Wohneigentum "Bezirksverband Neckar-Odenwald"
Verdutzt wird sich schon manch ein Garten- oder Balkonbesitzer die Augen gerieben haben. War das an meinem Sommerflieder nicht eben ein Kolibri? Bei dem kleinen Flugkünstler in unseren Gärten handelt es sich jedoch keineswegs um einen Kolibri, sondern um das Taubenschwänzchen.

Das Taubenschwänzchen ist ein Schmetterling aus der Familie der Schwärmer. Diese sind meist nachtaktiv, das Taubenschwänzchen jedoch lässt sich selbst mitten am Tag beobachten. Blitzschnell fliegt es von Blüte zu Blüte und verharrt dort kurz in der Luft um mit seinem langen Rüssel Nektar aufzunehmen.

Nicht nur im Flug ähnelt es dem Kolibri, auch die Schuppen auf dem Hinterleib erinnern an Vogelfedern. Bis das Taubenschwänzchen, meist ab Ende April, in unseren Gärten eintrifft, hat es schon einen 2000 Kilometer weiten Flug hinter sich. Dabei überquert es auch die Alpen.

Wer in seinem Garten Pflanzen wie Phlox, Sommerflieder, Nachtkerze, Natternkopf, Astern und Lavendel stehen hat, wird ein Taubenschwänzchen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu sehen bekommen. Seine Eier legt der Schwärmer dann noch während des Fühlings vor allem auf Labkrautarten ab, wo im Juli dann die nächste Faltergeneration schlüpft. Das Taubenschwänzchen überwintert als voll entwickelter Schmetterling, wobei es allerdings bei Frost nicht überlebt.

In den wärmeren Gegenden Deutschlands liegt die Vermutung nahe, dass dort einigen Exemplarne inzwischen die Überwinterung gelingt. Bei immer milderen Wintern und warmen Sommermonaten wird es sicherlich interessant zu beobachten sein, inwieweit sich diese Schmetterlinge bei uns auf Dauer niederlassen.

Tipps für mehr Schmetterlinge im Garten:

  • Auf mageren Standorten Kräuterrasen einsäen.

  • Stauden- und Sommerblumenbeete anlegen.

  • Blühende Hecken mit heimischen Wildgehölzen pflanzen.

  • Obstbäume stellen durch Fallobst für viele Arten eine wichtige Nahrungsgrundlage dar.

  • Wildwuchs, wie Brennnessel in manchen Gartenbereichen zulassen.

  • Wildstauden und Wildkräuter pflanzen.

Sven Görlitz, Gartenberater Verband Wohneigentum Baden-Württemberg e.V.

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