Digitalen Nachlass richtig regeln
Der digitale Nachlass umfasst alle digitalen Besitz-
tümer, Konten und Daten, die eine Person hinterlässt, wenn sie stirbt.
Dazu gehören E-Mail-Konten, soziale Medien, Online-Banking, Cloud-Speicher, digitale Fotos und Videos, Abonnements und vieles mehr.
Die Regelung des digitalen Nachlasses ist wichtig, um sicherzustellen, dass diese Daten geschützt, geordnet und nach den Wünschen der verstorbenen Person verwaltet werden.
Hier sind einige Schritte, die helfen können, den digitalen Nachlass richtig zu regeln:
1. Bestandsaufnahme machen
Erstellen Sie eine detaillierte Liste aller Ihrer digitalen Vermögenswerte. Dazu gehören z.B.:
E-Mail-Konten
Soziale Netzwerke (Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn, etc.)
Online-Banking- und Finanzkonten
Online-Shopping-Konten (Amazon, eBay, etc.)
Cloud-Speicherdienste (Google Drive, Dropbox, iCloud, etc.)
Abonnementdienste (Netflix, Spotify, etc.)
Digitale Dateien und Fotos auf Computern und mobilen Geräten
2. Zugangsdaten dokumentieren
Sammeln Sie alle Benutzernamen, Passwörter und Sicherheitsfragen für Ihre Konten. Bewahren Sie diese Informationen sicher auf, beispielsweise in einem Passwort-Manager oder in einem verschlüsselten Dokument. Stellen Sie sicher, dass eine vertrauenswürdige Person weiß, wie auf diese Informationen zugegriffen werden kann.
3. Bevollmächtigten bestimmen
Wählen Sie eine oder mehrere Personen, die Ihren digitalen Nachlass verwalten sollen. Dies könnte ein Familienmitglied, ein enger Freund oder ein Rechtsanwalt sein. Stellen Sie sicher, dass diese Person über die erforderlichen technischen Kenntnisse verfügt und bereit ist, diese Verantwortung zu übernehmen.
4. Verfügungen festlegen
Erstellen Sie ein Dokument, das Ihre Wünsche bezüglich Ihres digitalen Nachlasses klar beschreibt. Legen Sie fest, was mit Ihren Konten und Daten geschehen soll. Möchten Sie, dass bestimmte Konten gelöscht, archiviert oder an jemand anderen übertragen werden? Dieses Dokument kann als Ergänzung zu Ihrem Testament fungieren.
5. Rechtliche Aspekte berücksichtigen
Überprüfen Sie die Nutzungsbedingungen der verschiedenen Online-Dienste, die Sie verwenden. Viele Plattformen haben eigene Richtlinien für den Umgang mit dem Konto eines verstorbenen Nutzers. In einigen Fällen können rechtliche Schritte erforderlich sein, um den Zugang zu bestimmten Konten zu erhalten.
6. Regelmäßig aktualisieren
Ihr digitaler Nachlass kann sich im Laufe der Zeit ändern, da Sie neue Konten eröffnen und alte schließen. Überprüfen und aktualisieren Sie Ihre Bestandsaufnahme und Ihre Zugangsdaten regelmäßig, um sicherzustellen, dass alles auf dem neuesten Stand ist.
7. Juristische Beratung in Anspruch nehmen
Es kann hilfreich sein, einen Anwalt zu konsultieren, der sich auf Erbrecht spezialisiert hat, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind und Ihre Wünsche ordnungsgemäß dokumentiert sind.
8. Sensibilisierung der Angehörigen
Informieren Sie Ihre Angehörigen über das Konzept des digitalen Nachlasses und Ihre Pläne dafür. Dies hilft, Missverständnisse zu vermeiden und stellt sicher, dass Ihre Wünsche respektiert werden.
Durch eine sorgfältige Planung und Dokumentation Ihres digitalen Nachlasses können Sie sicherstellen, dass Ihre digitalen Vermögenswerte nach Ihrem Tod ordnungsgemäß verwaltet werden und Ihre Angehörigen weniger belastet sind. (C.W.)