Infotag AWN-Biomassezentrum in Buchen

Infotag AWN-Biomassezentrum in Buchen für die Bevölkerung
am 14. Juli 2019, 11.00 - 16.00 Uhr

23.07.2019

Infostation
Infostation   © Martin Hahn AWN-Biomassezentrum Buchen
Buchen. Unter dem Motto "aus der Region - für die Region" hatte die AWN am vergangenen Sonntag die Pforten des Biomassezentrums auf dem Entsorgungszentrum Sansenhecken in Buchen für die Bevölkerung geöffnet. Am Standort hat sich in den letzten Jahren viel getan, dies betonte auch AWN-Geschäftsführer Dr. Mathias Ginter in seiner kurzen Begrüßung vor dem ersten Inforundgang. Im AWN-Biomassezentrum habe man sich zum Ziel gesetzt, regional vorhandene Stoffströme zu verwerten, zu veredeln und wieder, ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft, regional zu nutzen.

Das Team um den technischen Leiter Harald Schäfer hatte zahlreiche Infostationen aufgebaut, von Grüngutaufbereitung über Humusherstellung bis hin zur Pflanzenkohleherstellung. Im Rahmen von mehreren Führungen konnte sich die interessierte Bevölkerung über die verschiedenen Verarbeitungsschritte informieren. Dabei informierten die beiden "Profis vor Ort", Christian Gramlich und Manuel Müller, praxisnah und fundiert über die verschiedenen Stoffströme und Verarbeitungsmethoden.

Nährhumus
© Martin Hahn AWN-Biomassezentrum Buchen
In Zusammenarbeit mit den Maschinenringen, die auch mit einem Infostand und einer Geräteschau vor Ort waren, konnte der Weg des Grüngutes von den Grüngutplätzen im NOK erläutert werden. Ein moderner Schredder und ein im Arbeitsablauf direkt dahinter "geschaltetes" Sternsieb zerkleinern das Material mit einer hohen Geschwindigkeit, zeitgleich trennt das Sieb in verschiedene Fraktionen, die entweder zu Brennstoff oder zu Kompost weiterverarbeitet werden. Mit dieser Einheit würden pro Tag die riesige Menge von 500 Tonnen Material verarbeitet werden. Auf diese Art würden am Standort Buchen rund 6000 Tonnen Material von Grüngutplätzen verarbeitet.

An einer weiteren Station der Maschinenringe konnte gezeigt werden, wie ein Hacker Stamm- und Restholz zu Hackschnitzel zerkleinerte. Diese dienten als Brennmaterial bzw. würden in der Pflanzenkohleanlage "Pyreg" zu hochwertiger Pflanzenkohle verarbeitet werden. Dieses Brennmaterial sorgt im Übrigen auch im ENO-Nahwärmenetz in Merchingen für klimaneutrale Wärme - dafür hatte Projektleiter Anton Fleischmann einen Infostand aufgebaut. Auch die Fa. Agrotec war mit einer Maschinenschau vertreten.

Gartenfreunde
© Martin Hahn AWN-Biomassezentrum Buchen
Besonderes Highlight war der Bereich "Nährhumus": Hier konnte man sehen, dass aus ausschließlich regionalen und natürlichen Materialien wie holzigem Strukturmaterial, frischem Grün, Mist und Tonerde eine Nährhumus von ausgesprochen hoher Qualität entsteht. Gramlich und Müller betonten, dass man dieses Material nicht nur als Dünger, sondern vielmehr als Bodenverbesserer, Mittel zum Humusaufbaues und somit als wichtigen Bestandteil für die Bodengesundheit sehe. Dieses Verfahren der "gelenkten aeroben Kompostierung nach Hildebrandt" liefere einen Humus, der die Pflanzenwirkstoffe fest gebunden aber pflanzenverfügbar bereitstelle. Dieser Effekt bestehe auf Dauer, die Wirkstoffe würden auch nicht ausgewaschen. Praxisnah wurde den Besuchern gezeigt, wie mit dem Spezial-Kompostwender "Gujer", gelenkt von Mitarbeiter Sascha Heffner, die typische Dreieck-Pyramidenform der Humusmieten entsteht.

Infostand des Verband Wohneigentum
Infostand des Verband Wohneigentum Bezirksverband Neckar-Odenwald. Annemarie & Peter Sitte   © Martin Hahn AWN-Biomassezentrum Buchen
Beim Infostand des Verbandes Wohneigentum konnte man sich auch gleich über die überaus positive Wirkung von diesem Humus informieren lassen. Im Rahmen eines Feldversuches hatte die AWN zu Beginn der Gartensaison eine größere Menge an Nährhumus zu Versuchszwecken zur Verfügung gestellt. Die Gartenfreunde hatten dann verschiedene Beete unter der Vorgabe "mit" und "ohne" Nährhumus angelegt. Die Ergebnisse, zu sehen an echten Pflanzen und auch auf Fotos, konnten von den Besuchern bestaunt werden. Somit wurde dann auch die Möglichkeit für alle Besucher, kostenlos Proben von diesem Nährhumus und auch Nährhumus mit Pflanzenkohle (Terra Preta) mitzunehmen, gerne wahrgenommen. Abschluß des Rundgangs war die Pyreg-Anlage. Hier würden knapp 800 Tonnen geeignete Hackschnitzel regionaler Herkunft zu ca. 200 Tonnen hochwertige Pflanzenkohle verarbeitet werden. Diese wird, so die Infos, für Edelkomposte wie Terra Preta, als Stalleinstreu oder Futtermittelzusatz weiterverwendet. Von hier aus liefere man die höchste Qualität nach dem europaweit gültigem EBC-Zertifikat "Premium Futterqualität". Am Ende der Führung wurde noch darauf hingewiesen, dass das Material (Nährhumus, Kompost, Hackschnitzel, Pflanzenkohle) auch gekauft werden könne. Info gäbe es unter www.awn-online.de/biomassezentrum.

Am Energiegarten vor dem Verwaltungsgebäude führten Lehrerinnen und Lehrer des Landesschulzentrums für Umwelterziehung Adelsheim (LSZU), ein enger Partner der AWN, Führungen durch und sorgten mit ?naturnahen? Spielen für Jung und Alt für Unterhaltung. Holzsägen oder das "laufende A" sowie verschiedene botanische Schaubeete kamen gut an. Allerdings hätte man sich über mehr Besuch sehr gefreut. Alles in allem waren die AWN-Verantwortlichen mit diesem Tag sehr zufrieden, rund 500 Besucher hatten den Weg "nach Sansenhecken" mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Auto gefunden. Für das leibliche Wohl sorgte der Freizeitclub Rinschheim, die Feuerwehr Buchen half bei der Einweisung der Gäste.

Bericht & Foto's: Martin Hahn

Infotag AWN-Biomassezentrum

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