Achtung vor dem Eichenprozessionsspinner!

Achtung vor dem Eichenprozessionsspinner!
Symbolbild.   © Verband Wohneigentum "Bezirksverband Neckar-Odenwald"

16.06.2025

Dieser unscheinbare Schmetterling wird mit seinen Raupen zunehmend zur Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt.

Besonders im Sommer sorgt der Eichenprozessionsspinner für Schlagzeilen - nicht nur, weil er unsere Eichen schädigt, sondern vor allem wegen der gesundheitlichen Risiken durch seine Brennhaare!

Erfahre jetzt, wie du den Eichenprozessionsspinner erkennst und dich effektiv vor seinen gefährlichen Haaren schützen kannst.

So erkennst du den Eichenprozessionsspinner

1. Die Raupen

Aussehen: Die Raupen sind grau bis blaugrau mit langen, weißen Haaren. Sie werden bis zu 4 cm lang.

Charakteristisch: In einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium besitzen sie giftige Brennhaare, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind.

Verhalten: Sie bewegen sich in sogenannten "Prozessionen" - kettenartigen Reihen - an Baumstämmen oder auf dem Boden.

2. Nester

Ort: Häufig an Eichenstämmen, Astgabeln oder Ästen zu finden.

Aussehen: Die Nester sind netzartige Gespinste, meist grau bis weißlich, und enthalten Raupenhäute, Kot und Haare.

Hinweis: Auch alte, verlassene Nester sind gefährlich, da die Brennhaare über Jahre aktiv bleiben können.

3. Flugzeit der Falter

Die erwachsenen Falter fliegen zwischen Juli und September, sind nachtaktiv und relativ unauffällig: graubraun mit einer Flügelspannweite von etwa 25-30 mm.

Gesundheitsgefahr durch die Brennhaare

Die mikroskopisch kleinen Brennhaare der Raupen enthalten das Nesselgift Thaumetopein, das beim Menschen folgende Reaktionen auslösen kann:

Hautausschläge (Raupendermatitis): Juckreiz, Rötungen, Quaddeln.

Atemwegsbeschwerden: Husten, Reizungen, asthmatische Anfälle.

Augenreizungen: Bindehautentzündungen.

Allergische Reaktionen: In schweren Fällen können Kreislaufprobleme oder ein allergischer Schock auftreten.

Die Haare werden durch Wind über große Distanzen verbreitet und bleiben lange aktiv - auch auf Kleidung oder im Unterholz.

So schützen Sie sich effektiv

1. Kontakt vermeiden

Warnschilder ernst nehmen: In betroffenen Gebieten (Wälder, Parks, Spielplätze) auf Hinweisschilder achten.

Befallene Bäume meiden: Abstand zu sichtbaren Nestern und Raupen halten.

Hautbedeckende Kleidung tragen, wenn Sie in potenziell betroffene Gebiete gehen.

2. Nach dem Aufenthalt im Freien

Kleidung sofort wechseln und bei mindestens 60°C waschen.

Duschen, um eventuelle Brennhaare zu entfernen.

Keine Kleidung oder Schuhe im Schlafzimmer aufbewahren.

3. Haustiere schützen

Hunde und andere Tiere sollten von befallenen Gebieten ferngehalten werden.

Nach Spaziergängen Fell kontrollieren und ggf. reinigen.

4. Keine Eigeninitiative bei der Bekämpfung

Nest nicht selbst entfernen! Die Entfernung ist Aufgabe professioneller Schädlingsbekämpfer mit entsprechender Schutzausrüstung.

Bei Sichtung: Die zuständige Kommune oder Forstbehörde informieren.

Fazit

Der Eichenprozessionsspinner ist mehr als nur eine lästige Raupe - seine feinen Brennhaare stellen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar. Wer die typischen Anzeichen erkennt und einfache Schutzmaßnahmen beachtet, kann das Risiko jedoch deutlich reduzieren. Vorsicht und Aufmerksamkeit sind besonders in den Sommermonaten gefragt, um sich selbst, andere und Haustiere zu schützen. (C.W.)

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