Die Koalitionsverhandlungen laufen. Der VWE fordert: Die Koalitionsverträge als Regierungsprogramm müssen das Wohnen und Leben, den Erwerb und Erhalt angemessenen Wohnraums als wichtige Aufgabe oben auf die politische Tagesordnung setzen.Wohneigentum muss in den Koalitionsvertrag!
In der letzten Legislaturperiode hieß es zu Recht, Wohnen sei die Soziale Frage der Gegenwart. Beantwortet wurde sie nicht; für die neue Regierung bleibt viel zu tun. Gutes Wohnen ist Lebensqualität. Gerade in der Corona-Pandemie während der Lockdowns bot das eigene Haus der ganzen Familie Raum für den besonderen Alltag mit Homeoffice, Home-Schooling und auch für die Freizeitgestaltung. Mehr denn je ist der Garten, ob groß oder klein, eine stressmindernde Oase. Wohneigentum, ob Eigenheim oder Wohnung, muss für die Politik jeder Couleur als Wohnform für breite Bevölkerungsschichten gedacht werden. Durchschnitts- aber möglichst auch Geringverdienende müssen einen Zugang zu selbstbestimmtem Wohnen erhalten, durch Eigenkapitalförderung, attraktive Arbeitnehmersparzulage, Eigenheimrente und an erster Stelle: Senkung der Grunderwerbsteuer, sonstiger Erwerbsnebenkosten und Wegfall der Straßenausbaugebühren.
Die Ansätze der letzten Regierung durch das Baulandmodernisierungsgesetz müssen verstärkt werden. Nicht nur vereinfachte Nachverdichtung, die dann funktioniert, wenn sie unter anderem das Kleinklima des nahen Umfelds berücksichtigt, sondern ebenso behutsame Ausweisung neuen Baulandes ist Schlüsselaufgabe der Kommunen und kommunalen Verbände. Hier ist mehr Zusammenarbeit als Konkurrenz geboten.
Sowohl beim Neubau als auch bei der Bestandssanierung sind moderne Baustoffe, Wiederverwertung von Materialien (Recycling), Technik zur Versorgung mit nicht-fossilen Energieträgern für Wärme und Strom, der Einbau einer Ladestation fürs Elektromobil und eine altersgerechte Barrierereduzierung zu berücksichtigen. Die Wohnimmobilien im Bestand, die zu zwei Drittel aus der Zeit vor 1979 stammen, sind schon aus Gründen der Ressourcenschonung möglichst zu erhalten.
Mit entscheidend für das Erreichen der international verbindlichen Klimaziele ist die Wärmeversorgung im Gebäudebereich. Doch eine aktuelle Forsa-Umfrage (im Auftrag des Bauherren-Schutzbundes) bescheinigt, dass mehr als die Hälfte aller Eigenheimbesitzer nicht weiß, wie sie bei ihrer Immobilie Energie sparen kann. Dringend erforderlich ist qualifizierte Beratung, die für jede und jeden zugänglich ist. Die Belastung durch einen angemessenen Preis für CO2-Ausstoß muss ausgeglichen werden. Der VWE fordert deshalb, dass die Einnahmen aus einer CO2-Bepreisung unmittelbar und insgesamt an die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückzuführen sind, sowohl durch eine spürbare Reduzierung des überteuerten Strompreises als auch für zusätzliche Aufwendungen für energetische Bestandssanierung. Manfred Jost bringt es auf den Punkt: "Maßgebend muss neuer Fördergrundsatz werden: Es muss gefördert werden, was gefordert wird!